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Bäume richtig bewässern

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Wann muss man Bäume im Garten wirklich gießen – und wie macht man es richtig? In unserem Beitrag haben wir die wichtigsten Infos und einige praktische Tipps rund ums Baumwässern für Sie zusammengestellt. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, wann das Gießen wirklich nötig ist, wie viel Wasser sinnvoll ist – und welches Zubehör Ihnen die Arbeit erleichtert.

Warum Bäume gießen?

Bäume gelten als wahre Überlebenskünstler im Garten: Mit ihren weitverzweigten Wurzelsystemen zapfen sie selbst tiefe Bodenschichten an und sichern sich auf natürliche Weise ihre Wasserversorgung. Anders als Blumen oder Rasenflächen brauchen ausgewachsene Gehölze deshalb nicht jeden Tag Zuwendung mit der Gießkanne. Und doch geraten auch Baumriesen bei langen Trockenperioden zunehmend unter Stress. Gerade in Zeiten des Klimawandels, in denen sommerliche Hitzephasen länger und intensiver werden, reicht die natürliche Bodenfeuchte oft nicht mehr aus. Besonders betroffen sind junge Setzlinge und frisch verpflanzte Jungbäume – sie verfügen noch nicht über ein ausgeprägtes Wurzelwerk und sind auf regelmäßige Wassergaben angewiesen. Deshalb ist es sinnvoll, sich mit der gezielten Bewässerung von Bäumen vertraut zu machen: Wann lohnt sich das Wässern wirklich? Wie viel Wasser wird benötigt? Und welche Rolle spielt die Art der Pflanzung? Diese Fragen klären wir im Folgenden – inklusive praktischer Tipps zur Regenwassernutzung und passenden Hilfsmitteln wie IBC-Containern.

Ein großer Baum in einem Garten, davor steht eine Gartenbank
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Wann ist das Gießen von Bäumen wirklich notwendig?

Nicht jeder Baum braucht regelmäßig Wasser – doch bei Hitze und anhaltender Trockenheit kann eine gezielte Bewässerung entscheidend sein. Wichtig ist zunächst die Unterscheidung: Frisch gepflanzte Jungbäume haben ein deutlich kleineres Wurzelvolumen und sind auf häufigere Wassergaben angewiesen. Etablierte Gehölze mit tiefreichendem Wurzelsystem kommen dagegen über Wochen ohne Regen zurecht – zumindest unter normalen Bedingungen. Bei Extremwetterlagen ändert sich das jedoch: Bleibt der Niederschlag länger als drei bis vier Wochen aus und steigen die Temperaturen dauerhaft auf über 28 °C, können auch ältere Laub- und Nadelbäume unter Trockenstress leiden. In solchen Fällen ist eine gründliche Wässerung sinnvoll – idealerweise alle 7 bis 14 Tage. Im Sommer ist das Gießen in längeren Hitzeperioden oft unerlässlich, um Dürreschäden zu vermeiden. Aber auch außerhalb der klassischen Hochsommerwochen gibt es Situationen, in denen das Gießen von Bäumen angebracht ist:

  • Im Frühjahr hilft Wasser beim Austrieb – gerade bei neu gesetzten Exemplaren.
  • Im Herbst profitieren frisch gesetzte Bäume – insbesondere Containerpflanzen – von gelegentlichen Wassergaben, um vor dem Winter noch ausreichend Wurzelmasse auszubilden.
  • Im Winter ist eine Bewässerung selten nötig – aber bei anhaltender Trockenheit und frostfreiem Boden durchaus sinnvoll, besonders bei immergrünen Baumarten.
Frau gießt einen Baum im Garten
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Jahreszeit Gießempfehlung Ziel der Bewässerung
Frühjahr Bei Trockenheit oder nach Neupflanzung Unterstützung des Austriebs
Sommer Bei längerer Hitze oder ausbleibendem Regen Schutz vor Trockenstress und Hitzeschäden
Herbst Bei Neupflanzungen / Containerware Wurzelbildung vor dem Winter
Winter Nur bei langer Trockenheit & frostfreiem Boden Vermeidung von Trockenschäden

