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Schlauchleitung oder Rohrleitung?

«Vor- und Nachteile in der Übersicht»

Für die Wasserzufuhr in der Gartenbewässerung haben Gartenbesitzer diverse Möglichkeiten. Sie können sie oberirdisch oder unterirdisch realisieren und dabei oft sowohl auf Schlauchleitungen und Rohrleitungen setzen. Beide haben gewisse Vorteile, wobei eine der beiden Varianten heute die weitaus häufigere in der Gartenbewässerung ist. Aber bevor man die Vor- und Nachteile der beiden Varianten beschreibt, wird man erst einmal die Begriffe klären müssen: Manch ein PE-Rohr ist nämlich eigentlich eher ein Schlauch.

Was ist eine Schlauchleitung?

Im Gegensatz zu einer Rohrleitung besteht eine Schlauchleitung aus einem flexiblen Material. Das kann beispielsweise der Kunststoff Polyethylen (PE) in einer Variante mit geringer Dichte (LD = low density) sein. Es wird bisweilen als PE-Rohr bezeichnet, was streng genommen eher nicht passt. Er ist so flexibel wie ein Schlauch und damit im Grunde ein Element einer Schlauchleitung. Sind die PE-Rohre für die Bewässerung lang genug, kann man sie durchaus um 90 Grad oder mehr biegen, ohne dass sie brechen. Von Rohren im engeren Sinn spricht man dagegen bei Leitungen aus starren Materialien. Zu ihnen können Metalle wie Kupfer oder Edelstahl gehören, aber auch Polyethylen mit besonders hoher Dichte.

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Oberirdisch ist die Schlauchleitung oft die beste Wahl

Bei einer oberirdisch verlegten Anlage für die Bewässerung des Gartens kann man zwischen einem dauerhaft und einem temporär verlegten Leitungssystem unterscheiden. Oberhalb des Erdbodens bieten sich temporäre Lösungen in allen Bereichen des Gartens an, die von Menschen häufig betreten werden. Dazu zählen vor allem die Rasenflächen. Dauerhaft verlegte Leitungen werden hier ganz schnell zu Stolperfallen. Das gilt für eine Rohrleitung noch eher als für eine mit Schläuchen. Temporär kann man hier zum Beispiel einen Trinkwasseranschluss im Garten oder einen als Regenwassertank genutzten IBC-Container mit Schläuchen an einen Sprinkler anbinden.

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Dauerhafte Lösungen zur Bewässerung

Dauerhafte Lösungen kommen über der Erde beispielsweise am Rande des Gartens infrage oder auf selten betretenen Beeten als Teil einer Tröpfchenbewässerung mit einem Tropfschlauch oder einem einzelnen Tropfer. Hier kann man sich für eine Lösung mit Schlauchleitung oder für eine mit Rohren entscheiden. Für die Option mit Schläuchen spricht die Flexibilität, während Lösungen mit Rohren aus Edelstahl und Kupfer etwas robuster sind. Allerdings sind sie die Metalle oft schlechter zu verarbeiten, weshalb vieles für die Schläuche aus Kunststoffen spricht. Aber Achtung: Nicht alle Schläuche aus Polyester sind resistent gegen UV-Licht. Sie müssen mit geeigneten Stabilisatoren versehen sein. Werden sie für die Gartenbewässerung angeboten, ist das in der Regel der Fall.

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Unterirdisch kann man beide Varianten einsetzen

Bei unterirdisch installierten Bewässerungssystemen sind die Zuleitungen zu den Wasserverteilern (z.B. Regner, Tropfer oder Tropfschläuche) in der Erde verlegt. Dagegen befinden sich die Verteiler selbst entweder oberhalb des Erdbodens oder ebenfalls unter der Erde. Wird ein derartiges System beispielsweise unter einer Rasenfläche installiert, befinden sich auch die Regner im inaktiven Zustand bisweilen komplett unterhalb des Erdbodens. Das ist dann der Fall, wenn man auf versenkbare Rasensprenger setzt. Bei einer Tröpfchenbewässerung, bei der vergleichsweise wenig Wasser aus einem mit Löchern versehenen Schlauch rinnt, gibt es sogar Lösungen, bei denen die Verteiler dauerhaft unter der Erde bleiben und dort Flüssigkeit an den Erdboden abgeben. Alternativ führt die unterirdische Schlauchleitung das Wasser zum oberhalb des Erdbodens verlegten Tropfschlauch. Bei Stauden und anderen Pflanzen im Pflanzkübel muss sich der Verteiler sogar über dem Erdboden befinden. Hier eignen sich einzelne Tropfer sehr gut. Beim Vergleich der Schlauch- mit der Rohrleitung aus Metall gilt auch unterhalb der Erde: Metallrohre sind oft etwas robuster, wobei der Vorteil im Garten nur selten wichtig wird. Das PE-Rohr ist für seine Aufgabe fast immer robust genug. Darüber hinaus ist es elastisch und flexibel. Es lässt sich auch beim Verlegen in der Erde meistens besser als Metall verarbeiten und ist bestens vor Frost geschützt. Deshalb setzt man für die Rasen- und Tröpfchenbewässerung durch unterirdische Systeme mittlerweile meistens auf die Schlauchleitung aus Polyester-Schläuchen.

Eine Schlauchleitung wird unterirdisch verlegt
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Wichtig: Schläuche und Rohre gut verbinden

In der Regel reicht eine einzelne Schlauchleitung für die Gartenbewässerung nicht aus. Stattdessen entsteht – ober- und/oder unterirdisch – ein System aus vielen miteinander verbundenen Schläuchen. Wichtig sind deshalb passende Schlauchverbindungen. HDPE-Rohre kann man über sogenannte Schweißfittings miteinander verschweißen. Aber das ist im Garten zumeist eine schlechte Alternative. Viel besser eignen sich Klemmfittings als Verbindungsstücke, um die eine Schlauchleitung mit der anderen zu verbinden. Neben den Fittings, die aus zwei einzelnen Schläuchen einen großen machen, gibt es beispielsweise Y- Stücke, um drei Schläuche miteinander zu verbinden. Wichtig ist, dass die Verbindungsstücke zu den jeweiligen Schläuchen passen.

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Reibungsverluste berücksichtigen!

Eine handelsübliche Schlauchleitung aus Polyester für die Bewässerung des Gartens hat einen Innendurchmesser von 25 oder 32 Millimetern. Kennwerte wie die benötigte Schlauchlänge, der erforderliche Wasserdruck und die Wassermenge sind wichtig für die Auswahl des richtigen Schlauchs. Der Wasserdruck nimmt im hinteren Bereich einer Schlauchleitung ab. Der Grund dafür: Das durchfließende Wasser reibt während des Fließens an der Innenwand des Schlauchs. So entsteht Wärmeenergie; zugleich wird der Wasserdruck reduziert. Die Klemmfittings können als Verbindungsstücke ebenfalls dazu beitragen, dass der Wasserdruck in der Schlauchleitung sinkt. Sie wirken wie Nadelöhre, durch die das Wasser fließen muss. Regner für den Garten benötigen aber zumeist einen bestimmten Wasserdruck, um richtig zu funktionieren. Im ungünstigen Fall wird der Mindestwert ab einer gewissen Distanz zwischen Wasserquelle und Regner unterschritten. Man wird den Druckverlust deshalb berechnen und bei der Planung des Bewässerungssystems berücksichtigen müssen. Nur so stellt man sicher, dass das Wasser alle Bereiche einer Beregnungsanlage mit dem erforderlichen Druck erreicht.