Familie-Swimming-Pool
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Pool mit Regenwasser füllen

« Echte Alternative oder Nachhaltigkeits-Gag? »

Viele Gebäude sind heute nicht mehr nur mit einer Regentonne, sondern sogar mit einer richtigen Zisterne ausgestattet. Damit wird Regenwasser im „großen Stil“ gesammelt und nutzbar gemacht. Neben der allseits bekannten Gartenbewässerung werden immer wieder neue Einsatzbereiche für das kostenlose Niederschlagswasser aufgebracht. So wird aktuell stark diskutiert, ob man den Pool mit Regenwasser füllen kann. Nicht zuletzt Corona hat dazu geführt, dass die Anzahl der Pools und damit das Interesse an privaten Gartenpools stark zugenommen hat. Anderseits wiederum geriet das eigene Schwimmbecken in Zeiten, in denen es gilt, Ressourcen zu sparen, in Verruf. Da käme Regenwassernutzung gerade Recht. Aber wie verhält es sich nun mit damit? Kann man Regenwasser für den Pool nutzen?

Warum überhaupt den Pool mit Regenwasser füllen?

Regenwasser ist eine wertvolle Ressource, die bei den mittlerweile allermeisten Wohnhäusern aufgefangen und gesammelt wird. Besonders verbreitet ist seine Verwendung zur Gartenbewässerung. Es wird aber auch immer wieder die Überlegung angestellt, den Pool mit Regenwasser zu füllen. Das Ziel ist klar: Wird das heimische Badebecken mit Leitungswasser gefüllt, müssen dafür sowohl Wasser- als auch Abwassergebühren bezahlt werden. Und das in Abhängigkeit vom Beckenvolumen in nicht zu vernachlässigender Höhe. Hinzu kommen im Einzelfall weitere Belange hinsichtlich der Wasserqualität, da Regenwasser im Gegensatz zum Leitungswasser einen sehr geringen Kalkgehalt aufweist und damit weit weniger aggressiv für Technik und Badegäste in Erscheinung tritt.

2 IBC Container als Regentonne - Pool mit Regenwasser füllen
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Welche Vorteile bringt die Regenwassernutzung für den Swimmingpool?

Betrachtet man nun diese beiden zentralen Argumente für Niederschlagswasser im Pool, zeigt sich rasch, warum diese Überlegung tatsächlich Hand und Fuß hat.

Weniger Leitungswasser – niedrigere Kosten

Füllen Sie Ihren Swimmingpool aus Ihrem Regenspeicher, sparen Sie je Kubikmeter Wasserbedarf im Jahr 2022 rund 2,91 Euro brutto, also einschließlich der erhobenen Steuer. Das klingt zunächst nach nicht allzu viel, summiert sich aber auf. Bereits ein „normales“ Becken von 7 Metern Länge, 3 Metern Breite und einer Wassertiefe von 1,20 Metern fasst gut 25 Kubikmeter, was Wassergebühren für das einmalige Füllen in Höhe von 72,75 Euro bedeutet. Hinzu kommen Abwassergebühren in Höhe von rund 1,70 Euro je Kubikmeter, die nach Menge des entnommenen Frischwassers ermittelt werden. Sie fallen also auch dann an, wenn das Poolwasser später zur Gartenbewässerung herangezogen wird. Im Beispiel sind das nochmal 42,50 Euro, so dass die einmalige Beckenfüllung durch Niederschlagswasser letztlich über 115 Euro spart.

Kaltwasser-Zaehler, Nahaufnahme
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Weiches Wasser – weniger Unterhalt für die Technik

Wasser aus der Leitung weist in Abhängigkeit von seinem Ursprung eine eigene „Härte“, also einen individuellen Kalkgehalt auf. Für das im südlichen Deutschland weit verbreitete Bodenseewasser liegt dieser Wert bei rund 9 Grad dH und damit im mittleren Bereich. Niederschlagswasser dagegen weist einen Wert von nahezu Null auf. Mehr Kalk bedeutet mehr Bedarf einer chemischen Wasserbehandlung zur Entkalkung, entweder für das Beckenwasser oder im Unterhalt der Technik rund um das Schwimmbecken. Kalk ist in der Lage, Leitungen zuzusetzen, Ventile zu blockieren und auf Dauer sogar Materialien zu schädigen. Deshalb wohnt der Nutzung des Regenwassers ein deutlicher Vorteil in Sachen eines geringen Unterhaltungsaufwands inne.

Moderne Regentonne - Pool mit Regenwasser füllen
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Ein Gartenpool mit Regenwasser – hier lauern Probleme

Allerdings hat es nicht nur Vorteile, den Pool mit Regenwasser zu füllen. Denn die Verwendung hat einige Nachteile, die Sie vor der Umsetzung Ihres Vorhabens bedenken sollten:

Mehr Regenwassernutzung – höhere Anforderungen an den Regenspeicher

Das Füllen des Pools aus der Zisterne bedeutet schlicht einmal, dass die Zisterne weit mehr Wasser bereitstellen muss, als das üblicherweise der Fall ist. Kehren Sie wieder zum bereits genannten Beispiel zurück, müsste das Wasserreservoir letztlich ebenfalls die errechneten 25 Kubikmeter Volumen aufweisen, um die einmalige Füllung überhaupt zu ermöglichen. Hinzu kommt gegebenenfalls der Bedarf für die Bewässerung im Garten, soll sie nicht im Gegenzug auf Leitungswasser umgestellt werden. Das Ergebnis wird deshalb in den meisten Fällen entweder eine etappenweise Füllung, oder eine Mischfüllung aus Regen- und Leitungswasser sein.

