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Hygienepalette aus Kunststoff – für höchste Ansprüche in der Lebensmittelindustrie

Kunststoffpaletten gehören mittlerweile zu den wichtigsten Industrieverpackungen. Gegenüber Paletten aus Holz sind sie eine echte Alternative, denn sie wiegen weniger und sind deutlich robuster. Auch in der Lebensmittelindustrie geht nichts ohne diese praktischen Helfer. Hier sind in erster Linie Hygienepaletten gefragt, die ganz bestimmte Anforderungen erfüllen müssen. Welche dies genau sind und auf was es ganz allgemein bei einer Hygienepalette aus Kunststoff ankommt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Über viele Jahrzehnte hinweg wurden Paletten beinahe ausschließlich aus Holz gefertigt. Kein Wunder: Das Material war nicht nur relativ günstig zu bekommen, sondern ließ sich auch noch ausgesprochen leicht verarbeiten. Als nachwachsender Rohstoff, ist Holz zudem nachhaltig. In bestimmten Bereichen, in denen im Umgang und beim Transport mit Gütern besondere hygienische Anforderungen und Bestimmungen gefordert werden, bedarf es aber einem anderen Material. In der Lebensmittelindustrie ist Kunststoff das Material der Wahl, denn vor allem für sogenannte Hygienepaletten sind Kunststoffe alternativlos. In der Lebensmittelindustrie haben sie sich längst zum Standard entwickelt.

Ein Grund dafür sind nicht zuletzt strenge Hygienevorgaben durch den Gesetzgeber – Vorgaben, denen eine Holzpalette nicht gerecht werden könnte. Aber auch sonst bietet das Material bei einer Palette zum Teil erstaunliche Vorteile. Selbst unter ökologischen Gesichtspunkten und Nachhaltigkeitsaspekten hat die Kunststoffpalette Vorteile, denn sie ist viel länger haltbar als eine Holzpalette. Außerdem sind die aus Kunststoff gefertigten Hygienepaletten um einiges leichter als eine Holzpalette, deswegen lässt sich beim Transport Gewicht und damit CO2 einsparen.

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Was genau ist eigentlich eine Hygienepalette?

Für gewöhnliche Transportgüter ist eine Holzpalette meistens vollkommen ausreichend. Anders sieht es hingegen bei Lebensmitteln aus. Hier muss unbedingt sichergestellt werden, dass diese bis zum Ablauf des Haltbarkeitsdatums unbedenklich genossen werden können. Dazu muss der Hygiene bei der Verarbeitung, Lagerung und dem Transport höchste Priorität eingeräumt werden.

Genau an dieser Stelle kommt die Hygienepalette ins Spiel. Da sie aus einem Kunststoff gegossen bzw. gepresst wird, weist sie im Gegensatz zu einer Holzpalette eine geschlossene Oberfläche auf. Das wiederum bedeutet, dass sich Schmutz und Bakterien in ihr nicht festsetzen können. Holz dagegen, mit seiner rauen und grobporigen Oberfläche, bietet Keimen, Schmutz und Bakterien leicht die Möglichkeit, anzuhaften oder sich einzunisten. Die glatte und geschlossene Oberfläche einer aus Kunststoff gefertigten Hygienepalette hat außerdem den ganz praktischen Vorteil, dass sie sich leichter reinigen und abwaschen lässt als eine herkömmliche Holzpalette.

Vor diesem Hintergrund ist es nur folgerichtig, dass der Gesetzgeber für Produktionsprozesse und Transport von Lebensmittel die Verwendung von Hygienepaletten vorschreibt oder empfiehlt. Doch nicht jede aus Kunststoff gefertigte Palette erfüllt automatisch die Voraussetzungen einer Hygienepalette. Dafür braucht es vielmehr eine spezielle Zulassung.

Hygienepaletten aus Kunststoff lassen sich leichter reinigen
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HACCP – die Grundlage für alle Vorgänge in der Lebensmittelindustrie

Das Kürzel HACCP steht für „Hazard Analysis Critical Control Points“ ist das zentrale Qualitätswerkzeug der Lebensmittelindustrie. Dieses Konzept besteht aus einem ganzen Bündel von Regeln, die für jedes beliebige Unternehmen gelten, das in irgendeiner Art und Weise mit Lebensmitteln zu tun hat.

Lebensmittelverarbeitende Betriebe – von der kleinen Dorfmetzgerei bis hin zum international tätigen Süßwarenproduzenten – haben sich zwingend an diese Regeln zu halten. Das übergeordnete Ziel ist es, zu verhindern, dass Menschen durch den Genuss bestimmter Lebensmittel krank oder anderweitig beeinträchtigt werden.

Da Lebensmittel bei mangelnder Hygiene sehr leicht verderben und damit auch zur Gefahr für den Verbraucher werden können, spielt Sauberkeit in der Lebensmittelproduktion und im Verkauf natürlich so etwas wie eine zentrale Rolle.

Um Sauberkeit durchgehend gewährleisten zu können, dürfen nur Geräte, Werkzeuge, Behälter und Verpackungsmaterialien bzw. Industrieverpackungen zum Einsatz kommen, die sauber sind und sich nach Gebrauch problemlos reinigen lassen. Das gilt natürlich nicht nur für Produktionsprozesse, sondern auch für den Transport von Lebensmitteln.

Eine Metzgerei, die Wurst oder Fleisch zu einer anderen Filiale transportiert, darf dafür keine Holzpaletten verwenden, weil bei ihnen die Reinigung ein Problem ist und sich Bakterien einnisten können. Kunststoffpaletten, die als Hygienepalette zugelassen sind, sind hier zwingend vorgeschrieben.

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Robust und langlebig: Weitere Vorteile einer Hygienepalette aus Kunststoff

Gerade beim Transport von Waren wird nicht immer pfleglich mit den Produkten umgegangen. Auch Industrieverpackungen können deshalb stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei Holzpaletten kommt es beispielsweise sehr häufig vor, dass sie in Teilen zersplittert oder bricht. Die Palette ist dann natürlich nicht mehr zu gebrauchen und muss entsorgt werden.

Paletten aus Kunststoff haben dieses Problem hingegen nicht. Sie sind nachweislich um ein Vielfaches belastbarer und stabiler als Paletten aus Holz. Das gilt im Übrigen ausdrücklich auch für H1-Paletten. Diese werden häufig an kritischen Punkten zusätzlich verstärkt.

Eine Palette, die die geforderten Standards für die Verwendung in Lebensmittelindustrie erfüllt, ist äußerst robust und stabil. Bricht eine Palette, während einem Produktionsprozess in einem Lebensmittel verarbeitenden Betrieb, können Kunststoffsplitter oder Partikel in die Nahrungsmittel gelangen. Eine Hygienepalette aus Kunststoff ist deswegen besonders robust und bietet damit sehr viel Sicherheit insbesondere beim Transport.

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Ein weiterer großer Vorteil von Kunststoffpaletten ist schließlich, dass sie deutlich weniger Gewicht haben als Holzpaletten. Da es immer einen Zusammenhang zwischen den Kosten für den Transport und dem zu transportierende Gewicht gibt, lässt sich auf diese Weise Geld sparen. Berücksichtigt man einerseits diesen Spareffekt und führt man sich darüber hinaus andererseits vor Augen, dass eine Hygienepalette oder allgemein Europaletten aus Kunststoff eine um etwa ein Drittel längere Lebensdauer haben, wird deutlich: Die Mehrkosten fallen letztlich nicht ins Gewicht. Sie sind vielmehr eine gute Investition.