« So bringen Sie Ihre Pumpe unbeschadet durch eisige Temperaturen »
Kaum ein Garten kommt heute ohne Gartenpumpe aus. Denn immer gibt es in irgendeiner Form Regen- oder Grundwasser zu befördern, zu heben oder zum Verbrauchsort zu transportieren. So unterschiedlich wie die einzelnen Einsatzzwecke fällt auch der Aufwand aus, um die jeweilige Gartenpumpe winterfest zu machen. Denn mit einsetzendem Winter kommen Sie kaum drum herum, ihre Technik auf die Minustemperaturen vorzubereiten. Andernfalls riskieren Sie teils erhebliche Schäden.
Einsatzzwecke und Eigenschaften
Wofür Sie eine Gartenpumpe einsetzen, richtet sich selbstverständlich ganz nach Ihren individuellen Bedürfnissen und Anforderungen. Allerdings ist ein Sachverhalt in aller Regel in allen Gärten gleich: Das Aggregat wird dazu genutzt, Wasser zu befördern. Ob es nun um den Transport aus dem klassischen Regenspeicher zu den Pflanzen geht, um die Versorgung oder die Entnahme aus der Zisterne oder ob Sie sogar über einen eigenen Brunnenschacht verfügen, immer spielt Regen- oder Grundwasser mit seinen bekannten Eigenschaften eine zentrale Rolle.
Warum Überwintern? – Gefahren im Winter
Genau hieraus resultieren auch die Schwierigkeiten bei Frost, die Ihrer Gartenpumpe neben dem eigentlichen Wassertank selbst das Leben schwermachen. Denn Feuchtigkeit in Verbindung mit Minustemperaturen führt in aller Regel zu Eisbildung. Wo Eis am Dachrand oder auf Pflanzen schön anzusehen ist, macht es Ihrer Technik dagegen enorme Probleme. Denn Eis nimmt während des Gefrierens deutlich an Volumen zu, so dass Wasserrückstände im Winter rasch zu Schäden führen können. Von platzenden Leitungen oder Dichtungen bis hin zu gesprengten Pumpengehäusen oder -kolben reicht die Spanne möglicher Schäden. Im Extremfall führt ein solcher Schaden sogar zur irreparablen Zerstörung Ihres Pumpsystems.
Jede Gartenpumpe richtig überwintern
Deshalb sollten Sie auf jeden Fall nach dem letzten Gebrauch im Herbst dazu übergehen, Ihre Gartenpumpe winterfest zu machen. Nehmen Sie diese Tätigkeit nicht zu spät in Angriff, da bereits Nachtfrost ausreichen kann, um die benannten Probleme hervorzurufen. Welche Maßnahmen nun die „richtigen“ sind, richtet sich in aller Regel nach dem Einsatzbereich bzw. nach den technischen Ausführungen Ihrer Pumpen:
Handpumpen
Wenn Sie eine handbetriebene Gartenpumpe überwintern, fällt der Aufwand sicherlich am geringsten aus. Denn hier reicht es aus, wenn das Gerät frei von Wasser ist und damit keine Eissprengungen zu befürchten sind. Meist handelt es sich hierbei um Standpumpen mit einem Tauchrohr. Entweder senken Sie den Wasserspiegel im Wassertank soweit ab, bis das Rohr trocken liegt, oder sie nehmen die Handpumpe ab. Anschließend lassen Sie alle Bauteile leerlaufen und packen sie wasserdicht ein, beispielsweise in eine stabile Folie. Wenn Sie das Gerät darüber hinaus frostsicher lagern, besteht auch keine Gefahr von Korrosion durch etwa wasserhaltige Schmierstoffe etc. eine dünne Schicht eines Sprühöls hilft außerdem, bewegliche Teile auch über die kalte Jahreszeit gangbar zu erhalten.
Die Zisternenpumpe
Weit verbreitet ist die Pumpe an der eigenen Regenwasserzisterne. Meist handelt es sich hierbei um eine elektrisch betriebene Pumpe, die fest im Bereich der Zisterne, zum Beispiel im Domschacht, verbaut ist. Während der Wasserspeicher im Erdreich ohnehin winterfest positioniert wurde, bedroht Frost das Förderaggregat und vor allem die wasserführenden Leitungen. Entleeren Sie unbedingt alle Leitungen und sorgen Sie auch dafür, dass nicht unbeabsichtigt Regenwasser nachfließen kann. Idealerweise entnehmen Sie die ganze Pumpenanlage und lagern Sie ein. Allerdings reicht es auch aus, das trockengelegte Gerät mit einer Abdeckung gegen Feuchtigkeit zu schützen und insbesondere Dichtungen und Förderräder mit Sprühöl bzw. Fett zu überziehen. So werden die Materialien nicht spröde und überdauern auch die tiefen Temperaturen. Wichtig ist, dass der Einbauort der Pumpenanlage weder für Feuchtigkeit noch für Tiere zugänglich ist. Denn auch Marder, Mäuse oder Siebenschläfer auf der Suche nach einem Winterquartier können durch Verbiss oder Urin Schäden verursachen.
