« HDPE-Kanister und lebensmittelechte IBC-Container als ideale Lösung »
In unserem alltäglichem Umfeld sind Trinkwasserbehälter eigentlich unnötig. Wir sind es gewohnt, dass wir den Wasserhahn aufdrehen und uns sofort Trinkwasser in bester Qualität zur Verfügung steht. Was aber, wenn kein Anschluss an das Leitungsnetzt vorhanden ist? Dann sind Kanister und Fässer sowie Wassertanks, die zum Bevorraten von Trinkwasser geeignet sind, sehr sinnvoll. Allerdings müssen diese Gebinde besonders hohe Standards erfüllen. Welche das sind, und was es im Umgang mit Trinkwasserbehältern zu beachten gilt, stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.
Trinkwasserbehälter: vielseitig einsetzbar
Auf einsamen Berghütten oder in abgelegenen Gartenparzellen, im Urlaub mit dem Wohnmobil oder im Campingwagen – immer dann, wenn kein Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung besteht, ist man auf mobile oder fest installierte Trinkwasserbehälter angewiesen. Mit lebensmittelechten Kanistern, Fässern oder auch IBC-Containern lässt sich die Trinkwasserversorgung selbst an abgeschiedenen Orten und Urlaubsdestinationen sicherstellen.
Blickt man in Ländern, die über kein so engmaschig ausgebautes Wassernetz verfügen, wie wir es hierzulande gewohnt sind, dann stellt man fest, dass dort mobile Wasserbehälter bisweilen gesamte Wohnhäuser mit Wasser zu versorgen. Temporär können Trinkwasserbehälter auch Menschen in Katastrophengebieten mit Wasser versorgen, beispielsweise wenn Rohrleitungssysteme für Trinkwasser durch Flut oder Feuer zerstört wurden.
Flexibel, mobil und robust
Aus praktischer Sicht ist das wichtigste Eignungskriterium für einen Trinkwasserbehälter mit Sicherheit seine Handhabbarkeit. Denn in der Regel muss er von Zeit zu Zeit transportiert werden, um neu befüllt zu werden. Ist man auf Reisen auf einen solchen Behälter angewiesen, dann sollte dieser natürlich auch nicht sperrig oder schwer sein. Auch widerstandsfähig und robust sollte ein geeigneter Behälter sein. Die Bandbreite der Gefäße und Behälter, die für diese Aufgabe in Frage kommen, reicht – je nach Verwendungszweck – von kleinen Kanistern und größeren Fässern bis hin zu extragroßen Wassertanks.
Varianten wie lebensmittelechte IBC-Container können weit über 1000 Liter Wasser fassen. Diese Tanks können fest auf eine Palette montiert werden und sind in der Regel von einer Gitterbox umgeben. In Industrie und Logistik nutzt man sie für die Lagerung und den Transport flüssiger oder rieselfähiger Materialien. Diese leistungsstarken Gebinde sind vor allem dann eine ideale Lösung, wenn große Mengen an Wasser bevorratet werden sollen. Denn trotz des beachtlichen Vorratsvolumens lässt sich ein IBC selbst in gefülltem Zustand leicht mit einem Hubwagen bewegen.
Das A und O: Hygienestandards einhalten
Trinkwasser ist ein ganz besonders empfindliches Lagergut. Deswegen gelten auch aus materialtechnischer Hinsicht besondere Anforderungen an Trinkwasserbehälter. Längst nicht jeder kleine Behälter oder jeder IBC ist für die Lagerung von Trinkwasser geeignet. Die Behälter sollten idealerweise lebensmittelecht sein. Was genau das bedeutet, ergibt sich aus der Rahmenverordnung (EG)Verordnung Nr. 1935/2004 bzw. Nr. 10/2011 der Europäischen Union. Laut der Verordnung müssen Materialien mit einem direkten Kontakt zu Lebensmitteln einige wichtige Eigenschaften besitzen.
