Der Hochsommer verlangt dem Garten einiges ab – und Gärtnerinnen und Gärtner ebenso. Zurücklehnen kann man sich im Hochsommer als Gärtner sicher nicht, denn die Liste mit To-dos ist lang: bewässern, ernten, Beete sowie Gartenpflanzen für den nahenden Herbst vorbereiten und noch so manch andere Gartenarbeit steht im August an. Wir stellen Ihnen die zehn wichtigsten Aufgaben vor, die im August im Garten anstehen – von der Ernte über das Pflanzen bis zur Bewässerung und Rasenpflege.
Ernten, was jetzt reif ist – und dabei die Pflanzen stärken
Wir beginnen direkt mit dem schönsten Part: Im August können Sie die Früchte Ihrer bisherigen Gartenarbeit im Jahr ernten – im wahrsten Sinne, denn Äpfel und Birnen, Pflaumen und einige Beeren, Süß- und Sauerkirschen sowie Pfirsiche und Aprikosen sind zu diesem Zeitpunkt reif. Gleiches gilt für Tomaten, Zucchini, Auberginen, Gurken, Bohnen, Salate und frühe Kartoffeln. Abgesehen davon, dass Sie auf diese Weise Ihre frischen Vorräte in der Küche auffüllen, hat das regelmäßige Ernten auch den Vorteil, beispielsweise bei Tomaten und Zucchini die neue Fruchtbildung anzuregen. An heißen Augusttagen empfiehlt es sich, Obst und Gemüse entweder frühmorgens oder spätabends zu ernten. Dann ist das Erntegut knackig-frisch und der Wassergehalt am höchsten. Besonders bei Blattgemüse oder Beeren verhindert der kühle Erntezeitpunkt zudem, dass sie schnell welken oder matschig werden.

Was kann ich im August noch pflanzen?
Für bestimmte Obst- und Gemüsesorten ist der Sommermonat die ideale Pflanzzeit. Insbesondere Erdbeer- und Heidelbeerpflanzen sollten jetzt in ein vorbereitetes Beet gesetzt werden, damit sie vor dem Herbst ausreichend Zeit zur Wurzelbildung haben und im Folgejahr gesund und ertragreich fruchten. Und was für Gemüse kann man im August noch pflanzen? Viele Sorten mit kurzer Kulturdauer oder winterharten Eigenschaften können jetzt gesetzt werden:
Herbstgemüse: Spinat, Feldsalat, Mangold, Pak Choi, Radieschen
Diese Arten wachsen zügig und lassen sich im Herbst ernten. Sie profitieren von den noch warmen Böden und der abnehmenden Hitze.
Wintergemüse: Brokkoli, Grünkohl, Rosenkohl, Winterzwiebeln
Diese robusten Kulturen brauchen Zeit zur Entwicklung und überstehen – je nach Sorte – auch kühlere Temperaturen. Für eine gelungene Überwinterung sollten sie spätestens jetzt gepflanzt werden.
Tipp: Achten Sie bei der Gartenarbeit im August auf eine gute Bodenfeuchte, da neu gesetzte Pflanzen bei Hitze schnell austrocknen. Mulch und gezielte Bewässerung helfen beim Anwachsen.

