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Garten gießen und bewässern bei großer Hitze

« Was Sie im Hochsommer unbedingt beachten sollten »

Trockene Böden, hängende Blätter, verbrannter Rasen – wenn im Sommer die Hitze wochenlang anhält, wird die Gartenpflege und Gartenbewässerung zur Herausforderung. Gießen wie gewohnt reicht dann nicht mehr aus. Gerade an heißen Tagen kommt es darauf an, wann, wie oft und wie genau Sie Ihre Pflanzen mit Wasser versorgen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Ihren Garten bei Hitze richtig bewässern, worauf es wirklich ankommt – und wie Sie typische Fehler vermeiden.

Trockenstress im Sommer: Darum ist das richtige Gießen bei Hitze entscheidend

Anhaltende Hitze und ausbleibender Regen setzen Pflanzen stark unter Druck – besonders wenn sie viel Wasser brauchen, um gesund zu bleiben. In Beeten und IBC-Hochbeeten wachsen oft Arten, die auf regelmäßiges Gießen angewiesen sind: Petunien, Geranien oder Hortensien zählen bei Zierpflanzen dazu, im Gemüsebeet sind es vor allem Tomaten, Gurken oder Zucchini. Sie alle mögen warme Temperaturen – kommen aber nur dann gut durch die heißen Wochen, wenn der Boden gleichmäßig feucht bleibt.

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Das Problem: Je wärmer die Tage, desto schneller verdunstet das Wasser – nicht nur an der Oberfläche, sondern auch aus tieferen Bodenschichten. Besonders auf sonnigen, sandigen Flächen trocknet der Untergrund regelrecht aus. Wenn das Gießwasser nicht tief genug einsickert oder zu unregelmäßig gegeben wird, erreichen die Wurzeln es nicht mehr. Die Folge: welkende Blätter, ausbleibende Blüten, eingeschränkter Ertrag – oder sogar Pflanzenschäden, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen. Wer in heißen Sommern richtig gießt, sorgt also nicht nur dafür, dass alles grün bleibt, sondern schützt die gesamte Bepflanzung vor langfristigem Stress. Weniger häufig, dafür durchdringend gießen – das ist der Schlüssel, damit Zier- und Nutzpflanzen auch bei 30 Grad und mehr zuverlässig versorgt sind.

Was treibt den Wasserbedarf in die Höhe – Hitze oder Sonnenschein?

Viele Gartenfreunde fragen sich im Sommer: Muss ich bei Hitze mehr gießen – oder spielt vor allem die Sonneneinstrahlung eine Rolle? Die Antwort ist: Beides wirkt zusammen. Mehr Sonnenstunden bedeuten mehr Wärme, und die führt zu stärkerer Verdunstung – sowohl an der Bodenoberfläche als auch direkt über den Blättern. Besonders trockene Luft verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Entscheidend ist also nicht nur die Temperatur, sondern auch die Luftfeuchtigkeit. Je trockener die Luft, desto mehr Feuchtigkeit verliert die Umgebung – und desto größer ist der Wasserbedarf von Rasen, Beeten und Pflanzkübeln. Gerade an windstillen, heißen Tagen mit intensiver Sonneneinstrahlung kann der Boden innerhalb weniger Stunden vollständig austrocknen. Deshalb lohnt es sich, beim Gießen nicht nur auf das Thermometer zu schauen, sondern auch auf den Zustand des Bodens: Fühlt er sich trocken und staubig an, ist es Zeit zu wässern – unabhängig vom Wetterbericht.

Gartenbewässerungssystem
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So bewässern Sie bei Hitze richtig – auf das Wie kommt es an

Klar ist: Bei Hitze brauchen Gartenpflanzen Wasser. Aber nicht nur die Menge zählt – sondern vor allem, wie und wann Sie wässern. Wer nur oberflächlich mit dem Gartenschlauch gießt, verliert viel Feuchtigkeit durch Verdunstung – und erreicht die Wurzeln oft gar nicht. Damit Beete, Kübelpflanzen und Rasenflächen bei hohen Temperaturen wirklich profitieren, lohnt sich ein genauer Blick auf die richtige Gießtechnik. Schon kleine Anpassungen im Ablauf können den Wasserverbrauch deutlich senken – und gleichzeitig für gesunde, kräftige Pflanzen sorgen. Besonders effizient sind dabei Bewässerungssysteme mit Tropfschlauch. Sie leiten das Wasser gezielt und gleichmäßig direkt an die Wurzeln – ohne Verluste durch Verdunstung oder Oberflächenabfluss. So lassen sich auch größere Flächen mit deutlich weniger Wasser optimal versorgen.