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Ein variablerer pH-Wert – mehr nötige Flexibilität in der Pooltechnik

Je variabler der pH-Wert des Poolwassers ausfällt, umso stärker muss sich die Technik rund um den Pool darauf anpassen können. Gerade bei nicht ausschließlich regenwasserbasierten Füllungen muss deshalb individuell nach aktuellem pH-Wert Wasserbehandlung betrieben werden, sodass die eingesetzte Technik immer mit einem vergleichbaren Wasser beaufschlagt wird. Andernfalls fallen auch die Unterhaltungsmaßnahmen sehr variabel aus, insbesondere in Bezug auf das Entkalken der Technik und die Kontrolle möglicher Kalkschäden.

Swimming-Pool-PH-Wert - Pool mit Regenwasser füllen
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Den Pool mit Zisternenwasser füllen – mehr Biologie bekämpfen

Zwar ist Regenwasser hinsichtlich des Kalkgehalts besonders vorteilhaft. Allerdings führt es im Normalfall einiges an „Biomasse“ mit. Sobald Sie Ihren Pool mit Regenwasser füllen, gelangen Algen, Moos- und Pilzsporen mit unzähligen anderen Mikroorganismen in Ihre Badewelt. Ähnlich der Regentonne würde sich innerhalb kurzer Zeit ein Biofilm entwickeln, der das Baden selbst für hartgesottene Nutzer zur Herausforderung macht. Diese biologische Fracht muss nun zur Aufrechterhaltung der Wasserqualität aufwändig mit Filtersystemen oder aggressiv mit Chlor beseitigt werden.

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So geht die Regenwassernutzung für das private Schwimmbecken richtig

Damit die Regenwassernutzung auch in Ihrem Pool nicht zum Reinfall wird, sollten Sie einige Dinge beachten. Zwar lassen sich nicht alle Schwierigkeiten „abstellen“, allerdings können die passenden Denkanstöße die größten Fehlerquellen von vorn herein vermeiden:

Der IBC Container – genug Fassungsvermögen für den Swimmingpool

Sorgen Sie für ein ausreichend großes und technisch für den Gartenpool geeignetes Speichermedium. Ein IBC Container ist zwar nicht groß genug, um alleine ganze Beckenfüllungen aufzunehmen. Allerdings lässt er sich hervorragend verbinden, so dass Sie letztlich einen frei dimensionierbaren Regenspeicher erhalten. Ergänzend weist dieser Wassertank alle Voraussetzungen auf, um ohne Improvisationen oder Notlösungen mit der Pooltechnik verbunden zu werden. Genormte Anschlüsse und eine garantierte Mindestqualität aller Bauteile sorgt dafür, dass das Niederschlagswasser in gewohnt hohem Standard im Pool zum Einsatz kommen kann. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Zisterne lässt sich so der Aufwand für die Wasseraufbereitung und Wasserpflege von vornherein reduzieren, weil Oberflächen weniger Ansatzpunkte für die Entwicklung eines Biofilms bieten und die Reinigungsmöglichkeiten durch großzügige Revisionsöffnungen besonders vorteilhaft ausfallen.

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Die passende Wasserbehandlung – filtern und chloren für eine stabile Wasserqualität

Trotzdem lässt sich das Wasser nicht gänzlich ohne Behandlung bzw. Aufbereitung verwenden. Denn Niederschlagswasser trägt nach wie vor eine hohe Menge an biologischen Inhaltsstoffen mit sich, die die Basis für den angesprochenen Biofilm darstellen. Idealerweise wird bereits vor dem Einlauf in den Tank eine Filtrierung vorgenommen, sodass der Eintrag in das Gesamtsystem minimiert wird. Auch dann wird es aber nicht ohne weitere technische Maßnahmen gehen. Die im Poolbereich typischen Sandfilter können ausreichen, sofern die Eingangsfilterung leistungsfähig genug aufgestellt ist. Trotzdem wird voraussichtlich regelmäßig Bedarf an Chlor oder anderen chemischen Produkten entstehen, um die Wasserqualität im für das Baden erforderlichen Rahmen zu halten.

Pool mit Regenwasser füllen
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Kann man Regenwasser für den Pool nutzen? Ja, mit Einschränkungen

Ohne Wasser ist ein Becken nutzlos. Eine Alternative zum teuren Leitungswasser ist Niederschlagswasser. Tatsächlich ist es möglich, den Pool mit Regenwasser zu füllen. Noch besser ist ein Wassertank, der technisch auf modernstem Stand ist und den Aufwand für die Behandlung des Wassers minimiert. Seien Sie sich allerdings im Klaren, dass Niederschlagswasser für die Nutzung im Schwimmbecken nur noch wenig mit Regen zu tun hat. Durch den Behandlungsbedarf entsteht letztlich ein in vielen Aspekten dem Leitungswasser vergleichbares Medium, so dass mögliche erhoffte positive Aspekte unter Umständen nicht mehr gegeben sein können.

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