Ein abgeknickter Schlauch kann beim Gartengießen im Sommer das Nervenkostüm ganz schön auf die Probe stellen – vor allem dann, wenn das Gelände weitläufig und unübersichtlich ist. Tatsächlich ist es gar nicht so einfach 20 oder 30 Meter Schlauch problemlos zu handhaben. Formstabile Schläuche können da eine wertvolle Hilfe sein, da sie ihren Querschnitt kaum oder nur bei sehr hohem Druck von außen verändern. Was es über diese Schläuche zu wissen gibt und wo man sie in der Regel einsetzt, steht hier.
Wie einfach ist ein Schlauch wirklich?
Eine Schlauchleitung ist auf den ersten Blick ein geradezu primitives Produkt. Man nimmt ihn für gewöhnlich lediglich als eine Art Leitung wahr, die sich im Gegensatz zu Rohren flexibel einsetzen lässt. Und es stimmt ja auch: Durch ihn werden Flüssigkeiten, insbesondere Wasser, geleitet, um sie über eine weitere Strecke hinweg zielgenau transportieren zu können. Dabei ist es gerade die Flexibilität, der Schläuche überhaupt erst ihre Existenz verdanken. Bei einem zweiten Blick wird man jedoch schnell feststellen, dass sich diese praktischen Helfer mittlerweile zu wahren High-Tech-Produkten entwickelt haben. Das gilt insbesondere für formstabile Gartenschläuche. Formstabil meint in diesem Zusammenhang, dass sie sich deutlich schwerer verformen lassen als etwa herkömmliche Schlauchsysteme. Es ist damit aber auch ein Versprechen, dass insbesondere bei der Gartenbewässerung große Freude auslösen dürfte. Die Eigenschaft vereinfacht nämlich das Handling ganz enorm. In der Folge fällt die Arbeit insgesamt leichter und dauert auch weniger lang. Ganz zu schweigen davon, dass man sich auch erheblich weniger ärgern muss.

Was genau sind eigentlich formstabile Schläuche?
Wie gesagt: Eine Schlauchleitung ist an sich ein geradezu primitives Produkt. Worin aber unterscheiden sich dann die unterschiedlichen Schlauchtypen, die es gibt? Mal abgesehen von den divergierenden Längen und Durchmessern sind es vor allem das Material und die Schlauchmäntel, die den Unterschied ausmachen. Herkömmliche Schlauchvarianten bestehen in den allermeisten Fällen aus einem einzigen Schlauchmantel. Das Material, aus dem sie gefertigt werden, ist überwiegend Polyvinylchlorid (PVC). In dieser einfachsten Form ist das Schlauchgebilde ungemein flexibel. Das bedeutet aber auch, dass es sich sehr leicht verformen und damit auch knicken lässt – mit allen aus der Bewässerung bzw. Gartenbewässerung bekannten Folgen. Meist werden die Mäntel bei dieser Art von Schläuchen in einem Stück gegossen. Gartenschläuche, die hingegen das Etikett formstabil tragen, bestehen zum einen sehr häufig aus mindestens zwei aneinandergefügten Mänteln. Zum anderen ist mindestens einer dieser Mäntel dann auch noch gewebt bzw. verfügt über eine Webstruktur. Beides führt dazu, dass das Gebilde stabiler, genauer: formstabil wird. Zu unterscheiden davon sind Spiralschläuche. Die Spirale, die bei dieser Variante in den Mantel integriert wurde, soll vor allem für mehr Beweglichkeit sorgen. Spiralschläuche sind deshalb auch in der Regel alles andere als formstabil.
Formstabil – was geht und was geht dann doch nicht?
Formstabile Schläuche verformen sich tatsächlich weit weniger stark, als dies etwa herkömmliche Schlauchvarianten tun. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass eine Verformung vollkommen unmöglich wäre. Entscheidend ist immer die Kraft, die darauf einwirkt. Auch formstabile Gartenschläuche lassen sich je nach Ausführung bei genügend Kraftaufwand einknicken. Da ein derart hoher Kraftaufwand aber im alltäglichen Gebrauch etwa bei der Bewässerung normalerweise nicht zu erwarten ist, ist es dennoch gerechtfertigt von formstabil zu sprechen – auch wenn das so nicht ganz korrekt ist. Gartenschläuche mit diesem Qualitätsmerkmal weisen übrigens noch andere Pluspunkte auf.
- Sie widerstehen nicht nur einer Krafteinwirkung von außen leichter, sondern auch einer von innen.
- So können sie beispielsweise locker einen Wasserdruck von 20 bis 22 bar wegstecken, was es wiederum möglich macht bei der Bewässerung mit dem Schlauchende auch größere Entfernungen zurückzulegen.
- Darüber hinaus ist auch die Temperatur- und Witterungsbeständigkeit dieser Modelle sehr beeindruckend. Temperaturen in einem Spannungsfeld zwischen minus 20 und plus 60 Grad Celsius machen ihnen in der Regel keine Probleme.

Formstabile Schläuche: Was sind die typischen Einsatzgebiete?
Unterschiedliche Schlauchvarianten kommen selbstverständlich in unterschiedlichen Einsatzgebieten vor. Das Haupteinsatzfeld von formstabilen Schläuchen ist mit großem Abstand tatsächlich die Bewässerung. Die typischen Eigenschaften des Produkts erleichtern die Arbeit in diesem Zusammenhang einfach deutlich. Damit sinken auch der Stress- und Frustfaktor. Die Effizienz wiederum steigt. Vor allem bei der Wasserversorgung größerer Flächen sind das nicht zu unterschätzende Faktoren. Dabei muss man noch nicht einmal allein an einen Garten denken. Auch im öffentlichen Bereich wird sehr gerne mit diesem Schlauchtyp gewässert. Ein zweites wichtiges Einsatzgebiet ist die Reinigung. Vor allem bei der Reinigung von Produktionsanlagen spielt er eine große Rolle. Man denke etwa an die fleisch- oder ganz allgemein an die lebensmittelverarbeitende Industrie. Hier kommt es nicht einzig auf die Hygiene an, sondern auch darauf, dass zwischen all den Maschinen und anderen Hindernissen in einer Produktionshalle leicht und sicher mit den Schlauchleitungen hantiert werden kann. Sie müssen dabei zwangsläufig formstabil sein, da in diesem Umfeld viele Ecken und Kanten lauern, die den Wasserlauf ganz leicht stoppen könnten. Der dritte große Bereich ist schließlich das Bauwesen. Auch auf Baustellen ist Unübersichtlichkeit schließlich eine Konstante – und Wasser wird dort praktisch immer im Überfluss benötigt.