Wer einen IBC Container im privaten Bereich nutzt kommt mitunter nicht umhin, das gute Stück ab und an transportieren zu müssen. Das geht natürlich am besten mit einem Anhänger für den eigenen Pkw. Da voll befüllte IBCs aber ein enormes Gewicht haben können und das Be- und Entladen deshalb schwierig ist, empfiehlt sich ein IBC Anhänger. Wie man den baut und worauf dabei unbedingt zu achten ist, erfahren Sie hier.
Wassertanks für den privaten Bereich
Ein Intermediate Bulk Container (IBC) ist auch für den privaten Bereich der ideale Wassertank. Längst kommt er im heimischen Garten bei der Regenwassernutzung und der Bewässerung zum Einsatz. Normalerweise hat der Tank dabei einen festen Platz und muss nicht verrückt werden. Es kann aber auch sein, dass zwischen der Wasserquelle zur Befüllung des Containers und dem Ort, an dem das Wasser gebraucht wird, eine erhebliche Entfernung liegt. Ein typisches Beispiel dafür ist eine Weide, auf der Tiere wie Schafe oder Ziegen gehalten werden. Die Tiere benötigen natürlich Wasser. Mittels eines IBCs kann es auch in ausreichender Menge angeliefert werden. Allerdings braucht es dafür einen Anhänger. Es macht relativ wenig Sinn, diesen jedes Mal neu mit dem Spezialtank zu beladen. Besser ist es da allemal, diesen fest mit dem Anhängerkorpus zu verbinden. Dadurch lässt sich gerade im Sommer Zeit und Mühe sparen. Und so ein IBC Anhänger lässt sich relativ einfach selber bauen.
Das Prinzip eines Tankanhängers im Eigenbau
Im Prinzip geht es darum, so etwas wie einen Tankanhänger zu bauen. Den kann man sich zwar auch fertig kaufen, allerdings ist das mit erheblichen Kosten verbunden. Viel günstiger ist es hingegen, einen oder mehrere gebrauchte IBCs mit einem ebenfalls gebrauchten Anhänger oder Trailer zu kombinieren. Das bedeutet konkret, dass die Europalette des IBCs samt Gitterbox und Tankblase festmontiert werden. Die Tankblase kann dann auf dem Hänger stehend befüllt werden, der Transport zum Zielort erfolgt ganz einfach mit dem eigenen Pkw. Am Zielort bleibt der Tankanhänger dann stehen, bis er erneut aufgefüllt und abgeholt werden muss. Das hört sich zunächst einmal sehr einfach an. Die Crux an der Sache ist jedoch, dass auch ein selbstgebauter Tankanhänger für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen werden muss – und zwar inklusive dem montierten Aufbau. Dabei kommt es dann nicht nur auf eine möglichst sichere, feste Montage an, sondern auch auf das Gewicht. IBCs mit einem Fassungsvermögen von 1000 Litern bringen immerhin ein Gewicht von mehr als einer Tonne auf die Waage. Herkömmliche Pkw-Hänger und Trailer haben jedoch eine maximale Traglast von 750 Kilogramm. Folglich sollten ausschließlich IBCs mit einem Fassungsvermögen von maximal 600 Litern zum Einsatz kommen.
Die Montage des Containers auf der Ladefläche
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, IBCs auf der Ladefläche eines Anhängers oder eines Trailers zu fixieren: Entweder man verschraubt sie oder man sichert sie über Spanngurte. Die Verschraubung kann dabei sowohl direkt über die tragende Europalette erfolgen als auch über durch die gesamte Palette führende Halteleisten. Wichtig ist in beiden Fällen, dass die Palette fest mit der Ladefläche verbunden ist. Ein Verrutschen oder gar Herabfallen des Containers muss auf jeden Fall ausgeschlossen werden. Für die Verschraubung werden zunächst Löcher an den Passenden Stellen in die Ladefläche und die Palette gebohrt. Mittels Schrauben und Muttern erfolgt dann die Verbindung. Eine herkömmliche Europalette verfügt über drei lang gezogene „Füße“. Jeder dieser Linien sollte mit drei Schrauben befestigt werden. Insgesamt sind so also neun Schraubverbindungen nötig. Die Schrauben werden jeweils an den beiden Seiten und in der Mitte angesetzt. Man sollte sich für diesen Vorgang viel Zeit nehmen und sehr genau planen. Insbesondere muss sichergestellt sein, dass die Bohrungen in der Ladefläche und in der Palette auch wirklich deckungsgleich sind. Am besten bohrt man beide Löcher gleichzeitig.
Deutlich einfacher lässt sich hingegen eine Fixierung des Containers mit Spanngurten realisieren. Diese Art der Befestigung bringt zudem den Vorteil mit sich, dass der Anhänger bei Bedarf auch anderweitig genutzt werden kann. Die Gurte lassen sich nämlich jederzeit wieder problemlos lösen. Wenn also etwa während der Wintermonate keine Wasserversorgung nötig ist, können mit dem Hänger andere Dinge transportiert werden. Das erhöht die Flexibilität enorm und spart meist auch Kosten. Um den Container zu fixieren braucht es insgesamt vier Spanngurte. Zwei werden der Länge nach und zwei der Breite nach über den gesamten Container geführt. Die Oberseite der Tankblase dient dabei als Auflagefläche. Die Fixierung muss regelmäßig überprüft werden, es besteht nämlich die Möglichkeit, dass sich die Gurte im Laufe der Zeit lockern. Außerdem können sie durchaus Abnutzungserscheinungen aufweisen.
Einen IBC Anhänger planen – am besten in Absprache mit dem TÜV
Ob so ein selbst gebauter IBC Anhänger eine Zulassung für den öffentlichen Straßenverkehr benötigt, ist durchaus umstritten. Wird der Tank fest mit dem Hänger verschraubt, gilt er meist als Aufbau – und der muss in den Fahrzeugschein eingetragen werden. Bei einer Fixierung mit Spanngurten handelt es sich hingegen um nichts anderes als um die Sicherung einer Last. Eine Eintragung ist dann nicht erforderlich. Um später keine bösen Überraschungen zu erleben, empfiehlt es sich, im Vorfeld Kontakt mit der Zulassungsstelle oder einem Prüfinstitut wie dem TÜV aufzunehmen. Dort sollte das Vorhaben genau erläutert werden. In der Regel erfährt man dann auch, was geht und was nicht. Auf jeden Fall ist man dann mit seinem IBC Anhänger auf der sicheren Seite.