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Perlschauch oder Tropfschlauch

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Perlschlauch oder Tropfschlauch? Das ist in vielen Gärten mittlerweile zu einer wichtigen Frage geworden, wenn es um den Aufbau eines automatischen Bewässerungssystems geht. Dabei müssen die jeweiligen Vor- und Nachteile beider Schlaucharten genau abgewogen und nicht zuletzt auch auf den konkreten Verwendungszweck abgestimmt werden. Mehr zu den Gemeinsamkeiten und den Unterschieden der beiden Schläuche und wie man sie verlegt, können Sie hier erfahren.

Gartenbewässerung ist im Sommer ein Muss

Das gilt erst recht, wenn es sich um einen besonders heißen und niederschlagsarmen Sommer handelt. Dummerweise kann das tägliche Gießen auch schnell zu einer großen Herausforderung werden. Wer über einen besonders großen Garten mit vielen unterschiedlichen Pflanzen verfügt wird da früher oder später über ein Bewässerungssystem nachdenken. Tatsächlich erleichtert ein derartiges Schlauchsystem auf Basis der Tropfbewässerung die Bewässerung nicht nur, sie hilft auch dabei, Wasser zu sparen.

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Dabei stellen sich allerdings ein paar grundsätzliche Fragen: Soll ein Perlschlauch zum Einsatz kommen oder doch lieber ein Tropfschlauch? Macht es vielleicht sogar Sinn beide Schlaucharten zu kombinieren? Und wie verlegt man dann die Schläuche am besten im Garten?

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Auf genau diese Fragen sollen hier Antworten gegeben werden. Dabei wird sehr schnell deutlich werden, dass es die perfekte, stets passende Lösung nicht gibt. Vielmehr muss das Bewässerungssystem stets individuell auf die jeweiligen Verhältnisse vor Ort ausgelegt sein – und die unterscheiden sich nun mal.

Perlschlauch oder Tropfschlauch – was genau ist das eigentlich?

Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Unterschiede zwischen beiden Schlaucharten sind gar nicht so groß. Beide sind darauf ausgelegt, Flüssigkeit tröpfchenweise direkt im Wurzelbereich der Pflanzen abzugeben. Dadurch lässt sich einerseits eine kontinuierliche Wasserversorgung garantieren, andererseits lässt sich damit aber auch jede Menge sparen.

Bei einem Perlschlauch perlt dabei das Wasser aus dem Schlauch und sickert in das Erdreich ein. Ermöglicht wird das durch die poröse Wand des Schlauches. Es diffundiert durch den Perlschlauch auf einer gewissen Länge gewissermaßen hindurch. So lässt sich etwa in einem Beet eine Reihe mit Salatpflanzen optimal mit Flüssigkeit versorgen.

Es verwundert daher nicht, dass Perlschläuche vor allem beim Gemüseanbau zum Einsatz kommen. Sie eignen sich geradezu perfekt dazu, um beispielsweise Salat, Karotten, Kohlrabi und vor allem Tomaten zu bewässern. Dabei wird jeweils nicht nur eine Pflanze mit Flüssigkeit versorgt, sondern immer eine Reihe von Pflanzen. Der Perlschlauch sorgt einfach dafür, dass das Erdreich in der unmittelbaren Umgebung der Pflanzen stets gut feucht ist.

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Ein Tropfschlauch hingegen gibt gezielt Tropfen für Tropfen ab. Ermöglicht wird das durch eine Düse bzw. ein Ventil am Schlauchende. Folglich findet er vor allem dann seine Anwendung, wenn es darum geht, einzelne Pflanzen zu wässern. Das können zum Beispiel Sträucher im Garten sein oder auch Rosenstöcke, um hier nur mal zwei Beispiele zu nennen. Die Wassermenge, die dabei abgegeben wird, lässt in den allermeisten Fällen regulieren und auf den Bedarf der Pflanze einstellen. Anders ausgedrückt: Man erhöht oder senkt die Tropffrequenz. Perlschlauch und Tropfschlauch lassen sich ohne Schwierigkeiten in ein System zur Gartenbewässerung einbinden. Das bedeutet in der Regel, dass sie an einen Zuleitungsschlauch angeschlossen werden. Dieser Zuleitungsschlauch führt zu einer Wasserquelle wie etwa der öffentlichen Wasserversorgung, einem Regenfass oder auch einem Intermediate Bulk Container (IBC).

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Kombiniert mit einer Zeitschaltuhr und einer elektrischen Gartenpumpe lässt sich das System sogar automatisieren und weitgehend unabhängig von der Anwesenheit des Gartenbesitzers betreiben. Ob man dafür nun Perlschläuche oder Tropfschläuche verwendet, hängt logischerweise von den Pflanzen ab, die man bewässern will. Da es meist unterschiedliche Pflanzenarten in der Gartenanlage gibt, macht es durchaus Sinn, beide Schlaucharten zu kombinieren. Auch das ist im Übrigen kein Problem und technisch sehr leicht machbar.

Ein Schlauchsystem verlegen: So geht’s

Für das Verlegen von Schläuchen gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder man bringt sie oberirdisch oder unterirdisch aus. Die oberirdische Verlegung hat dabei den Nachteil, dass die einzelnen Elemente unter Umständen zum Hindernis werden. So können beispielsweise Leitungen, die quer über einen Rasen verlaufen, das Mähen schnell unmöglich machen.

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In so einem Fall macht das Vergraben tatsächlich Sinn. Während beim Tropfschlauch auch bei einer unterirdischen Verlegung das Schlauchende an die Oberfläche geführt werden muss, kann ein Perlschlauch komplett im Erdreich verbleiben. Das Wasser, dass durch seine Wand diffundiert, dringt nämlich auch unterirdisch in die Erde ein und führt dort zu der gewünschten Bewässerung. Die Tiefe, in der vergraben werden sollte, hängt dabei wiederum von den Pflanzen ab. Normalerweise reicht aber eine Tiefe von rund 5 cm vollkommen aus.

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Einen Perlschlauch tiefer als 50 cm zu vergraben ist hingegen eine vergebene Mühe. Normalerweise dringen die Wurzeln von Gemüsepflanzen nämlich nicht so tief vor, um sich von dort Wasser zu holen. Am wichtigsten ist bei so einem System zur Gartenbewässerung eine sorgfältige Planung, aus der vor allem der Verlauf der Leitungen genau hervorgeht. Dann besorgt man sich am besten ein Starterset, das alles enthält, was es für den Anfang braucht. Diese Sets können dann mit weiterem Zubehör jederzeit erweitert werden.

Gartenbewässerung mit ganz viel Köpfchen

Ein Bewässerungssystem ist sicherlich die cleverste Form, um seinen Garten zuverlässig zu versorgen. Es spart nicht nur jede Menge Arbeit und Zeit, sondern ist auch ein wichtiger Beitrag zur Schonung unserer natürlichen Ressourcen.

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Es hilft dabei, Wasser zu sparen, weil im Gegensatz zu einer großflächigen Beregnung weder Streuverluste entstehen noch die Gefahr besteht, dass das Wasser zu schnell verdunstet. Gekoppelt mit einem IBC, in dem Regenwasser gesammelt wurde, gehen die Kosten dafür sogar gegen Null.