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Gartenbewässerung verlegen

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In Gärtnereien und ausgedehnte Grünanlagen dient eine ausgeklügelte Bewässerungstechnik der angemessenen und gleichmäßigen Bewässerung von Pflanzen, Blumen und Rasen. Doch auch im heimischen Garten übernehmen Bewässerungssysteme immer häufiger die Aufgaben der klassischen Gießkanne. Ein Fehler bei der Installation macht die Vorteile einer solchen Anlage jedoch schnell zunichte. Die Systeme sollen nicht nur Zeit und Energie sparen, sondern auch den Wasserverbrauch senken und eine optimale Nutzung der immer kostbareren Ressource gewährleisten. Darum ist es wichtig, dass sowohl private als auch gewerbliche Anwender bereits vor der Installation genügend Zeit in die Konzeptionierung der Gartenbewässerung investieren, um diese möglichst effizient und kostengünstig zu betreiben. Wie Sie Ihre Gartenbewässerung verlegen und worauf Sie beim Verlegen der Leitung achten sollten, erfahren Sie hier.

Grundlegendes zur Installation einer Bewässerungsanlage im Garten

Grundsätzlich bestehen zwei Optionen der Gartenbewässerung. Die Bewässerung unterirdisch zu verlegen bietet den Vorteil, dass Schläuche und Verbindungselemente nicht sichtbar sind. Zudem ist die Leitung unter der Erde geschützt vor den Klingen des Rasenmähers und scharfkantigen Schneiden anderer Gartengeräte. Die Bewässerung oberirdisch zu verlegen erleichtert zwar die Wartungsarbeiten, führt aber zu typischen Stolperfallen für Besucher der Grünanlage oder Gäste im heimischen Garten.

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Die Planung des Bewässerungssystems

Zuerst ist der Hauptanschluss einer Bewässerung zu installieren. Insofern dieser nicht bereits vorhanden ist, empfiehlt sich die Montage an einem leicht zugänglichen Ort, an dem er jedoch nicht stört. Anschließend ist der Leitungsdruck zu testen. Es ist wichtig zu ermitteln, wie viel Liter Wasser pro Stunde maximal aus der Leitung zu entnehmen sind. Es reicht dazu aus, den Hahn zehn Sekunden lang zu öffnen und das Ergebnis mit 360 zu multiplizieren (10 s x 6 = 60 s = 1 min & 1 min x 60 = 1 h | 6 x 60 = 360). Dem Ergebnis dieses Tests entsprechend sind das Bewässerungssystem und dessen Komponenten auszuwählen. Der Wasserdruck muss ausreichen, um an allen Stellen der Anlage genügend Druck aufzubauen. Die dauerhafte Überwachung des Drucks ist durch ein Messgerät mit Manometer möglich und langfristig auch sinnvoll.

Besonders wirtschaftlich und nachhaltig sind Bewässerungssysteme im Garten, die mit zuvor gespeichertem Regenwasser funktionieren. Die Regenwassernutzung für die Bewässerung erfolgt mithilfe von IBC Containern oder Regentonnen an einer höher gelegenen Stelle. Sie sammeln das Wasser und die Zufuhr lässt sich über Adapter wie Tankverbinder und Wasserhähne steuern. Insofern eine Installation an einer höhergelegenen Stelle nicht infrage kommt, hilft eine Pumpe bei der Gartenbewässerung, indem sie den notwendigen Wasserdruck aufbaut.

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Die Erde ausheben

Ist der Verlauf des Bewässerungssystems geplant, beginnen die Arbeiten an der Erde. Dazu sind schmale Gräben in der Erde auszuheben. Die Rohre sind im Boden in einer Tiefe von etwa 25 cm zu verlegen. Handelt es sich bei der Anlage um ein System zur Rasenbewässerung, müssen sich die Reichweiten der einzelnen Versenkregner unbedingt überlappen. Es ist hilfreich, die einzelnen Komponenten der Beregnungsanlage vor der Installation an ihren jeweiligen Bestimmungsort zu legen und die deren Reichweiten zu markieren. So sind Fehler in der Planung bereits frühzeitig erkennbar und lassen sich leicht beheben.

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Leitungen der Gartenbewässerung verlegen

Nach dem Ausheben der Erde können die Leitungen provisorisch aneinandergelegt werden, um zu sehen, ob genügend Material vorhanden ist. War die Planung korrekt, sind die Leitungen zuzuschneiden und mittels Adaptern und Verbindern aneinanderzufügen.

Installation der Regner und Tropfer für die Bewässerung

Nach der Leitung kommen die Regner an der Reihe, die weitläufige Flächen bewässern. Handelt es sich um Versenkregner, müssen die im Boden ausgehobenen Löcher groß und tief genug sein, um den Regnern ausreichend Platz zu bieten. Sprüher und Mikrosprinkler, welche bei der Mikrobewässerung zum Einsatz kommen, sind in der Regel nicht versenkbar und finden ihren Platz entsprechend in der Nähe der zu bewässernden Pflanzen.

Zur Installation einer Tropfbewässerung sind die Tropfschläuche, Einzeltropfer, Ventile und Fittinge fest zu verbinden und anschließend an den passenden Stellen zu montieren. Tropfbewässerung kann unterirdisch und oberirdisch erfolgen. Je nach System ist unbedingt auf die richtige Einbautiefe zu achten, damit die Wurzeln das Wasser optimal aufnehmen können.

