Giesswasser entkalken
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Gießwasser entkalken

« Tipps für Gärtner »

Das Wasser aus der Wasserleitung enthält bei uns oft viel zu viel Kalk. Für die Pflanzen im Garten ist es deshalb nur bedingt geeignet. Man muss folglich für enthärtetes Wasser für Pflanzen sorgen. Wie sehr in diesem Zusammenhang die Regenwassernutzung zu empfehlen ist und wie Sie Gießwasser entkalken können, lesen Sie hier in aller Ruhe.

Gießwasser entkalken für gesunde Pflanzen

Sommerzeit ist immer auch Gießzeit für die Pflanzen im Garten. Wenn es draußen immer wärmer wird und gleichzeitig die Niederschläge nachlassen, ist die tägliche Wasserration überlebenswichtig für den Rasen, Sträucher, Blumen, Obstbäume und Gemüse. In den meisten Fällen kommt das benötigte Gießwasser immer noch aus der öffentlichen Wasserversorgung bzw. dem Wasserhahn. Das Problem dabei ist jedoch oftmals der hohe Kalkgehalt des Wassers, mit dem viele Pflanzen nicht gut zurechtkommen. Das Gießwasser entkalken ist in diesem Fall besonders wichtig.

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Denn für Farne, Orchideen, Azaleen, Gardenien und Flamingoblumen ist der Kalk pures Gift. Wie viele andere Pflanzen auch, sollten sie nur mit Wasser gegossen werden, das man vorab unbedingt entkalken muss. Wie das funktioniert, wollen wir Ihnen in diesem Artikel vor Augen führen. Viel besser als Wasser zu enthärten ist es jedoch, gleich auf weitgehend kalkfreies Wasser zu setzen und Regenwasser zum Beispiel in einem Intermediate Bulk Container (IBC) zu sammeln. Auch damit wollen wir uns hier beschäftigen – weil es den Pflanzen guttut und den eigenen Geldbeutel erheblich schonen kann.

Gießwasser entkalken – worauf es wirklich ankommt

Der entscheidende Faktor beim Gießwasser ist stets die Wasserhärte. Diese Wasserhärte ist das Zusammenspiel von Kohlensäure mit Calcium und Magnesium einerseits sowie verschiedener Sulfate, Chloride und Nitrate anderseits. Während die Verbindungen von Calcium und Magnesium für gewöhnlich als Carbonathärte bezeichnet wird, spricht man bei Verbindungen mit Sulfaten, Chloriden und Nitraten von Nichtcarbonathärte. Die Carbonathärte des Wassers lässt sich relativ leicht verringern, indem man es einfach abkocht. Deutlich schwieriger ist es hingegen, die Nichtcarbonathärte zu senken. Das gelingt in der Regel nur, wenn ein Ionenaustauscher oder ein Gerät zur Umkehrosmose zum Einsatz kommt.

Die Härte des Wassers erfragt man am besten beim zuständigen Wasserversorger. Liegt die Wasserhärte über 25 Grad deutscher Härte, reicht abkochen nicht mehr aus, dann muss es zusätzlich aufwendig entsalzt werden.

Warum muss man Gießwasser entkalken?

Unser Leitungswasser enthält für gewöhnlich gelöste Mineralien wie zum Beispiel Calcium und Magnesium. Je nach Konzentration kann das zum Problem für die Pflanzen werden. Besonders Rhododendren, Azaleen, Erika, Kamelien, Farne und Orchideen reagieren sehr empfindlich auf einen zu hohen Kalkgehalt. Gießt man über längere Zeit hinweg mit zu hartem Gießwasser, kann das außerdem dazu führen, dass auf Dauer das Erdreich aufkalkt, also zu viel Kalk enthält.

Leitungswasser
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Dadurch erhöht sich gleichzeitig auch der pH-Wert, also der Säuregehalt der Erde. Das wiederum kann zur Folge haben, dass die Pflanzen keine Nährstoffe mehr über den Boden aufnehmen können und nach einer gewissen Zeit zugrunde gehen. Nur enthärtetes Wasser für Pflanzen zum Gießen zu verwenden kann also lebenswichtig sein. Das Blumenwasser zu entkalken, tut deshalb auch dringend Not.

Regenwassernutzung – die clevere Alternative

Gießwasser zu entkalken kann ziemlich umständlich und aufwändig sein. Auf jeden Fall macht es zusätzliche Arbeit, die man gerade im Sommer als Gartenbesitzer so gar nicht gebrauchen kann. Statt das Gießwasser entkalken zu müssen, macht es deutlich mehr Sinn, gleich nur Wasser zu verwenden, das die optimalen Eigenschaften für alle Pflanzen aufweist und das man deshalb erst gar nicht enthärten muss. Die Rede ist von Regenwasser, das auch noch kostenlos vom Himmel fällt. Das Problem dabei ist nur, dass es oft gerade dann nicht regnet, wenn der Regen als Gießwasser eigentlich dringend benötigt würde. Deshalb empfiehlt es sich immer, Regenwasser zu sammeln und das gesammelte Nass zu lagern.

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Dazu eignet sich am besten eine Regentonne oder ein IBC-Container. Aber wie sammelt man eigentlich Regenwasser? Am einfachsten funktioniert das über eine Dachfläche. Auf der treffen die einzelnen Regentropfen auf und fließen von dort gesammelt in die Dachrinne ab. Von der Dachrinne wird der Regenstrom dann in das sogenannte Fallrohr geleitet, von wo es anschließend in die Kanalisation geht. Dieses Fallrohr lässt sich mit Hilfe eines Regendiebs relativ leicht anzapfen.

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Das Regenwasser kann auf diese Weise in den IBC-Container oder die Regentonne umgeleitet werden. Der IBC oder die Tonne dient dann als Wasserspeicher, aus dem man sich bei Bedarf für den Garten bedienen kann. An einen Container lässt sich in der Regel ohne Schwierigkeiten ein Gartenschlauch anschließen, mit dem dann gegossen werden kann. Unter Umständen kann es sein, dass noch eine herkömmliche Gartenpumpe benötigt wird, um den nötigen Wasserdruck aufbauen zu können.

Regenwassernutzung: Wassergebühren und Abwassergebühren sparen

Statt das teure Leitungswasser zu entkalken, kann man mit der Nutzung von Regenwasser sogar noch Geld sparen. Bei der Regenwassernutzung fallen nämlich weder Wassergebühren noch Abwassergebühren an. Regenwasser fällt bekanntlich kostenlos vom Himmel.

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Wird es nachweislich zur Bewässerung des Gartens verwendet und fließt nicht in die öffentliche Kanalisation, sind auch die Abwassergebühren dafür kein Thema mehr. Man spart also Gartenbesitzer also gleich doppelt. Obendrein spart man sich auch noch jede Menge Arbeit, die beim Entkalken anfällt. Und man schont die natürliche Ressource Wasser, leistet also auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.

Warum also noch Leitungswasser entkalken, wenn Regenwasser so viele Vorteile mit sich bringt? Regenwasser ist als Gießwasser für die Pflanzen im Garten in jeglicher Hinsicht die bessere und klügere Alternative. Die Pflanzen gedeihen damit in den meisten Fällen sowieso besser.