Was kann ich im August noch säen?
Bei der Gartenarbeit im August ist zum Teil die Direktsaat noch möglich, insbesondere von Spinat und Salaten. Auch anderes Herbstgemüse, etwa Chinakohl, Winterrettich und Dill, können Sie problemlos im Laufe des Monats säen. Wollen Sie Mangold im selben Jahr noch ernten, sollten Sie die Aussaat spätestens in den ersten Augusttagen durchführen. Grundsätzlich gilt: Säen Sie im August vor allem Herbstgemüse mit kurzer Kulturdauer sowie robuste Wintergemüsearten, die langsam wachsen, aber winterhart sind und im kommenden Frühjahr geerntet werden können.
Verwelktes von Stauden und Sommerblumen entfernen
Einige Stauden und Sommerblumen, wie Frauenmantel oder frühblühender Lavendel, haben ihre Hauptblüte bis August oft abgeschlossen. Deshalb werden Sie bei Ihren Rundgängen durch Ihr grünes Wohnzimmer immer wieder verwelkte Blüten und Triebe finden. Entfernen Sie Verblühtes gleich, wenn Sie es sehen – je nach Art durch Abzupfen oder Wegschneiden. Diese Maßnahme sorgt nicht nur dafür, dass der Garten gepflegter und schöner aussieht, sondern fördert auch die Bildung neuer Knospen.
Gezielter Rückschnitt – wichtige Gartenarbeit für gesunde Pflanzen
Auch der Rückschnitt gehört im Hochsommer zur regelmäßigen Gartenarbeit. Viele Pflanzen profitieren jetzt von einer gezielten Form- und Pflegeschneide. Bei Tomaten sollten Sie regelmäßig ausgeizen – das heißt, Sie entfernen die kleinen Seitentriebe in den Blattachseln. Dadurch leitet die Pflanze ihre Kraft in die bereits vorhandenen Früchte, die so besser ausreifen können. Darüber hinaus empfiehlt es sich, besonders dichte oder üppig gewachsene Pflanzen auszulichten. Diese Maßnahme verbessert die Luftzirkulation und beugt Pilzbefall oder Schimmelbildung vor – besonders wichtig bei anhaltender Sommerhitze.
Auch bei Hecken ist eine leichte Gartenarbeit in Form eines Rückschnitts sinnvoll: Entfernen Sie den frischen Zuwachs, um eine klare Form zu erhalten und die Vitalität der Gehölze zu fördern. Wichtig dabei: Kontrollieren Sie vorher sorgfältig, ob sich in der Hecke noch Vogelnester befinden.
Wichtig zu wissen: Laut Bundesnaturschutzgesetz (§ 39 BNatSchG) sind radikale Heckenschnitte oder ein „Auf-den-Stock-Setzen“ nur von Oktober bis Februar erlaubt. In der warmen Jahreszeit sind ausschließlich schonende Formschnitte zulässig – ein wichtiger Aspekt beim naturgerechten Umgang mit der Gartenarbeit im Spätsommer.

Effiziente Bewässerung bei Hitze
In den heißen Sommermonaten ist die regelmäßige, gründliche Bewässerung eine der wichtigsten Gartenarbeiten. Gießen Sie Ihre grünen Schönheiten am besten frühmorgens oder spätabends – keinesfalls in der Mittagszeit oder am frühen Nachmittag bei praller Sonne, ansonsten können die Pflanzen einen Sonnenbrand erleiden. Prinzipiell empfiehlt es sich, nicht nur oberflächlich, sondern durchdringend zu gießen. Dies fördert tiefe Wurzeln und stärkt damit das jeweilige Gewächs nachhaltig. Gegen das schnelle Verdunsten des Wassers hilft Mulch: Bedecken Sie die feuchte Erde beispielsweise mit Rasenschnitt oder Stroh. Angenehmer Nebeneffekt: Das Mulchen beugt auch lästigem Unkrautwuchs vor.
Zwei praktische Tipps für eine effiziente Bewässerung:
- Besonders bei jungen Pflanzen bewährt sich eine Tröpfchenbewässerung. Einmal installiert und an eine Wasserquelle gekoppelt, bringen die Tropfrohre eines solchen Bewässerungssystems kontinuierlich die gewünschte Wassermenge an die Wurzeln. So wachsen die Pflänzchen widerstandsfähig und gedeihen prachtvoll.
- Indem Sie Regenwasser in einer Tonne oder einem IBC-Container sammeln und zum Gießen nutzen, sparen Sie Leitungswasser. Außerdem tun Sie Ihren Pflanzen damit einen Gefallen, denn Regenwasser ist kalkarm und dadurch besonders schonend.
Die richtige Rasenpflege im Hochsommer
Auch die Rasenpflege gehört zur regelmäßigen Gartenarbeit im August. Die sommerlichen Bedingungen fordern den „grünen Teppich“ im Garten heraus – Hitze, Trockenheit und hohe Belastung durch Begehen können dem Rasen sichtbar zusetzen.
Wöchentliches Mähen bleibt auch im Hochsommer sinnvoll, allerdings mit Augenmaß: Schneiden Sie den Rasen nicht zu kurz – eine Schnitthöhe von etwa fünf Zentimetern schützt die Graswurzeln vor Austrocknung und bietet dem Boden natürlichen Schatten. Zu kurzes Mähen kann gerade in Trockenphasen zu verbrannten Flächen führen.
Auch die Nährstoffversorgung ist jetzt wichtig. Eine gezielte Nachdüngung hilft, den Rasen auf den Herbst vorzubereiten. Empfehlenswert ist ein kaliumbetonter Dünger, der die Zellstruktur der Gräser stärkt, die Trockenresistenz erhöht und die Widerstandskraft gegenüber Pilzkrankheiten verbessert. Stickstoffreiche Dünger sollten Sie hingegen nur sparsam verwenden – sie fördern vor allem das Längenwachstum, was bei Hitze den Wasserbedarf unnötig steigert.
Wer im Spätsommer vertikutieren möchte, sollte einen kühleren, aber trockenen Tag wählen – idealerweise Ende August oder Anfang September. Durch das Vertikutieren werden Rasenfilz und Moos entfernt, der Boden wird besser durchlüftet und die Wurzelentwicklung gefördert. Bei großer Hitze oder sehr trockenem Boden ist diese Gartenarbeit jedoch nicht zu empfehlen, da sie den Rasen zusätzlich stresst.

