Gartenbrunnen anlegen
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Gartenbrunnen anlegen

« Für wen lohnt sich der Bau? »

Mit einem eigenen Brunnen im Garten ist die Wasserversorgung für die Bewässerung von Pflanzen im Sommer meistens über Jahrzehnte hinweg gesichert. Darüber hinaus lässt sich auch jede Menge Geld sparen, da für das Brunnenwasser keine Gebühren entrichtet werden müssen, wenn es ausschließlich als Gießwasser genutzt wird. Ein eigener Gartenbrunnen macht hinsichtlich der Kosten jedoch nur für größere Gärten wirklich Sinn. Auf was Sie achten müssen, wenn Sie einen Gartenbrunnen anlegen wollen und wann er sich wirklich rechnet, erfahren Sie hier.

Grundwasser ist in Deutschland meist kein Problem

Man dreht einfach den Wasserhahn auf und die Sache läuft im wahrsten Sinne des Wortes. Dumm nur, dass dafür auch erhebliche Wassergebühren anfallen. Das kann vor allem im Sommer erheblich ins Geld gehen, wenn der Garten gegossen werden muss. Die Pflanzen dort brauchen schließlich erhebliche Mengen von dem Lebenselixier. Es gilt: Umso größer die Gartenfläche desto größer auch der Wasserverbrauch. So mancher stellt sich da natürlich die Frage, ob sich mit einem eigenen Wasserbrunnen nicht jede Menge Geld sparen ließe.

Grundsätzlich lässt sich mit einem Brunnen selbstverständlich Geld sparen. Allerdings sollte man immer auch bedenken, dass es zunächst einmal auch Geld kostet, wenn man einen Gartenbrunnen anlegen möchte.

Der größte Brocken dabei: Das Bohren des Brunnens. Dafür braucht es unbedingt Fachleute und in den allermeisten Fällen auch schweres Gerät. Letztlich geht es also darum, ob sich die Investition, die man tätigen muss, auch wirklich rechnet. In der Regel tut sie das nur, wenn ein Garten eine bestimmte Größe hat und sehr viel Nutzwasser zum Gießen benötigt wird.

Kind gießt Blumen mit Gartenschlauch
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Das Prinzip Gartenbrunnen ganz kurz erklärt

Ein privater Wasserbrunnen wird in den allermeisten Fällen aus dem Grundwasser gespeist und hat keine eigene Quelle. Um Wasser aus einem Boden fördern zu können, muss deshalb ein Zugang zum Grundwasserspiegel geschaffen werden. Dieser Zugang kann beispielsweise ein Schacht sein oder eine Tiefenbohrung. Mittels einer Pumpe wird das Wasser dann nach oben befördert, um es zur Gartenbewässerung nutzen zu können.

Maschinelle Tiefenbohrung - Gartenbrunnen anlegen
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Sinnvollerweise sollte bei einem Gartenbrunnen eine Grundwasserschicht genutzt werden, die möglichst nahe an der Oberfläche des Bodens liegt. Umso weniger tief gebohrt werden muss, desto geringer fallen normalerweise auch die Kosten aus. Die Crux bei der Sache ist nun, dass man eine derartige Schicht auf dem Grundstück erst einmal finden muss. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten – vom Wünschelrutengänger bis hin zur weitaus zuverlässigeren Variante, einen Blick in hydrologische Karten zu werfen. Mitunter kann es auch notwendig sein, mehrere Probebohrungen zu machen, um an das begehrte Nutzwasser im Erdreich zu kommen. Die beste Lösung ist sicherlich, man sucht sich einen professionellen Brunnenbohrer in seiner Umgebung und beauftragt diesen mit der Gesamtabwicklung des Projekts. Er kann schon im Vorfeld Auskunft darüber geben, wo sich Wasser finden lässt, ich welcher Tiefe es ungefähr liegt und was die voraussichtlichen Kosten für die Aktion sein werden.

Brunnen im Garten - Gartenbrunnen anlegen braucht Expertise
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Welche Kosten fallen an, wenn man einen Gartenbrunnen anlegen möchte?