Containerware: Warum frisch gepflanzte Bäume mehr Wasser brauchen

Als Containerware bezeichnet man Bäume, die in Töpfen oder Kübeln herangezogen wurden – also nicht auf dem Feld ausgegraben und mit einem Erdballen versehen, sondern im Pflanzcontainer kultiviert wurden. Solche Jungbäume im Topf lassen sich besonders flexibel pflanzen, denn sie können nahezu ganzjährig gesetzt werden. Für viele Hobbygärtner sind sie daher die erste Wahl. Allerdings bringen Containerbäume einen entscheidenden Nachteil mit: Ihr Wurzelwerk ist durch das begrenzte Volumen des Pflanzgefäßes sehr kompakt und dicht gewachsen. Nach dem Einsetzen in die Erde benötigen sie Zeit, um neue Wurzeln auszubilden, mit denen sie sich im umliegenden Boden verankern und versorgen können. Gerade in den ersten Wochen nach dem Einpflanzen sind diese jungen Gehölze daher auf regelmäßige Wassergaben angewiesen. Das Erdreich im Pflanzloch trocknet oft schneller aus als der umgebende Boden – und die Wurzeln der Containerpflanze reichen anfangs noch nicht weit genug, um sich selbst zu helfen. Wer hier nicht gießt, riskiert Trockenschäden und Wachstumsverzögerungen. Im Gegensatz zu Ballenware oder freilandgezogenen Laubbäumen, die bereits einen gewissen Bodenkontakt hatten, sind Containerbäume deshalb deutlich empfindlicher gegenüber Trockenphasen. Je nach Wetterlage und Bodenverhältnissen sollten sie in den ersten Monaten mehrmals pro Woche, bei Hitze sogar täglich gegossen werden – vor allem in der Anwachsphase, wenn die neuen Wurzeln gebildet werden.

In einem Garten sind zwei junge Bäume zu sehen
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Wie gießt man Bäume richtig?

Damit das Gießen wirklich effektiv ist, sollte es zu den richtigen Tageszeiten erfolgen. Am besten eignet sich der frühe Morgen oder der späte Abend, wenn der Boden noch kühl ist und das Gießwasser nicht sofort verdunstet. Gerade an heißen Sommertagen ist es wenig sinnvoll, mittags zu wässern – ein Großteil der Feuchtigkeit geht dann durch Verdunstung verloren, bevor sie die Wurzeln überhaupt erreicht.

Ein häufiger Fehler besteht darin, das Wasser nur direkt am Stamm auszubringen. Doch dort befinden sich kaum aktive Wurzeln. Die feinen Haarwurzeln, über die das Gehölz die meiste Feuchtigkeit aufnimmt, liegen im Bereich der Baumkrone – also dort, wo die Äste enden. Diese Fläche sollte beim Gießen vollständig berücksichtigt werden. Für junge Bäume empfiehlt sich zusätzlich ein Gießrand – ein kleiner Erdwall um das Pflanzloch. Er verhindert das Abfließen des Wassers und sorgt dafür, dass es langsam und gezielt in die Tiefe sickert.

Wichtig ist auch die Gießmenge: Statt täglich nur ein wenig Wasser zu geben, sollte man seltener, dafür aber ausreichend und durchdringend wässern. So wird der gesamte Wurzelbereich durchfeuchtet – und der Baum bildet tiefere, stabilere Wurzeln, die ihn besser gegen Trockenperioden wappnen.

Mit einem Schlauch mit weitem Wasserbild wird ein Baum gegossen
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Wieviel Wasser braucht ein Baum?

Wie viel Wasser ein Baum tatsächlich benötigt, hängt von mehreren Faktoren ab: Alter, Art, Standort und Bodenbeschaffenheit spielen dabei eine entscheidende Rolle. Dennoch gibt es grobe Richtwerte, an denen Sie sich orientieren können:

  • Frisch gepflanzte Jungbäume (z. B. Containerware): etwa 75–150 Liter pro Gießgang
  • Etablierte Großbäume: je nach Größe und Baumart 200 bis 250 Liter – und in sehr trockenen Perioden auch mehr
Wichtig: Diese Mengen sollten nicht in kleinen Portionen, sondern idealerweise auf einmal gegeben werden. Nur so kann das Gießwasser tief genug in den Boden eindringen, um die tieferliegenden Wurzeln zu erreichen.
Baumtyp Alter / Grösse Empfohlene Gießmenge Intervall bei Trockenheit
Jungbaum (Containerware) 1. Pflanzjahr 10–50 Liter 2–3× pro Woche
Kleiner Hausbaum 5–10 Jahre alt 75–150 Liter 1× pro Woche
Großer Laubbaum >10 Jahre, >6 m hoch 200–250 Liter Alle 10–14 Tage

Wie oft ist Gießen nötig?