Folienschlauch für die Tröpfchenbewässerung

Wie viel Wasser brauchen Pflanzen bei Hitze?

Pauschale Angaben helfen nur bedingt weiter – denn jede Fläche hat eigene Bedingungen. Größe, Bodenart, Sonneneinstrahlung und die Wahl der Gartenpflanzen beeinflussen, wie schnell der Boden austrocknet. Während ein schattiges Staudenbeet mit lehmigem Boden länger feucht bleibt, kann ein sonniges Gemüsebeet mit sandigem Untergrund schon nach wenigen Stunden trocken sein.

Als grobe Orientierung gilt: Gießen Sie bei Hitze im Sommer lieber seltener, dafür durchdringend. So erreicht das Gießwasser die tieferliegenden Wurzeln, statt oberflächlich zu verdunsten. Für eine einzelne, gründliche Bewässerung sind 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter ein realistischer Richtwert – abhängig von Bodentyp, Pflanzenart und Witterung. Diese Menge reicht in der Regel aus, um den Boden 20 bis 30 Zentimeter tief zu durchfeuchten.

Wichtig: Diese Wassermenge bezieht sich nicht auf den Tagesbedarf, sondern auf eine einzelne Gießeinheit – idealerweise ein- bis dreimal pro Woche. Wer täglich nur oberflächlich gießt, verschwendet Gießwasser und fördert flaches Wurzelwachstum. Weniger oft, dafür gründlich – das stärkt die Pflanzen und spart langfristig Ressourcen. Ein Bodenfrüchtesensor kann hier eine enorme Hilfe sein. 

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Wann ist die beste Zeit zum Gießen bei Hitze?

Wer tagsüber gießt, verschenkt wertvolles Gießwasser. In der Mittagshitze im Sommer verdunstet ein großer Teil der Feuchtigkeit, bevor sie überhaupt im Boden ankommt – besonders bei direkter Sonneneinstrahlung. Der optimale Zeitpunkt zum Gießen ist früh am Morgen, am besten zwischen 5 und 8 Uhr. Dann ist der Boden noch kühl und das Wasser kann langsam und effizient einsickern.

Auch der späte Abend – nach Sonnenuntergang – ist eine mögliche Alternative zum Gießen. Allerdings bleibt das Laub dann länger feucht, was unter Umständen Pilzkrankheiten begünstigen kann, vor allem bei empfindlichen Pflanzen wie Tomaten. Wenn Sie die Wahl haben, ist der Morgen daher meist die bessere Lösung.

Tipp: Nutzen Sie bei automatischer Bewässerung Zeitschaltuhren und Steuergeräte, um die Wassergabe genau auf diese Zeitfenster abzustimmen – so bleibt die Feuchtigkeit dort, wo sie gebraucht wird: an den Wurzeln.

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Wie lässt sich der Wasserverbrauch bei Hitze im Sommer senken?

Auch bei guter Vorbereitung kann es passieren, dass die gesammelten Regenwasservorräte in heißen Sommerwochen schnell aufgebraucht sind. Umso wichtiger ist es, nicht nur richtig zu gießen, sondern auch den Wasserbedarf insgesamt zu senken. Je weniger häufig Sie bewässern müssen, desto länger reicht das gespeicherte Regenwasser – ob aus der Zisterne, Regentonne oder einem IBC-Container.

