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Bewässerung im Obstbau

« Automatisches Bewässerungssystem schafft Komfort und sichert Erträge »

Obst ist gesund, lecker und erfrischend. Gerade die Frische der Früchte hat aber ihren Preis. Im Obstbau sind große Mengen an Wasser erforderlich, um den Ertrag zu sichern. Ohne eine Wasserversorgung gedeihen die Bäume, Sträucher oder Stauden nicht im gewünschten Umfang, der Ertrag bleibt aus. Deshalb geht es ohne Bewässerungssystem im Obstbau heute kaum noch. Die zentrale Frage dabei ist, wie unterscheidet sich ein System für die Obstbewässerung von einem beliebigen Bewässerungssystem für die sonstige Gartengestaltung? Und warum braucht gerade die Obsterzeugung so viel Wasser?

Obstbau – ohne Bewässerung geht es nicht

Der Obstbau verfolgt ein ganz klar definiertes Ziel: Die Erzeugung von Früchten für den Eigenbedarf, oder aber für den Verkauf. Das bedeutet, der Ertrag der Pflanzen steht im Mittelpunkt, nicht – wie etwa bei Ziergärten – die Optik. Die Optik spielt „nur“ dahingehend eine Rolle, dass die erzeugten Früchte bitte groß und schön sein sollen, um den Kunden das Idealbild der jeweiligen Frucht darzustellen und zum Kauf oder Verzehr anzuregen.

Apfel wird gepflueckt
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Warum ist die Bewässerung der entscheidende Faktor?

Man könnte nun annehmen, dass die Qualität von Obst doch sicher von der Sorte und einer entsprechenden Züchtung abhängt. Das sicher auch. Ohne einen Obstbaum zu gießen, lassen sich aber trotzdem keine großen und wohlgeformten Früchte erzielen. Da die Früchte zu großen Teilen aus Wasser bestehen, ist die Bewässerung essenziell, um den Erfolg zu sichern. Je mehr Wasser ein Baum zur Verfügung hat, umso mehr Früchte kann er versorgen und umso mehr Wasser kann er in jede einzelne Frucht leiten. Der Ertrag steigt und die Früchte entsprechen dem, was sich der Gärtner wünscht.

Das Bewässerungssystem im Obstbau – ein Standbein um mithalten zu können

Ein Bewässerungssystem im Obstbau ist heute nahezu unverzichtbar. Der Grund für eine automatische Bewässerung ist so einfach wie „dramatisch“. Der Kunde wünscht günstige und gleichzeitig „schöne“ Früchte. Beispielsweise wird erwartet, dass Äpfel makellos und groß sind, gleichzeitig von hoher Qualität und dazu noch zu erschwinglichen Preisen. All das ist nur zu gewährleisten, wenn Wasser zuverlässig und konstant zu den Bäumen gelangt. Erfolgt dieser zentrale Prozess nicht zentralisiert, besteht eine Ausfallgefahr, die den Ertrag und damit den Bestand des Obstbaus in Frage stellen könnte. Das bedeutet, die künstliche Wasserversorgung ist eine Voraussetzung, um wirtschaftlich arbeiten zu können und damit die gewerbliche Obstproduktion überhaupt rentabel zu gestalten.

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Welche technischen Lösungen gibt es für Bewässerung im Obstbau?

Nun gibt es nicht nur ein automatisches Bewässerungssystem. Verschiedenste technische Lösungen ermöglichen ideale Umsetzungen für verschiedensten Anforderungen, sei es im Hinblick auf die zu versorgende Fläche, die Art der Pflanzen oder die sonstigen Rahmenbedingungen. Allerdings eignet sich nicht jedes Bewässerungssystem im Obstbau. Zumindest nicht universell für jede Form des Obstbaus. Es lohnt daher ein näherer Blick auf mögliche Umsetzungen und darauf, wo sich welches System sinnvoll einsetzen lässt.

Beregnung – das Bewässerungssystem für Kleinpflanzen

Das wohl am weitesten verbreitete Bewässerungssystem sind Regner. Gemeint sind klassische Rasensprenger, aber auch Kreis- oder Bogenregner. Diese eignen sich vor allem dann, wenn große Flächen versorgt werden sollen. Das kann beispielsweise beim Obstbeet der Fall sein, bei dem die Vielzahl an Einzelpflanzen dazu führt, dass individuelle Versorgungseinrichtungen kaum effizient verwendbar wären. Der Nachteil dieser Bewässerungsform ist, dass das Wasser von oben über die Pflanzen, die Blätter und auch die Früchte selbst zugeführt wird. Die daraus folgende Konsequenz ist, die Bewässerungszeiten so zu gestalten, dass eine Abtrocknung möglich ist, bevor intensive Besonnungen zu erwarten sind. Andernfalls ist mit Verbrennungen zu rechnen, die entweder die Pflanzen selbst schädigen, oder aber zumindest die Früchte selbst in Mitleidenschaft ziehen.

