Rasen-nachsaehen - Effektive Rasen-Sanierung ohne Umgraben
© M.Dörr & M.Frommherz - stock.adobe.com

Effektive Rasen-Sanierung ohne Umgraben

« Mit wenig Aufwand zu sattem Grün »

Der Rasen ist der Augapfel vieler Hobbygärtner. Ob „englisch“, romantisch oder naturnah – das Anlegen und vor allem das Erhalten des Rasens fordert einiges an Pflege. Trotz aller Bemühungen kann es passieren, dass Rasenflächen mit der Zeit an Dichte und Schönheit verlieren. Um das Grün auf Vordermann zu bringen, ist dann häufig eine umfangreiche Rasen-Sanierung erforderlich. Wie Sie dabei am besten vorgehen, erklären wir Ihnen in diesem Artikel. 

Was ist eine Rasen-Sanierung eigentlich?

Eine Sanierung bedeutet – sowohl am Bau als auch im Garten – nicht den kompletten Neubeginn, sondern die Ertüchtigung dessen, was vorhanden ist. Das heißt ganz speziell für Ihre Grünfläche, dass Sie nicht den Spaten schwingen, die Reste des alten Rasens untergraben und eine Neueinsaat durchführen. Im Gegensatz zu einer neu angelegten Rasenfläche fällt beim Sanieren weniger Aufwand an. Die Kosten sind geringer und der Erfolg ist wegen des zu erhaltenden Bestandes schneller und sicherer.

Hand-beruehrt-Rasen
© Mikhailov Studio – stock.adobe.com

Die wirkungsvolle Rasen-Sanierung in einfachen Schritten

Erfahren Sie nun, wie die Sanierung Ihrer Grünfläche Schritt für Schritt zum Erfolg wird. Denn auch die Rasen-Sanierung bedarf einiges an Aufwand, um tatsächlich das Ergebnis zu liefern, das Sie sich wünschen:

Unkraut bekämpfen – Konkurrenz verdrängen

Bevor Sie die neuen Rasenpflanzen kultivieren, muss erst einmal alles Unkraut aus Ihrer Rasenfläche verschwinden. Konkret bedeutet das, Sie sollten zuallererst großgewachsenes Unkraut bekämpfen. Dazu verwenden Sie idealerweise einen Unkrautstecher. Mit diesem Gerät ist es möglich, Unkraut samt Wurzelwerk zu entfernen. So verhindern Sie, dass die Wurzeln im Erdreich verbleiben und nach kurzer Zeit erneut austreiben.

Unkraut entfernen - Effektive Rasen-Sanierung ohne Umgraben
© Damian Gretka – stock.adobe.com

Vertikutieren – so werden Sie den „Filz“ los

Der nachfolgende Schritt ist nun das Vertikutieren. Idealerweise mähen Sie Ihre Fläche vorher einmal ab und beseitigen dann maschinell oder von Hand den sogenannten Rasen-Filz. Gemeint ist damit alles, was den eigentlichen Rasenpflanzen die Luft zum Atmen nimmt. Neben totem Gras sind dies Moose und andere Beipflanzen. Dieser Arbeitsschritt ist unerlässlich, da gerade der Filz eine der zentralen Ursachen für Lücken in der Fläche oder eine nachlassende Rasendichte ist. Ohne diese Vorbereitung wird die Sanierung mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolglos bleiben.

Vertikutierter-Rasen - Effektive Rasen-Sanierung ohne Umgraben
© fotomolka – stock.adobe.com

Den pH-Wert prüfen und anpassen für optimale Bedingungen

Nachdem Unkraut und Filz entfernt wurden, bereiten Sie die Basis für die Nachsaat. Für den Erfolg unerlässlich, aber oft vergessen, wird der Boden-pH-Wert. Er entscheidet nicht nur darüber, ob das Bodenmilieu für Ihre Rasenpflanzen vorteilhaft ist. Er entscheidet beispielsweise auch, ob sich Moose und andere Gewächse rasant vermehren. Ideal ist ein pH-Bereich zwischen 5,5 und 7. Höhere Werte begünstigen das Wachstum von Klee und Unkräutern. Niedrigere Werte führen zu einem verstärkten Wachstum von Moosen.