Die Universalpumpe
Am weitesten verbreitet ist wohl die universelle Gartenpumpe in mobiler Form. Zwei Anschlüsse dienen der Anbindung einer Saugleitung und der Wasserabgabe, während die Stromversorgung über ein abgedichtetes Stromkabel erfolgt. Ein Solches Gerät können Sie ganz einfach aus dem Gartenbereich an einen trockenen und warmen Standort wie den Keller überführen. Dort sollten Sie eine gründliche Reinigung und Wartung vornehmen, um die Funktion über die lange Stillstandzeit zu bewahren. Weitere Maßnahmen sind bei trockener und frostfreier Lagerung nicht erforderlich, um das Aggregat sicher zu überwindern.
Tauchpumpen
Tauchpumpen für den Hausgebrauch sind in aller Regel mobil und verbleiben nicht dauerhaft im Regenwassertank oder der Zisterne. Um diese Form der Gartenpumpe zu überwintern, können Sie daher wie bei der Universalpumpe vorgehen. Wichtig ist hier, dass Sie den durch einen Saugkorb geschützten Ansaugbereich öffnen und alle groben und feinen Verschmutzungen beseitigen. Frostsicher gelagert besteht nun keine Gefahr mehr.
Die Pumpe mit Stickleitung
Anders sieht es dagegen bei einer Förderstelle mit Stickleitung aus. Eine Fördervariante mit Stickleitung platziert die Pumpe außerhalb der Förderstelle und führt lediglich eine Saugleitung direkt in das Grundwasser hinein. Der Leitungsabschnitt im Erdreich verbleibt auch über die Winterzeit dort und muss frostsicher abgedeckt werden. Oberirdische Leitungsteile sollten entleert werden, um dem Frost keine Angriffspunkte zu bieten. Überwintern Sie die Pumpe selbst wie bereits beschrieben, um Ihre Förderstelle schadenfrei ins neue Jahr zu überführen.
Die Gartenpumpe im Brunnenschacht
Nutzen Sie zur Gartenbewässerung einen Brunnenschacht, befindet sich hier häufig ebenfalls eine Saugpumpe. Gehen Sie wie beschrieben vor und entnehmen Sie das Gerät komplett aus dem Wasser. Tragen Sie darüber hinaus Sorge, dass auch Ihr Brunnenschacht winterfest gemacht wird. Denn bei einer geringen Schachttiefe kann das Auffrieren die Schachtwände schädigen. Decken Sie daher die Schachtöffnung winterfest ab, so dass neben der Kälte auch Laub, Schmutz und Schnee als mögliche Schadensursachen ferngehalten werden.
Die Gartenpumpe mit IBC Container
Zuletzt betrachten wir einen gewissen Sonderfall: In heimischen Gärten verbreitet sich der ursprünglich gewerblich konzipierte IBC Tank wegen seiner vorteilhaften Eigenschaften mehr und mehr. Ausgestattet mit einem Pumpaggregat ersetzt er Zisternen, Regenfässer, Förderstellen und sonstige Formen der Gartenbewässerung sinnvoll und kostengünstig. Bei dieser Konfiguration wird das Pumpensystem über das umfangreiche erhältliche IBC Zubehör mittels standardisierter Verbindungsstücke analog zu allen anderen Wasserspeichern angeschlossen. Frostsicher wird das Bewässerungssystem dann durch die Entnahme und Überarbeitung des Aggregats, während ein frei aufgestellter Intermediate Bulk Container entweder entleert werden sollte oder mittels einer Thermohaube für den Wassertank vor Minusgraden geschützt werden kann.
Fazit – Die Gartenpumpe überwintern – gewusst wie
Die Schritte, um Ihre Gartenpumpe winterfest zu machen, sind recht einfach. Mit dem Fokus auf die Vermeidung von Wasser im Gerät und den Schutz beweglicher, sowie sensibler Bauteile wie Dichtungen, können Sie ohne Probleme Ihre Gartenpumpe überwintern und den Winter selbst in vollen Zügen genießen. Nutzen Sie die Pause bei der Gartenbewässerung und unterziehen Sie Ihr Gerät einer gründlichen Wartung und nehmen Sie sich Zeit für die Pflege. Dann können Sie im Frühjahr unbesorgt und gut vorbereitet in die neue Saison starten.