Darüber ist eine pauschale Aussage schlicht unmöglich. Zu viele Faktoren spielen bei der Kostenberechnung eine Rolle. Sie reichen von der Tiefe, in die gebohrt werden muss, über die Bodenbeschaffenheit bis hin zur individuellen Preisgestaltung des Anbieters. Bei einem sehr steinigen oder felsigen Boden ist beispielsweise eine größerer Aufwand erforderlich als bei einem sandigen Boden bzw. einem Lehmboden. Mehr Aufwand heißt zwangsläufig auch höhere Kosten. Um dennoch eine ungefähre Richtgröße zu haben, sollte man davon ausgehen, dass die Bohrung alleine eine fünfstellige Summe im unteren Bereich kosten wird.

Erdreich Querschnitt
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Mit der Bohrung ist es jedoch nicht getan. Es braucht auch eine gewisse Ausstattung, um den Brunnen dann auch wirklich nutzen zu können. Das Kernelement beim Anlegen eines Brunnens dürfte sicherlich eine Pumpe sein. Dafür kann man natürlich eine Handpumpe nutzen, mit deren Hilfe mittels eines von Hand bedienten Pumpenschwengels das Wasser nach oben befördert und dann in einen Bottich bzw. einen Tank umgeleitet wird.

1000l IBC Wassertank GESPÜLT auf Stahlpalette

Sinnvoller ist allerdings der Einsatz einer elektrischen Gartenpumpe. Mit ihr lässt sich das Wasser nämlich ohne jegliche körperliche Anstrengungen an die Oberfläche befördern. Elektrische Gartenpumpen haben außerdem den Vorteil, dass sich direkt ein Schlauch anschließen lässt, mit dem dann auch gleich gegossen werden kann. Eine Gartenpumpe lässt sich darüber hinaus auch problemlos in ein Bewässerungssystem einbinden, mit dem eine automatische Bewässerung möglich ist.

Hauswasserwerk Guss-Gartenpumpe (230V)

Einen Gartenbrunnen anlegen: Braucht es dafür eine Genehmigung?

Auch hier ist eine pauschale Antwort leider nicht möglich. Das Wasserrecht ist Sache der Bundesländer und wird von Kommunen zum Teil höchst unterschiedlich angewandt. In vielen Fällen ist zwar keine explizite Genehmigung erforderlich, es muss jedoch der Gemeinde angezeigt werden, dass man einen Gartenbrunnen bohren möchte, um Nutzwasser zu entnehmen. Am besten ist es, man erkundigt sich vor Beginn der Arbeiten bei der eigenen Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung, wie das Thema konkret gehandhabt wird. Von Bohrungen ohne Rücksprache mit dem Amt ist dringend abzuraten, da dies zu zum Teil erheblichen Bußgeldern führen kann. Für die Entnahme des Grundwassers fallen bundesweit keine Gebühren an. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das Wasser ausschließlich zum Gießen des Gartens verwendet wird. Nutzt man es beispielsweise auch als Brauchwasser für den Haushalt, werden Wassergebühren fällig.

Symbolbild Rathaus - Gartenbrunnen anlegen mit Genehmigung der Gemeinde
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Ab wann rechnet sich ein Gartenbrunnen eigentlich?

Um bestimmen zu können, ob es sich lohnt, einen Brunnen im eigenen Garten zu bohren, sollte man wissen, wie viel man für das Gartengießen in einem durchschnittlich Sommer bezahlt. Diese Kosten setzt man dann ins Verhältnis zu den Kosten, die für die Errichtung des Brunnens samt Zubehör anfallen. Als Faustregel gilt dabei, dass sich ein Brunnen nur dann loht, wenn sich die Kosten dafür innerhalb von fünf Jahren durch die gesparten Wassergebühren amortisieren. Darüber hinaus ist auch von Bedeutung, dass sich ein Wasserbrunnen im privaten Bereich nur dann relativ kostengünstig anlegen lässt, wenn der Grundwasserspiegel nicht tiefer als maximal sechs Meter liegt. Informationen zur Tiefenlage des Grundwasserspiegels erhält man relativ unkompliziert von der zuständigen Wasserbehörde oder dem jeweiligen Wasserversorger vor Ort. Ist ein Grundstück ausgesprochen groß und auch noch mit vielen unterschiedlichen Pflanzen ausgestattet, dürfte sich das Brunnenbohren jedoch auch lohnen, wenn der Wasserspiegel deutlich tiefer liegt.