Rasen-Messgeraet
© fregia – stock.adobe.com

Säen – die Basis für dichten Bewuchs

Überall dort, wo durch anderen Bewuchs Lücken entstanden sind oder der Filz die Rasendichte reduziert hat, wollen Sie neue Pflanzen heranziehen. Das Kernstück der Sanierung ist deshalb die Nachsaat. Achten Sie darauf, eine zu Ihrem Bestand passende Rasenart zu wählen. Gerade spezielle Schattenrasen oder Sportrasen unterscheiden sich oft in der Halmstruktur sowie auch in der Farbe und führen rasch zu einem unschönen heterogenen Erscheinungsbild. Typisch ist die Aussaat im Frühjahr, da Feuchte und Temperatur für die Keimung dann besonders günstig ausfallen. Nutzen Sie für größere Flächen Saathilfen oder verteilen Sie die Samen von Hand gleichmäßig in der Fläche. Das Walzen hilft, die Samen ins Erdreich zu drücken und ein Davonschwimmen bei Regen oder intensiver Bewässerung zu verhindern.

Düngen – ohne Nährstoffe kein Wachstum

Die Rasen-Sanierung ist außerdem der richtige Zeitpunkt, um zu düngen. Eine Fläche, die schon lange Jahre bepflanzt wurde, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgelaugt. Die bodeneigenen Nährstoffreservoirs sind dann häufig ausgezehrt. Wählen Sie deshalb einen geeigneten Rasendünger und achten Sie dabei auch auf eventuelle Einflüsse auf den Boden-pH-Wert. Je nach gewähltem Typ wird ein Granulat ausgestreut oder ein Substrat mit dem Gießwasser ausgebracht. Achten Sie außerdem auf die vom jeweiligen Hersteller angegebene Wirkzeit, um die nachfolgenden Dünge-Intervalle über die Rasen-Sanierung hinaus darauf abzustimmen.

Rasen-duengen
© dean – stock.adobe.com

Wässern – kein Wasser, keine Pflanzen

Sowohl für die Keimung als auch für ein gesundes Wachstum sind Rasenflächen auf ausreichend Feuchtigkeit angewiesen. Selbst in regenreichen Phasen ist die erforderliche Konstanz selten gegeben. Es geht also kaum ohne zusätzliche Gartenbewässerung. Besonders effektiv sind Rasensprenger zur Beregnung, da sie die Rasensaat über eine längere Zeit mit einer relativ geringen Wassermenge versorgen. So wird eine durchdringende Feuchtigkeit erzielt, ohne die Samen davon zu tragen. Führen Sie die Bewässerung unbedingt auch dann fort, wenn Sie die zarten Halme der Jungpflanzen erblicken. Andernfalls kommt Ihre Rasen-Sanierung vor dem Erreichen eines stabilen Dauerzustands zum Erliegen.

Rain Bird PopUp Rotorsprinkler 5004-PC

Regelmäßiges Mähen als Wachstumsimpuls

Das regelmäßige Mähen des Rasens ist nicht nur eine allgemeine Notwendigkeit, sondern auch ein wichtiger Bestandteil beim Sanieren. Erst durch den Rückschnitt werden die einzelnen Pflanzen zu einem intensiven Wachstum angeregt, sodass die Rasenfläche dicht wächst. Achten Sie dabei darauf, die Höhe des Schnitts nicht zu tief anzusetzen. Wird bei den Pflanzen nahezu die komplette Blattmasse entfernt, entsteht zwar ebenfalls ein Wachstumsanreiz. Durch das Fehlen von Blattoberfläche für die Photosynthese entsteht aber Stress, der in den gegenteiligen Effekt umschlagen kann.

© romaset – stock.adobe.com

So gelingt Ihre Rasen-Sanierung ganz ohne Umgraben

Ein schöner Rasen ist der Stolz des Gärtners. Ist er nicht mehr schön, ist guter Rat oft teuer. Bevor Sie die Rasenfläche komplett umgraben und neu anlegen, sollten Sie auf jeden Fall eine Rasen-Sanierung in Erwägung ziehen. Fast immer gelingt die Revitalisierung des Rasens auch ohne Kahlschlag. Achten Sie darauf, alle Schritte gewissenhaft und sorgfältig durchzuführen. Auch hier wartet Aufwand. Trotzdem gelangen Sie mit einer Rasen-Sanierung schneller, günstiger und oft auch sicherer zum Ziel.