« Ideale Leitungen schaffen die richtigen Voraussetzungen »
Wer ein Bewässerungssystem im Garten installieren möchte, sollte sich einige Gedanken über das passende Verlegerohr für die Gartenbewässerung machen. Für die Bewässerung von Gärten werden aufgrund vieler guter Eigenschaften von Polyethylen nahezu ausschließlich PE-Rohre eingesetzt. Welche konkreten Eigenschaften diese Druckrohre so vorteilhaft für ein Bewässerungssystem machen, verrät der folgende Artikel.
Das Verlegerohr für die Gartenbewässerung ist der Verteiler
Im Prinzip benötigt man für Bewässerungssysteme drei Dinge: eine Wasserquelle, mindestens einen Wasserabnehmer, der das Wasser an die Pflanzen verteilt, und das Verteilsystem, das die Quelle mit den Abnehmern verbindet. Als Wasserquelle kommt einerseits ein Trinkwasseranschluss infrage. Andererseits kann man zum Bewässern natürlich auch Regenwasser aus einer Zisterne oder einem oberirdisch aufgestellten IBC-Container verwenden. Ein IBC besteht aus einem festen Kunststoff und ist sehr robust, weshalb er als Wassertank im Garten gut geeignet ist.
Der IBC wird an oberirdisch oder (häufiger) unterirdisch verlegte Druckrohre angeschlossen. Eine Pumpe pumpt das Wasser aus dem Container in diese Verlegerohre des Verteilsystems, das es zu den Abnehmern bringt. Zu den möglichen Abnehmern gehören diverse Regner, die das Wasser großflächig oder punktuell auf Gartenflächen und Pflanzen verteilen. Als alternativen Abnehmer kann man einen für die Tropfbewässerung eingesetzten Tropfschlauch verwenden. Er besitzt in regelmäßigen Abständen kleine Durchlässe, durch die das Wasser in geringen Mengen an die Umgebung abgegeben wird. Tropfschläuche kann man ober- oder unterirdisch verlegen. Für die oberirdische Variante der Bewässerung bietet sich Zubehör wie ein Erdspieß an, der das Druckrohr am Boden fixiert.
Verlegerohre zur Bewässerung sind eher Schläuche als Rohre
Spricht man von einem Verlegerohr für die Gartenbewässerung, klingt das möglicherweise erst einmal nach einem Hohlkörper aus einem sehr festen Material wie etwa Edelstahl. Das täuscht allerdings. Tatsächlich besteht fast jedes Verlegerohr für die Gartenbewässerung aus Polyethylen (PE), da einige Eigenschaften den Kunststoff zu einem sehr vorteilhaften Element für solch ein System machen. Polyethylen ist resistent gegen viele Säuren und Laugen sowie (insbesondere bei passender Beschichtung) gegen UV-Licht, was für eine oberirdische Verlegeart wichtig ist.
Im Vergleich zu einem starren Rohr bietet die PE-Schlauchtechnik den Vorteil, dass die Schläuche biegsamer sind. Dadurch lässt sich ein Bewässerungssystem viel einfacher aufbauen, das die zu bewässernden Pflanzen tatsächlich optimal erreicht. Aber auch beim Polyethylen gibt es in Bezug auf Flexibilität deutliche Unterschiede. So bestehen viele IBCs beispielsweise aus einem Polyethylen mit hoher Dichte (HD = high density). Solch ein Kunststoff ist natürlich besonders robust. Dafür ist er aber immer noch relativ starr, wenngleich weniger als Edelstahl. Bei einem Verlegerohr für die Gartenbewässerung handelt es sich meistens um ein LDPE-Rohr (low density), also um ein PE-Rohr mit einer geringeren Dichte. Es ist immer noch sehr robust und besitzt zusätzlich die anderen positiven Eigenschaften des Polyethylens. Allerdings ist es flexibler als ein HDPE-Element und damit besonders gut als Material geeignet, mit dem man ein Verlegerohr für die Gartenbewässerung produziert.