Auch beim Gießintervall kommt es auf die Umstände an:

  • Frisch gepflanzte Bäume: In den ersten Wochen nach dem Einsetzen ist ein Gießen alle 2–3 Tage ratsam. Danach kann man auf ein Intervall von etwa 1–2 Mal pro Woche umstellen – je nach Wetterlage.
  • Etablierte Bäume: Bei länger anhaltender Trockenheit und hohen Temperaturen reicht in der Regel eine gründliche Wässerung alle 7–14 Tage.

Ein guter Indikator für den Wasserbedarf ist das Laub: Schlaffe oder eingerollte Blätter signalisieren, dass die Versorgung nicht mehr ausreicht und nachgegossen werden sollte.

Warum Regenwasser ideal für Bäume ist

Für die Bewässerung von Gartenbäumen ist Regenwasser die beste Wahl. Es ist weich, frei von Kalk und entspricht in seiner Zusammensetzung dem natürlichen Niederschlag, den Bäume gewohnt sind. Damit ist es besonders pflanzenverträglich – anders als manch hartes Leitungswasser, das je nach Region einen hohen Kalkgehalt aufweisen kann. Wer also die Möglichkeit hat, Regenwasser zu sammeln, sollte sie unbedingt nutzen – gerade bei großem Wasserbedarf, wie er bei den meisten Baumarten typisch ist.

IBC-Container als praktische Lösung für Regenwasserspeicherung

Eine besonders effiziente Möglichkeit, größere Mengen Regenwasser zu speichern, bieten sogenannte IBC-Container (Intermediate Bulk Container). Diese Kunststofftanks sind in der Regel mit einem Fassungsvermögen von 600 bis 1.000 Litern erhältlich und lassen sich leicht an die Regenrinne anschließen. Dank integriertem Auslaufhahn kann das gespeicherte Regenwasser bequem mit einem Gartenschlauch entnommen werden – ideal für die gezielte Baumbewässerung im Garten.

Wer viel Baumbestand im Garten hat, kann auch zwei oder mehr Container koppeln, um die Kapazität zu erhöhen. Das ist besonders in längeren Trockenperioden ein echter Vorteil.

1000l IBC Wassertank Rebottled »FOOD« auf PE-Palette (Neuwertig)

Aufstellung und Anschluss: Darauf sollten Sie achten

Für die effektive Nutzung eines IBC-Containers ist die richtige Aufstellung entscheidend:

  • Standort: möglichst erhöht und mit stabilem Untergrund (z. B. Steinplatten)
  • Anschluss: über ein Fallrohrfilter-Set an die Dachrinne oder direkt per Regenwassersammler
  • Entnahme: über Adapter mit Schlauchanschluss oder Schnellkupplung

So lässt sich das gesammelte Wasser mit wenig Aufwand direkt zur Baumkrone oder in den Gießrand leiten – effizient und nachhaltig zugleich.

Praktisches Zubehör für die Baumbewässerung: Schlauch, Aufsatz und Pumpe

Wer regelmäßig große Gartenbäume mit Wasser versorgen möchte, sollte auf eine effiziente Ausstattung achten. Die Gießkanne kann in kleinen Gärten noch ausreichen – doch bei alten Baumriesen oder weitläufigen Grundstücken stößt sie schnell an ihre Grenzen.

Ein Gartenschlauch mit passender Länge ist daher unverzichtbar. Ergänzend empfiehlt sich ein Sprühaufsatz mit breitem Wasserbild, um die Feuchtigkeit möglichst gleichmäßig über den Wurzelbereich zu verteilen. Für frisch gesetzte Jungbäume lohnt sich ein Gießrand aus Erde oder ein bewässerbarer Gießring, der das Wasser gezielt an Ort und Stelle hält, damit es langsam einsickern kann.