Sie dürfen unter den normalen und vorhersehbaren Verwendungsbedingungen weder die menschliche Gesundheit gefährden noch die Zusammensetzung der Lebensmittel verändern oder deren Geruch oder Geschmack beeinträchtigen. Zu den Materialien, die diese Auflagen erfüllen, gehört der Kunststoff HDPE. HDPE steht für Hart-Polyethylen (High Density Polyethylen). Aus diesem Kunststoff bestehen diverse Kanister sowie IBC-Container, die als Trinkwasserbehälter eingesetzt werden.
Vorsicht bei gebrauchten Kanistern, Fässern und Gebinden!
Voraussetzung für ihre Nutzung ist allerdings: Die jeweiligen IBC-Container oder Kanister wurden bisher nur für Bevorratung von Trinkwasser oder vergleichbaren Stoffe eingesetzt. Dienten sie etwa für die Lagerung oder den Transport von anderen Lagergütern, lassen sie sich anschließend nicht mehr für Trinkwasser verwenden. Wer also günstig gebrauchte Kunststoffbehälter kauft, muss sich im Einzelfall sehr genau erkundigen, ob eine Verwendung als Trinkwassertank möglich ist. Noch ein zweiter Punkt ist wichtig: Die Forderung nach Lebensmittelechtheit bezieht sich stets auf das Gesamtsystem. Gemeint ist damit also nicht nur der Kanister oder Tank. Lebensmittelecht sollten darüber hinaus beispielsweise auch die Armaturen und Rohre sein, die das Trinkwasser weiterleiten.
Sorgfältige Tankpflege als Garant für hohe Wasserqualität
Um die hohe Wasserqualität dauerhaft zu gewährleisten, müssen Kanister, Fässer und IBCs sorgsam gepflegt werden. Selbst der beste Trinkwasserbehälter wird ohne eine gute Tankpflege irgendwann so sehr verunreinigt, dass eine ausreichend hohe Trinkwasserqualität nicht mehr gewährleistet werden kann. Deshalb sollte man den Trinkwasserbehälter regelmäßig mit geeigneten Pflegemitteln reinigen. Fachleute empfehlen solch eine Reinigung zweimal im Jahr. Achten sollte man dabei auf die empfohlene Dosierung. Sie kann bei einem Mittel, das den Tank von Algen und Bakterien befreit, beispielsweise bei 500 Gramm pro 500 Liter liegen.
Die empfohlene Einwirkzeit liegt bei acht bis zehn Stunden. Solche Mittel können Silberionen enthalten, die für den Menschen völlig unbedenklich sind. Sie schützen den Trinkwasserbehälter bis zu einem gewissen Grad vor einer erneuten Verkeimung.
Wer das Wachstum von Algen noch stärker eindämmen möchte, kann sich für einen schwarzen IBC als Trinkwasserbehälter entscheiden. Durch die schwarze Außenhaut dringt die Sonnenstrahlung nicht durch. Da Algen Sonnenlicht für das Wachstum benötigen, wird die Algenentstehung so von vorherein verhindert.
Effektive Wasserpflege als zusätzlicher Eckpfeiler
Für den Schutz des Trinkwassers kann man nicht nur bei der Reinigung und Pflege des Tanks ansetzen. Neben dem Trinkwasserbehälter ist es auch das Wasser selbst, das sich behandeln lässt. Für die effektive Wasserpflege gibt es ebenfalls passende Mittel im Fachhandel. Sogenannte Trinkwasser-Stabilisatoren, die ebenfalls Silberionen enthalten, schützen das Wasser wirkungsvoll vor Verkeimung. Darüber hinaus gibt es Mittel, die das Trinkwasser in einem IBC zusätzlich desinfizieren. Besser als auf Einzelmaßnahmen zu setzen, ist aber die Kombination aller genannten Maßnahmen. Für ein möglichst gutes und gesundes Trinkwasser setzt man deswegen am besten sowohl auf Wasser- wie auf Tankpflege, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.