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Bewässerung automatisiert: Steuergerät programmieren und Bewässerungssystem testen

Programmierbare Steuergeräte für die Bewässerung zum Einstellen der Durchflussmengen und Bewässerungszeiten ersparen professionellen Gärtnern, Unternehmen und Besitzern öffentlicher Parks enorm viel Zeit und Geld. Hochwertige Bewässerungssysteme, die zusätzlich auf Regenwassernutzung setzen, bieten viel Einsparpotenzial und schonen die Wasser-Ressourcen in den heißen Sommermonaten. Die Investition amortisiert sich nach kurzer Zeit, da die klassische Gartenbewässerung täglich Personal bindet, welches durch die Nutzung einer automatisierten Rasenbewässerung für anderweitige Aufgaben bereitsteht. Auch Hobbygärtner profitieren vom Einsatz professioneller Bewässerungstechnik. Eine Gartenbewässerung zu verlegen und die entsprechenden Steuergeräte zu nutzen spart Zeit und Geld, da der Wasserverbrauch sinkt und alle Pflanzen die optimale Menge an Wasser erhalten. Leichter geht Bewässerung kaum mehr.

Sind alle Komponenten miteinander verbunden, steht ein Systemtest an. Sobald alle Elemente zur vollen Zufriedenheit funktionieren, sind nur noch die Gräben zuzuschütten. Ab diesem Moment übernimmt die Bewässerungsautomatik die Bewässerung von Pflanzen und Rasen.

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Gartenbewässerung verlegen – die 5 häufigsten Fehler

Fehler bei der Verlegung der Bewässerungssysteme für gewerbliche, öffentliche oder private Gärten sind ärgerlich und teuer zugleich: Fehlendes Material, fehlerhafte Planung und falsche Einbautiefen sorgen für doppelte Arbeit. Wer die Bewässerung sorgfältig plant und grundlegende Regeln zur Installation professioneller Bewässerungssysteme berücksichtigt, kann die häufigsten Fehler vermeiden und die Bewässerungsanlage effizient und wirtschaftlich nutzen.

Die Wurfkreise von Sprinkler und Regner überlappen sich nicht

Im Nachhinein festzustellen, dass die Wurfkreise der Sprinkler oder Regner sich nicht überlappen ist vermeidbar. Die falsche Fläche für die Bewässerung lässt sich vermeiden. Bereits vor der Installation der Bewässerung lassen sich die Reichweiten der Komponenten ermitteln und dank spezieller, umweltfreundlicher Farbe oder Kreide aufzeichnen. Im Zuge dessen lässt sich auch der Bedarf an Schläuchen und Verbindungselementen ermitteln.

Der Wasserdruck reicht nicht aus

Während private Hausanschlüsse im Normalfall einen Wasserdruck zwischen drei und vier bar besitzen, können die Anschlüsse von Unternehmen und öffentlichen Anlagen über deutlich höhere Drücke verfügen. Wichtig ist, dass das System auf den vorhandenen Wasserdruck abgestimmt ist. Bei zu wenig Druck kommt an den äußeren Enden der Bewässerungssysteme nicht mehr genügen Wasser an, um eine ausreichende Bewässerung sicherzustellen.

Der Zeiger eines Manometers zeigt auf die Null
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Gartenbewässerung verlegen und nicht wiederfinden

Das Manometer zeigt einen Druckabfall, einige Regner funktionieren nicht mehr richtig oder die Mikrobewässerung kommt zum Erliegen. Die Installation liegt bereits Jahre zurück und der zuständige Mitarbeiter ist längst in Rente. Fotos, Zeichnungen oder zumindest einfache Handskizzen helfen, die Leitungen sogar noch nach Jahren wiederzufinden. Auch beim Umgraben oder Neuanlegen von Beeten ist es sicherlich hilfreich zu wissen, an welchen Stellen sich Rohre, Schläuche, Verbindungsstellen oder Ventilboxen befinden.

Der Wasserbedarf ist nicht richtig auf die Pflanzen abgestimmt

Eine Tropfbewässerung, die dauerhaft zu viel Wasser liefert, ist ebenso unsinnig wie eine Beregnungsanlage, die inmitten eines Herbstschauers damit beginnt, zusätzlich Wasser für die Bewässerung zu liefern. Sensoren, Steuergerät und der individuelle Wasserbedarf der Pflanzen zu verschiedenen Jahres- und Tageszeiten muss aufeinander abgestimmt sein.

Wasser steht auf einer Rasenfläche, die zu intensiv gegossen wurde
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Die Niederschlagsraten der Regner sind nicht angepasst

Eine Rasen- und Gartenbewässerung zu verlegen erfordert technisches Verständnis über die handwerklichen Arbeiten hinaus. Regner, die sich überlappen und deren Niederschlagsraten fehlerhaft eingestellt sind, sorgen an bestimmten Stellen für Überschwemmungen und Fäulnis oder liefern zu wenig Wasser, wodurch braune Flecken im Rasen entstehen. Auch nach der Installation sind die Niederschlagsraten der einzelnen Komponenten unbedingt zu prüfen und regelmäßig aufeinander abzustimmen.

Gartenbewässerung verlegen – ein Fazit

Durch die Wahl hochwertiger Komponenten wie Rohre, Regner und Sprinkler und nachhaltige Planung der Leitung lassen sich die häufigsten Fehler bei der Gartenbewässerung leicht vermeiden. Bereits vor dem Verlegen des Systems im Garten ist Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse der Pflanzen zu nehmen. Auch die Regenwassernutzung mittels IBC Containern und Regentonnen sowie der sparsame Umgang mit Wasser durch Mikrobewässerung mittels Tropfschläuchen und Einzeltropfern fördern die Wirtschaftlichkeit und die Effizienz der Gartenbewässerung öffentlicher, gewerblicher und privater Grünanlagen gleichermaßen.