« Was ist nötig, um den Kunststofftank wiederzuverwenden? »
Intermediate Bulk Container (IBC) sind vielseitig verwendbar. Industrie und Handel dienen sie als Großpackmittel, in privaten Gärten werden sie zur Wasserversorgung verwendet und auf vielen Weiden nutzt man sie, um das Vieh zu tränken. Oft ist es für die beinahe unkaputtbaren Behälter nicht die erste Nutzungsform Viele wurden bereits in anderer Funktion verwendet. In einem Verfahren, das Rebottling oder Rekonditionierung genannt wird, werden die Kunststofftanks, wenn nötig aufbereitet und fit für ihr zweites oder auch drittes Leben gemacht. So lässt sich Müll vermeiden und Geld sparen. Was Rebottling genau ist und was rekonditionierte IBC Container ausmacht, erfahren Sie hier.
IBC Container wiederverwenden
Einen IBC Container aufzubereiten und ihn fit für seinen neuen Verwendungszweck zu machen, ist mitunter ein recht aufwendiges Verfahren. Denn je nach Verwendungszweck und Nutzungsintensität können Beschädigungen, Ablagerungen und Materialveränderungen durch das Lagergut dazu führen, dass der Tank für die geplante Verwendung nicht mehr oder nur noch bedingt einsetzbar ist. Da es jedoch das Ziel ist, auch bereits genutzte Behälter möglichst universell und uneingeschränkt in eine Folgenutzung zu überführen, ist eine umfassende und zielgerichtete Aufarbeitung unverzichtbar. Je nach seinem Zustand kann ein Tank zwei unterschiedliche Verfahren auf seinem Weg zum zweiten Leben durchlaufen: rekonditionierte IBC Container sind ebenso möglich wie solche, die im Rebottling-Verfahren aufbereitet werden.
Die Rekonditionierung: Schritt für Schritt zum rekonditionierten IBC Behälter
Sind Gestell und Blase des Containers in Takt, kann er rekonditioniert werden. Bei diesem Verfahren werden mehrere Arbeitsschritte hintereinandergeschaltet, um mögliche Beeinträchtigungen oder Einschränkungen durch die Vornutzung zu beseitigen. Zunächst erfolgt für einen rekonditionierten IBC Tank eine gründliche Reinigung und anschließend eine Prüfung, um herauszufinden, ob eine weitere Instandsetzung erforderlich ist.
Die Reinigung
An erster Stelle auf dem Weg zum rekonditionierten IBC Container steht immer das Reinigen der Container. Hierbei werden verbliebene Rückstände der bisherigen Lagergüter entfernt und Verunreinigungen beseitigt. Diese können entweder ebenfalls der bisherigen Nutzung entstammen oder Folge von externen Umwelteinflüssen sein. Die Reinigung umfasst sowohl das für die Lagerung relevante Innere des Behälters, als auch die Außenseite mitsamt Gitterbox und Palette. Außerdem wird ein besonderes Augenmerk auf neuralgische Punkte, wie etwa Dichtungen, Deckel und Anschlüsse gelegt. Kleinteile werden allerdings oft auf Grund der Arbeitsökonomie nicht gereinigt, sondern vollständig ausgetauscht. In erster Linie zählen hierzu die ohnehin häufig von Verschleiß betroffenen Dichtungen. Wichtigstes Kriterium für eine erfolgreiche Reinigung des Containers ist, dass auch möglicherweise in die obersten Kunststoffschichten eingedrungene Stoffe wieder vollständig beseitigt werden können, damit der Tank am Ende als rekonditioniert gilt.
Prüfung und Instandsetzung
Ist der Behälter erst einmal vollständig von anhaftenden Rückständen und Schmutzpartikeln befreit, folgt der nächste Schritt zum rekonditionierten IBC Behälter – eine umfassende Prüfung aller Bauteile. Denn auch ein gebraucht erworbener Tank soll schließlich zu einhundert Prozent funktionsfähig sein. Besonderes Augenmerk liegt bei der Prüfung natürlich auf der Dichtheit der Blase. Außerdem werden alle mechanischen Bauteile auf Verschleiß und ihre uneingeschränkte Funktionstüchtigkeit hin geprüft. Genau unter die Lupe genommen wird auch der Rahmen, der auf mechanische Beschädigungen, Korrosion oder auch Deformationen hin untersucht wird. Bei dieser Prüfung im Rahmen der Rekonditionierung werden auffällige Aspekte nachfolgend bearbeitet und ausgebessert. Das breite Sortiment an erhältlichem IBC Zubehör ermöglicht gerade bei Anschlüssen, Abdeckungen, Ventilen und vielem mehr einen kostengünstigen Austausch. Außerdem kann in diesem Rahmen sogleich eine eventuell erwünschte Anpassung an die neue Nutzung vorgenommen werden.