Für diese Obstsorten eignet sich Beregnung als Bewässerungsmethode:

  • Kernobst (Äpfel, Birnen): Für den Anbau von Kernobst ist ein Bewässerungssystem mit Beregnung besonders in Gegenden mit ungleichmäßigen Regenfällen empfehlenswert. Sie hilft, Perioden des Wasserstresses zu überbrücken und trägt dazu bei, sowohl den Ertrag als auch die Qualität der Früchte zu steigern.
  • Beerenobst (Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren): Beeren profitieren von einer gleichbleibenden Bodenfeuchtigkeit, die durch Beregnung gewährleistet werden kann. Diese Bewässerungsmethode deckt effektiv den Wasserbedarf und kann, wenn nötig, auch zur Kühlung der Pflanzen eingesetzt werden.
  • Weinreben:  Obgleich Weinreben generell eher trockene Bedingungen bevorzugen, ist der Einsatz von Beregnung in jungen Weinbergen oder in besonders trockenen Gebieten förderlich für das Wachstum und die Entwicklung der Reben.
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Tropfbewässerung – Obst schonen, Ertrag steigern

Weniger im flächigen Obstbeet, sondern eher für Einzelstauden oder gar Bäume geeignet ist die Tropfbewässerung. Hier wird eine Leitung gezielt zu den Wurzelbereichen geführt. Aus dieser tritt über Perforationen Wasser aus und gelangt von der Erdoberfläche direkt zu den Wurzeln. Ein Übergießen der ganzen Pflanzen tritt nicht ein, Verbrennungen sind nicht zu erwarten. Hinzu kommt, dass der Verbrauch sinkt, da eine deutlich geringere Verdunstungsrate zu einer ungleich höheren Effizienz führt. Ein Mittelweg, der durchaus für eine Tropfbewässerung in Frage kommt, sind Beete mit stark gegliederter Bepflanzung. Werden beispielsweise Pflanzen in geraden Linien positioniert, kann eine entsprechende Leitung entlang dieser Pflanzlinie trotz hoher Pflanzenzahl effizient versorgen.

Für diese Sorten eignet sich die Tröpfchenbewässerung besonders gut

  • Kernobst (Äpfel, Birnen): Die Tröpfchenbewässerung eignet sich hervorragend für Kernobstanlagen, da sie eine zielgerichtete Wasserversorgung direkt an die Wurzeln ermöglicht. Dies reduziert den Wasserverbrauch und minimiert das Risiko von Wasserverschwendung und Krankheiten, die durch stehendes Wasser verursacht werden können.
  • Steinobst (Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche): Für Steinobst ist die Tröpfchenbewässerung besonders vorteilhaft, da sie hilft, die Blattfeuchtigkeit zu reduzieren und damit das Risiko von Pilzinfektionen senkt. Indem Wasser direkt an die Wurzelzone geliefert wird, wird eine effiziente Wassernutzung sichergestellt.
  • Beerenobst (Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren): Beerensträucher profitieren signifikant von der Tröpfchenbewässerung, da sie eine konstante und kontrollierte Bodenfeuchtigkeit gewährleistet.
  • Weinreben: Für Weinreben ist die Tröpfchenbewässerung insbesondere in trockenen und heißen Anbaulagen von Vorteil. Ein solches Bewässerungssystem unterstützt eine kontrollierte Wasserzufuhr, die es ermöglicht, den Wasserstress zu minimieren und die Qualität sowie den Ertrag der Trauben zu verbessern, ohne die für Weinreben wünschenswerten trockenen Bedingungen zu beeinträchtigen.
Tropfsystem fuer kleine Baeume
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Taugt die „normale“ Gartenbewässerung für den Obstbau?

Nun stellt sich die Frage, ob ein Obstgarten automatisiert über eine „normale“ technische Gartenbewässerung, wie sie im Privatgarten anzutreffen wäre, versorgt werden kann. Das entscheidende Kriterium ist hier vor allem die Dimension. Alleinig das Stichwort Obst führt zu keinerlei weiteren Anforderungen. Je größer die Fläche und je intensiver die Nutzung ist, umso größer muss auch das System zur Wasserversorgung dimensioniert werden. Das kann durchaus dazu führen, dass der Art nach zwar vergleichbare Systeme anwendbar sind. Trotzdem sind aber eigene technische Lösungen nötig, die schlicht mehr Wasser in vergleichbarer Form zu den Pflanzflächen transportieren.

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Privater Obstgarten versus gewerblicher Obstbau

Ein weiteres Unterscheidungskriterium bei der Bemessung für die automatische Bewässerung ist die Prägung, in der der Obstbau durchgeführt werden soll. Natürlich wird auch ein privater Gärtner seinen Obstbaum gießen, um ihn gedeihen zu lassen und Ertrag zu erwirtschaften. Eine eventuelle Ertragsminderung durch Extremwettersituationen ist aber deutlich unkritischer zu bewerten, als im gewerblichen Rahmen. Hier kommt es darauf an, den Obstgarten tatsächlich so zu versorgen, dass mit hoher Sicherheit Obst in gewünschter Qualität und Menge erzielt werden kann. Die Zielsetzung rechtfertigt sozusagen den Aufwand, der bei der technischen Bewässerungslösung betrieben werden kann, soll oder muss.

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Fazit – mit dem richtigen Bewässerungssystem Obstbau zuverlässig und rentabel machen

Bewässerung im Obstbau ist unverzichtbar. Ohne Bewässerung lässt sich weder die erwünschte Qualität, noch der notwendige Ertrag sicher erzielen. Dabei ist nicht jede Obstanbaufläche gleich. Manches Obst braucht mehr Wasser, anderes ist genügsamer. Und auch die Art der Pflanzen, also Baum, Strauch oder Staude, sowie die Dimension definiert mit, welche technische Lösung geeignet ist. Die klassischen, automatisiert ablaufenden Formen Beregnung und Tropfbewässerung sind auch hier die Mittel der Wahl,. Allerdings kommt als Bewässerungssystem im Obstbau häufig eine Lösung in einer angemessenen und im Vergleich zum privaten Nutz- oder Ziergarten deutlich größer dimensionierten Ausführung zum Einsatz.