 FITT 19mm 3/4" (25m) Profi-Gartenschlauch NTS-Trikot-Gewebe Yellow

Druck aufbauen und Wasser schützen

Gerade bei der Nutzung von IBC-Containern kann es vorkommen, dass der natürliche Wasserdruck nicht ausreicht – besonders, wenn der Behälter ebenerdig steht. In diesem Fall schafft eine einfache Gartenpumpe Abhilfe: Sie erhöht den Druck im Schlauchsystem und sorgt dafür, dass auch entferntere Nadel- oder Laubbäume problemlos erreicht werden.

Nicht zu vergessen: Der Schutz des Regenwassers im Tank. Damit sich keine Algen bilden und das Regenwasser zum Gießen frisch bleibt, sollten Sie den Container mit einer lichtundurchlässigen Abdeckhaube versehen. Alternativ gibt es spezielle Thermohauben, die zusätzlich vor Frost schützen.

Tauchpumpe flachabsaugend mit Schwimmer (230V)

Nicht zu oft und nicht zu wenig gießen – die Balance macht’s

Auch beim Gießen großer Gehölze gilt: Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Einer der häufigsten Fehler ist das tägliche Gießen in kleinen Mengen. Das Wasser dringt dabei oft nur in die obersten Bodenschichten ein – viel zu wenig für tief wurzelnde Baumarten. Die Folge: Die Feinwurzeln orientieren sich nach oben, wo der Boden schneller austrocknet. Besser ist es, in größeren Abständen ausgiebig zu wässern, damit die Feuchtigkeit tief ins Erdreich eindringen kann. Ebenso problematisch ist das genaue Gegenteil: zu seltenes Gießen, gerade bei Jungbäumen. Wer zu lange wartet, bis erste Welkeerscheinungen sichtbar werden, riskiert bleibende Schäden. Bei Neupflanzungen dürfen die Wurzeln nie vollständig austrocknen – besonders im ersten Standjahr.

Gießen während einer Dürreperiode
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Zeitpunkt und Technik: So vermeiden Sie Wasserverluste

Ein weiterer Fehler: Gießen bei voller Sonne oder großer Hitze – etwa mittags. In dieser Zeit verdunstet das Wasser, bevor es die Wurzeln überhaupt erreicht. Ideal ist der frühe Morgen oder der späte Abend, wenn Boden und Luft noch kühl sind. Und auch die Technik zählt: Wird das Wasser nur direkt am Stamm ausgebracht, verpufft der Effekt. Der wichtigste Wurzelbereich liegt im sogenannten Tropfradius – also unter der Krone. Dort muss das Wasser ankommen. Mit einem ausreichend großen Gießrand oder gezielter Schlauchbewässerung sorgen Sie dafür, dass es dahin fließt, wo es gebraucht wird.

Mit dem richtigen Wissen Bäume nachhaltig gießen

Ob frisch gepflanzter Jungbaum oder stattliche Gartenlinde – jede Baumart profitiert davon, wenn Sie deren Wasserbedarf verstehen und gezielt darauf eingehen. In den meisten Fällen genügt die natürliche Versorgung über Regen und tiefere Bodenschichten. Doch durch zunehmende Wetterextreme und immer heißere Sommer ist die gezielte Bewässerung mittlerweile kein Ausnahmefall mehr, sondern wird zur wichtigen Maßnahme für nachhaltige Gartenpflege. Besonders Containerbäume, junge Obstsorten oder Neupflanzungen sind auf regelmäßige Wassergaben angewiesen – auch jenseits der klassischen Sommerhitze. Wenn Sie die wichtigsten Regeln rund um Gießmenge, -zeitpunkt und -technik beachten, können Sie mit vertretbarem Aufwand viel bewirken: für die Vitalität Ihrer Gehölze, für langfristiges Wurzelwachstum und für ein gesundes Mikroklima im eigenen Garten. Mit einer cleveren Kombination aus Regenwasserspeicher, IBC-Container und durchdachtem Zubehör lässt sich sogar kosten- und ressourcenschonend gießen – ein Pluspunkt nicht nur für Ihre Bäume, sondern auch für Umwelt und Geldbeutel.