Prüfung bestanden – Neue Aufgaben warten auf den rekonditionierten IBC Container
Hat der Container die Prüfung und Instandsetzung hinter sich, wird er einer abschließenden Qualitätsprüfung unterzogen und erhält, sofern keine Missstände entdeckt werden, die Freigabe für sein neuen Verwendungszweck als rekonditionierter IBC Tank. Zwar existiert für diese Behältertypologie kein allseits anerkanntes Prüfsiegel. Allerdings sind alle diese Maßnahme durchführenden Unternehmen bestrebt, den Erfolg der Aufarbeitung für Kunden, Nutzer und auch Prüfer nachvollziehbar zu dokumentieren. Daher ist es heute üblich, einen gut sichtbaren Nachweis über die durchgeführten Instandsetzungen mitsamt einer Bestätigung über die vollständige Funktionstüchtigkeit an Blase oder Rahmen anzubringen.
Wenn ein rekonditionierter IBC Behälter nicht reicht: Rebottling
Immer wieder kann es vorkommen, dass bei der Inspektion der Container ein nicht behebbarer Defekt an der Blase festgestellt wird. Entweder liegen Beschädigungen vor, die durch äußere mechanische Einwirkungen hervorgerufen wurden, oder aber das frühere Lagergut hat sich so in den Kunststoff eingefressen, dass eine uneingeschränkte Folgenutzung nicht mehr möglich ist. Besonders gut verständlich ist das im Bereich der Lebensmittelverarbeitung, wo bereits geringste Rückstände von Stoffen zur Untauglichkeit für die Lebensmittellagerung führen. Ist das der Fall, reicht es nicht mehr, dass ein Kunststofftank rekonditioniert wird. Das sogenannte Rebottling kommt zum Einsatz. Intermediate Bulk Container können so trotz einer Untauglichkeit der Speicherblase ökonomisch wie ökologisch sinnvoll zumindest in Teilen weiterverwendet werden.
Was ist Rebottling?
IBC Container bestehen aus einer Blase, die die Speicherfunktion übernimmt. Eingefasst ist sie von einem Metallrahmen und einer Palette, die Standsicherheit, Transport- und Lagerfähigkeit gewährleistet. Beim Rebottling wird der äußere Rahmen beibehalten und weitergenutzt. Dessen untauglich gewordenes Innenleben wird dagegen durch eine neue Blase ersetzt. Es handelt sich also bei einem derart aufgearbeiteten Produkt um ein Kombinationsprodukt aus einer Mehrwehrwegnutzung und einem fabrikneuen Bauteil. Eine gewisse Sonderform des Rebottlings wird immer wieder, wenn auch weit seltener praktiziert. Es kann vorkommen, dass bei einzelnen Objekten die Blase defekt ist, während andere Behälter unter einem defekten Rahmen leiden. Wird nun eine gebrauchte, aber immer noch intakte Blase in einen anderen, gebrauchten Rahmen eingesetzt, kann immer noch von Rebottling gesprochen werden.
Warum Rebottling?
Der Vorteil von Rebottling liegt auf der Hand. Durch den Austausch der nicht mehr nutzbaren Teile der Behälter lassen sich Materialkosten deutlich senken. Zwar stellt auch der Austausch ein gewissen Aufwand dar, dennoch rechnet sich das Verfahren. Die ökologischen Aspekte liegen darüber hinaus auf der Hand. Insgesamt handelt es sich also um eine wirtschaftlich sinnvolle und zugleich ressourcenschonende Maßnahme, sodass dieses Vorgehen nicht nur sinnvoll ist, sondern auch in der Tat vielfach Anwendung findet.
Vorteile von Rebottling gegenüber rekonditionierten IBC Containern
Für den Nutzer bietet sich beim Rebottling gegenüber rekonditionierten IBC Behältern der große Vorteil, dass eine fabrikneue Blase mit hundertprozentiger Sicherheit für die geplante Nutzung geeignet ist. Ein Restrisiko im Sinne von Rückständen im Kunststoffmaterial ist ausgeschlossen. Das Rebottling der Kunststofftanks führt zu einem nutzungstechnisch völlig neuen Produkt, während die Rekonditionierung einen bereits verwendeten und schlicht gealterten Werkstoff aufbereitet. Letztendlich obliegt es aber dem Nutzer, im Hinblick auf die zukünftige Verwendung und auch die vorangegangene Nutzung abzuwägen, welches Vorgehen – sofern die Wahl besteht – sinnvoller, weil wirtschaftlicher, erscheint. Denn selbstverständlich besteht die Möglichkeit, auch einen durchaus noch rekonditionierbaren Tank durch den Blasentausch in ein neuwertiges Produkt verwandeln zu lassen.