« Alles zu Anwendung und Funktion »
Viele flüssige Stoffe verändern unter dem Einfluss von Kälte ihre Konsistenz. Meist steigt dabei ihre Viskosität an, sie werden also zähflüssiger. Um das zuverlässig verhindern zu können, empfiehlt sich eine Fassheizung, die die Flüssigkeit von außen wieder erwärmt und so auch ihre Viskosität absenkt. Wie genau so eine Fass- bzw. Fassbodenheizung funktioniert, wie man sie anwendet und wo sie häufig zum Einsatz kommt, lesen Sie hier.
Honig ist im Idealfall eine flüssige, streichfähige Angelegenheit
Jedenfalls in der Theorie. In der alltäglichen Praxis kommt es jedoch sehr häufig vor, dass der Honig im Glas sehr fest wird und sich in der Folge nicht mehr aufs Brot streichen lässt. Der Grund dafür ist, dass das Honigglas bei einer zu geringen Temperatur gelagert wurde. Dies führt nämlich dazu, dass sich die Viskosität des an sich flüssigen Honigs verändert. Er wird zunächst sehr zähflüssig und unter Umständen auch steinhart.
Zum Glück gibt es einen alten Trick, um Honig wieder flüssiger zu machen – man stellt das Glas einfach in einen Topf mit warmem Wasser. Auf diese Weise wird dem Honig Wärme zugeführt, was wiederum bewirkt, dass der leckere Brotaufstrich wieder flüssig und damit streichfähig wird. Das warme Wasser wirkt wie eine Art Heizung. Genau nach diesem Prinzip funktioniert im Kern auch eine Fassheizung. Mit ihr lassen sich Fässer beheizen, was wiederum dazu führt, dass sich auch der Inhalt der Fässer erwärmt. Und diese Erwärmung sorgt dann bei ganz unterschiedlichen Flüssigkeiten dafür, dass die Viskosität des Mediums in den Fässern wieder reduziert wird und sie leichter verarbeitet werden können.
Was ist eine Fassbodenheizung?
Flüssigkeiten werden häufig in Fässern gelagert. Alternativ bieten sich hierfür natürlich auch Intermediate Bulk Container (IBC) an, die oft sogar die bessere Lösung sind. Egal, ob nun Fass oder IBC Container – sie stehen in der Regel entweder im Freien oder in einem geschlossenen Raum bei Umgebungstemperatur. Sinkt diese unter einen bestimmten Punkt, der sich von Flüssigkeit zu Flüssigkeit zum Teil erheblich unterscheidet, verändert sich zwangsläufig auch die Konsistenz. Sie wird zähflüssiger oder verliert gar ganz und gar ihren flüssigen Charakter. Das bedeutet dann meist, dass sie sich schwerer oder überhaupt nicht mehr verarbeiten lässt.
Der Grund dafür ist, dass die physikalische Viskosität bei Kälte ansteigt. Mit Viskosität ist die Zähigkeit oder Zähflüssigkeit einer flüssigen oder gasförmigen Substanz gemeint. Bezugspunkt dafür ist meist die durchschnittliche Raumtemperatur. Da eine stark ausgeprägte Zähflüssigkeit zu erheblichen Problemen führen kann, kommt man nicht umhin, sie wieder zu reduzieren. Das gelingt am einfachsten durch das Zuführen von Wärme bzw. durch Beheizen.
Genau an dieser Stelle kommt eine Fassbodenheizung ins Spiel. Bei ihr handelt es sich um eine elektrisch betriebene Wärmeplatte, auf der das Fass steht. Man kann sie bis zu einem gewissen Grad durchaus mit einer Kochplatte vergleichen, auch wenn die verwendeten Temperaturen bei einer Fassbodenheizung in der Regel deutlich geringer sind. Sie erwärmt zunächst den Fasskorpus. Gleichzeitig wird damit aber auch dem Inhalt Wärme zugeführt, die Viskosität sinkt wieder. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass eine Fassbodenheizung für eine stets optimale Temperatur der betreffenden flüssigen Substanz sorgt.
Die perfekte Containerheizung für den IBC
Was die Fassbodenheizung für Fässer ist, ist die Containerheizung für IBCs. Beide haben dieselbe Funktion. Bei einem IBC Container kommt dabei meist eine Art Heizmantel zum Einsatz, der den Container von allen Seiten umhüllt und meist nur die obere Seite frei lässt. Alternativ zum Heizmantel kann auch eine Heizmatte verwendet werden, die auf die Oberseite gelegt wird. Beide, Heizmantel wie Heizmatte, funktionieren im Prinzip wie Omas Heizdecke. Sie führen wiederum von außen Wärme zu und werden mit Strom betrieben. Wer sich für einen Heizmantel entschieden hat, tut gut daran, die Oberseite zusätzlich durch einen Isolierdeckel zu schützen. So ein Isolierdeckel kann auch ohne Mantel verhindern, dass Wärme entweicht. Nur zur Erinnerung: An der Oberseite der Tankblase befindet sich auch die Einfüllöffnung, die zwangsläufig immer mal wieder geöffnet werden muss, wodurch natürlich auch Wärme entweichen kann. Der Isolierdeckel sorgt also in erster Linie dafür, dass der Wärmeverlust geringer ausfällt.
Wo Fassbodenheizung und Containerheizung hauptsächlich Anwendung finden
In Fässern und Containern werden in erster Linie flüssige Substanzen gelagert. Sehr häufig handelt es sich dabei um Ausgangs- oder Zwischenprodukte, die anschließend maschinell weiterverarbeitet werden. Die jeweiligen Maschinen sind auf eine bestimmte Viskosität ausgerichtet. Ist diese nicht korrekt, kann es zu Schäden an der Maschine oder mindestens zu Störungen beim Arbeitsablauf kommen. Das typische Anwendungsfeld für eine Fassheizung bzw. Fassbodenheizung einerseits und einer Containerheizung andererseits ist die Lebensmittel verarbeitende Industrie. Hier müssen sehr häufig bestimmte Substanzen miteinander verrührt werden. Umso zähflüssiger eine Substanz ist, desto mehr Kraft bzw. Leistung muss ein Rührwerk für Tanks erbringen. Man denke dabei nur an das Verrühren von Milch, flüssiger Schokolade oder Melasse. Stimmt dabei die jeweilige Viskosität nicht, kann das Rührwerk sehr schnell an seine Grenzen kommen.
Darüber hinaus sind Verstopfungen von Zu- und Ableitungen zu befürchten. Kein Wunder also, dass eine Fassheizung praktisch überall dort zu finden ist, wo Lebensmittel verarbeitet werden. Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet sind Betriebe, in denen Lacke und Farben verwendet bzw. angerührt werden. Auch hier geht ohne Fassbodenheizung meist nichts. Und dann wäre da noch der IBC Container für die Gartenbewässerung, in dem lediglich Wasser gelagert wird. Fröste können im Herbst und im Winter zum Einfrieren führen. Eine Containerheizung und ein Isolierdeckel verhindern das zuverlässig. Eine günstige Alternative ist hier ein IBC-Thermoschutz, der bis zu einem gewissen Grad Frost verhindert, allerdings nicht aktiv heizt.