Bodenpflege: Regelmäßiges Lockern und Jäten
Ein oft unterschätzter Teil der Gartenarbeit im Hochsommer ist die regelmäßige Bodenpflege in Beeten und Hochbeeten. Gerade in der Sommerhitze, wenn Regen selten und die Verdunstung hoch ist, profitieren Pflanzen stark von einem lockeren, unkrautfreien Untergrund.
Lockern Sie die Erde regelmäßig mit einer Hacke, besonders in Gemüse- und Blumenbeeten sowie im Hochbeet. So verbessern Sie die Durchlüftung, regen das Bodenleben an und verhindern die Bildung einer festen Kruste nach dem Gießen oder Regen. Dadurch wird der Wasserabfluss optimiert, Staunässe vermieden und die Nährstoffaufnahme der Pflanzen gefördert.
Auch das Jäten von Unkraut gehört zur laufenden Gartenarbeit. Unkräuter entziehen dem Boden nicht nur Wasser und Nährstoffe, sondern verdrängen bei dichtem Wuchs auch lichtbedürftige Jungpflanzen. Diese einfache Maßnahme sorgt dafür, dass Wurzeln besser wachsen können, die Bodenstruktur stabil bleibt und das Substrat im Hochbeet nicht zu schnell verdichtet. Besonders bei frisch bepflanzten Flächen oder bei Aussaaten ist ein gut gepflegter Boden entscheidend für gesundes Wachstum im Spätsommer.
Welke Zierpflanzen pflegen statt abschreiben
Auch Zierpflanzen wollen bei der Gartenarbeit im August berücksichtigt werden. Es lohnt sich, Verblühtes stets zeitnah zu entfernen, um neue Blüten zu fördern. Vergessen Sie nicht, Ihre Kübelpflanzen noch bis Mitte August mit Flüssigdünger zu düngen. Bei Hitzeschäden ist es ratsam, die betroffenen Zierpflanzen schattiger zu stellen oder umzutopfen. Viele Arten erholen sich in der Folge.
Vorbereitung auf den Herbst und das Frühjahr
Überhaupt bietet es sich an, jetzt bei der Gartenarbeit den Grundstein für den Herbst und den kommenden Frühling zu legen. Sinnvolle Maßnahmen sind:
- Stauden teilen und umpflanzen, sobald die Temperaturen sinken und die Böden feuchter werden – ideal ab Ende August.
- Kompost umsetzen oder neu anlegen, um Nährstoffe zu recyceln und für gesunden Boden im Folgejahr zu sorgen.
- Gründüngung aussäen, z. B. mit Phacelia, Gelbsenf oder Ölrettich. Sie lockern den Boden, binden Nährstoffe und schützen vor Erosion.
- Frühblühende Blumenzwiebeln wie Tulpen, Krokusse oder Narzissen bestellen, um sie ab September ins Beet oder Hochbeet zu setzen.

Gartenarbeit im August – von der Ernte bis zur Pflanzenpflege
Im August gibt es im Garten viel zu tun – und ebenso viel zu entdecken und zu genießen. Zahlreiche Obst- und Gemüsesorten sind jetzt erntereif, während andere noch gesät oder gepflanzt werden können. Verblühte Pflanzenteile sollten regelmäßig entfernt, kräftige Gewächse bei Bedarf zurückgeschnitten werden. Achten Sie außerdem auf eine angepasste Bewässerung, mähen Sie den Rasen wöchentlich und lockern Sie die Erde in Ihren Beeten – so schaffen Sie die besten Voraussetzungen für einen gesunden, blühenden Garten bis in den Herbst.