© mikeosphoto – stock.adobe.com

Welche Substrate eignen sich für Aquaponik?

« Saubere Wachstumsgrundlage für den Gemüseanbau »

Mit Aquaponik lässt sich die Aufzucht von Fischen und Pflanzen ganz wunderbar in einem einzigen System verbinden. Dabei stellt sich jedoch regelmäßig die Frage, was für ein Substrat dafür verwendet werden kann. Eine eindeutige Antwort gibt es darauf leider nicht, aber immerhin kann man sagen, dass Blähton keine schlechte Wahl ist. Was Sie über das passende Substrat für Aquaponik wissen müssen und wie Sie auch einen IBC-Container bzw. ein IBC-Hochbeet dafür nutzen können, steht hier.

Wie funktioniert der Kreislauf aus Gemüseanbau und Fish-Farming

Aquaponik kombiniert die Zucht von Fischen und Pflanzen in einem System. Wird dafür beispielsweise ein geschlossenes Kreislaufsystem genutzt, wird das Wasser, das zunächst in der Fischhaltung Verwendung fand, aufbereitet und anschließend auch gleich für Pflanzenzucht und Gemüseanbau verwendet.

Es ist logisch, dass bei diesem System der Wasserverbrauch deutlich gesenkt werden kann – jedenfalls im Vergleich zu einem offenen System.

Das sogenannte Prozesswasser dient in der Aquaponik gleichzeitig für die Nährstoffversorgung der Pflanzen, da es ja die Ausscheidungen der Tiere enthält, die wiederum der ideale Dünger sind. Die Pflanzen benötigen dabei allerdings jeweils ein spezielles Substrat, in dem sie wurzeln können und das ihnen gleichzeitig als Wasserspeicher dient. Das perfekte Substrat, bei dem alle Eigenschaften passen würden, gibt es leider nicht. Man kommt also nicht umhin, sich zumindest einmal mit allen gängigen Substraten auseinanderzusetzen.

Kreislauf aus Gemueseanbau und Fish-Farming substrate-fuer-aquaponik
© orapin – stock.adobe.com

Ein Tank für die Fischzucht

Intermediate Bulk Container (IBC) lassen sich übrigens ganz prima für die Zucht von Fischen nutzen. Sie sind sogar ideal für kleinere Systeme, die vor allem im privaten, nicht kommerziellen Bereich zur Anwendung kommen. Man geht davon aus, dass in einem IBC-Container mit einem Fassungsvermögen von 1000 Litern in einem Jahr genügend Fisch für die Versorgung einer vierköpfigen Familie gezüchtet werden kann.

forellen
© Inge Knol – stock.adobe.com

Die gängigsten Substratformen

1. Blähton bzw. Blähtonkugeln

Blähton, der meist in Form von Blähtonkugeln erhältlich ist, stammt ursprünglich von einem kalkarmen, sehr eisenhaltigen Ton, der stark erhitzt worden ist. Blähton ist grundsätzlich anorganisch und punktet vor allem mit seiner hohen Luftkapazität. Die Wurzeln der Pflanzen können sich darin sehr leicht ausbreiten und sind nur schwer zu überwässern. Blähtonkugeln sind außerdem steril und pH-neutral. Sie eignen sich für Ebbe- und Flutsysteme sowie für Tropfsysteme. Ihr Nachteil ist allerdings, dass sie ein relativ hohes Gewicht haben und auch schnell austrocknen können. Als Substrat für die Aquaponik sind sie aber trotzdem gut geeignet.

600-200l IBC KUBIKGARDEN Hochbeet Modern Farming Speicher +SET substrate-fuer-aquaponik

2. Steinwolle

Steinwolle ist ein ausgezeichneter Luft- und Wasserspeicher. Sie lässt sich außerdem sehr einfach und schnell verarbeiten. Sie hat aber auch einen sehr großen Nachteil: Steinwolle lässt sich nicht biologisch abbauen, ihre Fasern können zudem die Atemwege und die Haut schädigen. Von einem wirklich nachhaltigen Substrat kann also keine Rede sein. Für aquaponische Anwendungen ist sie folglich nur bedingt geeignet.

3. Kokoschips bzw. Kokosgranulat

Kokosnussfasern, egal, ob als Chips oder Granulat, stammen tatsächlich von der Rinde der Kokosnuss. Als Chips oder Granulat sind die Fasern natürlich größer und sehr grobkörnig.

Während die Wurzeln gut mit Sauerstoff versorgt werden können, sind Kokosnussfasern als Wasserspeicher hingegen denkbar ungeeignet. Sie speichern einfach nicht genügend Wasser und sind daher nicht empfehlenswert.

4. Sand und Kies

Bei Sand und Kies handelt es sich um das jeweils gängigste Substrat für Aquaponik. Ihr Eigengewicht ist jedoch relativ hoch, was die Möglichkeiten der Verarbeitung doch erheblich einschränkt. Für Anfänger sind Sand oder auch Kies deshalb nicht zu empfehlen. Beide Substrate trocknen im Übrigen sehr schnell aus.

5. Holzspäne

Holzspäne oder Hobelspäne eignen sich ganz grundsätzlich für aquaponische Anwendungen. Achtung: Damit sind keine Sägespäne gemeint, die viel zu fein wären und im Wasser verklumpen würden. Späne können hingegen Wasser sehr gut speichern und bieten den Wurzeln auch genügend Halt. Es sollten jedoch nur absolut unbehandelte, organische Späne verwendet werden.

Holzspaene
© ufai – stock.adobe.com

6. Perlite

Bei dem Substrat Perlite handelt es sich um alteriertes vulkanisches Glas. Perlite bietet eine exzellente Entwässerung und eine sehr gute Versorgung der Wurzeln mit Sauerstoff. Der große Nachteil dieses pH-neutralen Substrats ist allerdings, dass es nur eine geringe Menge Wasser speichern kann.

perlite
© RPA_studio – stock.adobe.com

Aquaponische Systeme und das Hochbeet

Ganz unabhängig vom gewählten Substrat für Aquaponik, lässt sich das Prinzip natürlich auch auf den Anbau im Hochbeet anwenden. Es gibt sogar entsprechende Beete, in denen ein sogenannter Rieselfilter integriert ist. In Kombination mit einem IBC als Wasserspeicher lässt sich so sehr einfach ein komplexes System aufbauen, das dauerhaft funktioniert. Der Container kann dabei auch als eigenes IBC-Hochbeet verwendet werden. Es sind damit kreative, der jeweiligen Platzsituation angepasste Lösungen möglich, die jederzeit auch veränderten Bedingungen angepasst werden können.

600-200l-ibc-kubikgarden-hochbeet-urban-farming-speicher-set substrate-fuer-aquaponik

Substrat für Aquaponik dient der Verankerung

Um es noch einmal klarzustellen: Das gewählte Substrat in einer aquaponischen Anwendung dient in erster Line der Verankerung der Pflanzenwurzeln und damit auch der Pflanzenstabilität. Ein weiterer Effekt ist darüber hinaus die Flüssigkeitsversorgung für eine Pflanze. Ein Substrat ist jedoch nie dafür gedacht, auch Nährstoffe zu liefern bzw. abzugeben. In vielen Fällen wäre das sogar kontraproduktiv und könnte zu einer Überdüngung führen. Die Nährstoffe kommen in der Regel von dem erneut genutzten Fischwasser und den darin enthaltenen Exkrementen der Tiere.

wurzeln-blaehton
© Firn – stock.adobe.com