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Nachhaltige Tröpfchenbewässerung im Gewächshaus

« Vor- und Nachteile der Bewässerungsmethode im Überblick »

Gewächshäuser sind in vielen Gärten zu finden. Sie verlängern die Pflanzphase über das Jahr hinweg deutlich und erlauben sogar die Kultivierung von Sorten, die im Freiland in unseren Breiten nicht gedeihen. Ein wichtiges Thema ist dabei die Bewässerung. Denn im überdachten, abgeschirmten Treibhaus gibt es weder Regen noch Nebel, um Feuchtigkeit bereitzustellen. Es kommt also auf technische Bewässerungsformen an. Besonders beliebt bei Gärtnern ist die Tröpfchenbewässerung im Treibhaus. Wir stellen Ihnen die Vor- wie auch Nachteile dieser Bewässerungsmethode genauer vor.

Was genau ist eine Tröpfchenbewässerung?

Normales Gießen oder auch das künstliche Beregnen bedeutet, das Gießwasser von oben flächig über ganze Bereiche des Gartens oder über ein gesamtes Beet zu verteilen. Die Tröpfchenbewässerung dagegen gibt geringere Mengen Wasser punktgenau im Wurzelbereich der Pflanzen ab. Leitungen werden zu jeder Pflanze oder Pflanzengruppe geführt. Dort tritt das Wasser durch spezielle Vorrichtungen oder mikroperforierte Leitungsbereiche aus. Es gelangt unmittelbar an den Wirkort, sofern die Leitung korrekt platziert wurde. Das reduziert den Verbrauch erheblich.

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Was ist bei der Tröpfchenbewässerung im Gewächshaus anders als draußen?

Speziell im Gewächshaus eingesetzt, ist der Mechanismus des tropfenweisen Bewässerns zwar derselbe. Allerdings unterscheiden sich die Rahmenbedingungen durch die umgebende Hülle deutlich. Das führt auch dazu, dass die Bewässerungsmethode anders aufgestellt werden kann, als es im Freiland der Fall ist.

Der wohl größte Unterschied ist die Berechenbarkeit der Wassermenge. Wo im Freiland Niederschläge und extreme Sonneneinstrahlung enormen Einfluss auf die Gießwassermenge ausüben, sind im Schutz eines Treibhauses konstante Gießmengen erforderlich. Das bedeutet auch, dass die Versorgung planbarer und damit weit einfacher automatisierbar ist.

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Vorteile der Tröpfchenbewässerung für das Gewächshaus

Betrachten man zunächst die Vorteile der Bewässerungsmethode, wird schnell deutlich, warum das Gewächshaus der ideale Ort ist, um diese Technik effektiv zu nutzen.

Sparsam, effizient, wirkungsvoll

Wenn Sie eine nachhaltige Bewässerung suchen, sind Sie bei der tropfenweisen Versorgung genau richtig. Gerade weil nicht flächig über bepflanzte und nicht bepflanzte Bereiche gegossen wird, wird deutlich weniger Gießwasser benötigt. Hinzu kommt die geringere Verdunstung, da die Flüssigkeit unmittelbar im Wurzelbereich in den Boden eindringt und nicht erst lange Wege über Blätter, entlang der Stängel und durch die Erde hinter sich bringen muss. Feuchtigkeit wird dort freigesetzt, wo sie die Wurzeln sofort aufnehmen und in der Pflanze nach Bedarf einlagern oder umsetzen.

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Punktgenau und individuell gießen

Als Starkzehrer bezeichnete Pflanzen definieren sich zwar vorwiegend über den Nährstoffbedarf, aber mitunter auch über den erhöhten Wasserbedarf. Das bedeutet, dass sie deutlich mehr Gießwasser brauchen, als Schwachzehrer, die möglicherweise unmittelbar angrenzend gedeihen. Wird flächig gegossen, ist eine differenzierte Versorgung kaum möglich. Einzeltropfer dagegen ermöglichen schon nahezu unmittelbar neben einer Versorgungsstelle eine andere mit abweichender Wasserbedarfsmenge. So kann etwa Gemüse neben Obst oder die Ansaat neben nahezu erntereifen Gewächsen problemlos realisiert werden.

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Kein „Treibhausklima“ – ein Plus für genügsamere Pflanzen im Gewächshaus

Nicht jede Pflanze kommt mit dem so genannten Treibhausklima, also hohe Temperatur und hohe Luftfeuchtigkeit, gut zurecht. Machen Sie sich zu Nutze, dass die Tröpfchenbewässerung im Gewächshaus eben nicht für hohe Verdunstung und tropische Atmosphäre sorgt. So können Sie bei Bedarf gezielt die Luftfeuchte erhöhen, Sie haben aber auch die Möglichkeit, ein dem Freien ähnliches Klima für all die Gewächse herzustellen, die eben nicht auf hohe Luftfeuchten angewiesen sind.

Hier lauern bei der Tröpfchenbewässerung für das Gewächshaus Probleme

Wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. So ist es kein Wunder, dass auch die Tröpfchenbewässerung für das Gewächshaus Nachteile mit sich bringt. Sobald Sie diese kennen, können Sie gezielt so planen, dass die Nachteile entweder nicht ins Gewicht fallen, oder dass Sie sie sogar gänzlich vermeiden:

Viele Pflanzen – viele Leitungen

Für nahezu jedes Gewächs brauchen Sie einen eigenen Tropfer. Das bedeutet auch einen Schlauch. Insgesamt ergeben sich viele Schläuche, Verteiler und andere Bauteile, um das erforderliche Versorgungsnetz aufzubauen. Je kürzer Ihre Kulturintervalle ausfallen, umso größer wird auch der stetige Aufwand für Aufbau, Rückbau und Anpassung.

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Versorgung mit Dünger über das Gießwasser ist erschwert

Werden Nährstoffe über zusätzliche Düngergaben verabreicht, geschieht das am einfachsten und schnellsten über das Gießwasser. Bei der Tröpfchenbewässerung für das Gewächshaus klappt genau das leider nur sehr eingeschränkt. Da es sich um ein geschlossenes System handelt, ist die Beigabe von Dünger kaum möglich. Darüber hinaus wäre auch eine unterschiedliche Dosierung für Schwachzehrer und Starkzehrer höchstens über die Wassermenge mit Düngerinhalt möglich. Gerade intensiv wachsende Gemüse benötigen in aller Regel eine andere Versorgung und Dosierung, als etwa langsam wachsende Sorten.

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So nutzen Sie die Tröpfchenbewässerung im Gewächshaus für eine nachhaltige Bewässerung

Ob Tropfer oder Mikroperforation – in jeder Ausführung bietet die Tröpfchenbewässerung für das Gewächshaus viele Vorteile. Allerdings bedeutet ein Gewächshaus auch ganz besondere Rahmenbedingungen, die den Einsatz sowohl begünstigen als auch erschweren können. Damit ist auch diese technische Lösung kein Allheilmittel. Trotzdem sollten Sie bei der Wahl Ihres Bewässerungssystems gewissenhaft prüfen und Vorzüge und Herausforderungen gegeneinander abwiegen.