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Eine der wirkungsvollsten Maßnahmen: die Tröpfchenbewässerung. Mit ihr gelangt das Gießwasser gezielt und langsam direkt an die Wurzeln, ohne unnötige Verdunstung oder Oberflächenabfluss. So lassen sich gerade in Gemüsebeeten oder bei Hecken bis zu 70 % Wasser im Vergleich zur klassischen Gießkanne oder zum Schlauch sparen. Zusätzlich helfen Bodenschutz, durchdachte Pflanzenauswahl und eine angepasste Gießtechnik dabei, die Feuchtigkeit möglichst lange im Boden zu halten. So bleiben Ihre Nutz- und Zierpflanzen auch dann gut versorgt, wenn es über Wochen hinweg nicht regnet – und Sie müssen deutlich seltener gießen.

Schwarze Blumentöpfe vor Hitze schützen – so bleibt die Erde länger feucht

Schwarze Pflanzgefäße sind beliebt – sie wirken modern, passen zu vielen Terrassen- und Balkongestaltungen und schlucken weniger Schmutz. Doch bei Sommerhitze haben sie einen entscheidenden Nachteil: Schwarz zieht Sonnenstrahlen besonders stark an, das Material heizt sich auf und der Topf wirkt wie ein Hitzespeicher. Die Erde trocknet schneller aus, die Wurzeln geraten unter Stress – und Sie müssen deutlich öfter gießen.

Blumentöpfe
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Wer Wasser sparen und Blumen oder Nutzpflanzen vor Überhitzung schützen möchte, sollte helle Farben bevorzugen oder schwarze Gefäße im Sommer mit einfachen Mitteln abschirmen. Möglich sind zum Beispiel Jutesäcke, Holzverkleidungen oder Isolierhüllen. Auch ein Platz im Halbschatten oder eine Unterlage aus Holz statt Stein verhindert zusätzlich, dass sich die Töpfe unnötig aufheizen.

Das Ergebnis: Die Erde bleibt länger feucht, das Gießwasser gelangt zuverlässig zu den Wurzeln – und Ihre Pflanzen kommen auch an heißen Tagen mit weniger Gießaufwand aus.

Kübelpflanzen-Tropfbewässerung
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Erdreich abdecken – so reduzieren Sie die Verdunstung deutlich

Nicht nur in Töpfen, auch auf offenen Beeten verdunstet Wasser bei Hitze im Sommer schnell – vor allem, wenn die Erde ungeschützt der Sonne ausgesetzt ist. Eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Maßnahme ist es, den Boden mit Mulch oder geeigneten Bodendeckern abzudecken. Dadurch bleibt die Feuchtigkeit länger erhalten und das Gießintervall lässt sich oft deutlich verlängern.

Besonders bewährt haben sich Rindenmulch, Rasenschnitt, Stroh oder holzfreie Mulchmaterialien wie Hanfschäben – je nach Pflanzentyp. Alternativ bieten sich auch niedrig wachsende, bodendeckende Pflanzen an, etwa Thymian oder Polsterstauden, die die Erde beschatten und gleichzeitig grün gestalten.

Mit diesen Maßnahmen lässt sich die Wasserversorgung so optimieren, dass viele Flächen auch an heißen Tagen nicht täglich gegossen werden müssen. Weniger Verdunstung bedeutet: mehr Wasser bleibt dort, wo es gebraucht wird – bei den Wurzeln.

Garten-mulchen
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So gelingt die Bewässerung auch bei Hitze zuverlässig

Gießen ist eine der wichtigsten Gartenarbeiten, um Pflanzen gesund und kräftig zu halten – gerade dann, wenn hohe Temperaturen und Trockenheit zur Belastungsprobe werden. Mit dem richtigen Timing, ausreichenden Wassergaben und einfachen Maßnahmen gegen Verdunstung bleibt Ihre grüne Oase auch in den heißesten Wochen des Jahres gut versorgt.

Ob Rasen, Gemüsebeet oder Balkonpflanzen – wer auf effizientes Gießen, Tröpfchenbewässerung und Bodenabdeckung setzt, schützt nicht nur die Pflanzen, sondern spart auch Zeit und Wasser. So bleibt Ihr Garten selbst bei 30 Grad vital und gepflegt – und Sie können den Sommer genießen.