Zwei wichtige Themen: Druck und Wassermenge
Wer ein System zur Gartenbewässerung plant, muss dafür sorgen, dass die benötigte Wassermenge mit dem benötigten Druck bei den jeweiligen Abnehmern ankommt. Ein Abnehmer wie etwa ein Rotorsprinkler ist für einen gewissen Arbeitsdruck in „bar“ (z.B. 1,7 bis 4,5 bar) und für eine gewisse Durchflussmenge in „m3/h“ (Kubikmeter pro Stunde; z.B. 0,17-2,19 m3/h) ausgelegt. Dabei gilt: Die Durchflussmenge und der Druck müssen höher sein, wenn größere und weiter vom Sprinkler entfernte Areale bewässert werden sollen. Auf der anderen Seite muss man zum Beispiel bei der Tropfbewässerung eventuell mit einem Druckminderer arbeiten, weil der Ausgangsdruck zu hoch ist und Schläuche und/oder Pflanzen beschädigen könnte. Abhängig sind Druck und Wassermenge natürlich von dem Druck, mit der Wasser ins Verteilsystem gegeben wird, sowie von der Wassermenge.
Um den Druck zu messen, sollte man einen Manometer in die Bewässerungsanlage integrieren. Er misst den Druck, mit dem das Wasser aus der Quelle in die Anlage eingespeist wird.
Wie viel Wasser bei einem Druck von beispielsweise 3,5 bar ins System gelangt, kann man mit dem sogenannten Eimertest herausfinden.
Für den Test füllt man einen 10-Liter-Eimer beim vorgegebenen Wasserdruck mit Wasser. Dabei misst man die Zeit, bis der Eimer voll ist. Anschließend kann man die in einer Stunde gelieferte Wassermenge mit folgender Formel ausrechnen: Liter (10 Liter des Eimers) mal 3,6 geteilt durch Sekunden (bis der Eimer voll ist) = Wassermenge in Kubikmeter/Stunde. Falls der Eimer also in 15 Sekunden gefüllt wird, ergeben sich 10 x 3,6 / 15 = 2,4 m³/h.
Was bringen diese Werte?
Wichtig sind diese Werte natürlich auch für die Auswahl der passenden PE-Rohre. Einerseits müssen sie als Verlegerohr für die Gartenbewässerung auch dem maximalen Druck im System standhalten. Den maximal möglichen Druck erkennt man an Bezeichnungen wie „PN4“. „PN4“ bedeutet, dass die Rohre für einen Druck von maximal 4 bar ausgelegt sind. Orientierungswerte gibt es darüber hinaus für den benötigten Rohrdurchmesser, wenn eine bestimmte Wassermenge das Rohrsystem durchfließen soll. So eignen sich Schläuche mit einem Durchmesser von 25 Millimetern für einen maximalen Durchfluss von etwa 2,49 m³/h. Bei 40 Millimetern sind es etwa 7 m³/h. In der Regel reicht für ein Druckrohr im privaten Garten aber ein Durchmesser von maximal 25 Millimetern aus.
Die wichtige Verbindung: Fittings
Ebenso wichtig wie die Schläuche selbst sind bei der Schlauchtechnik für die Gartenbewässerung die sogenannten Fittings, also die Verbinder zwischen den Schläuchen beziehungsweise zwischen einem Verlegerohr und anderen Komponenten des Systems zur Bewässerung. Der Handel bietet hier Produkte wie Fittings für IBC-Systeme zur Bewässerung und Schlauchzubehör an.
In der Regel werden für die Gartenbewässerung sogenannte Klemmfittings genutzt, um Verlegerohre miteinander zu verbinden. Neben geraden Verbindungsstücken gibt es hier beispielsweise T-Stücke und 90-Grad-Bögen. So lassen sich unterschiedlichste Verlegerohr-Systeme für die Gartenbewässerung bauen.