Knapper werdende Ressourcen, steigende Ansprüche und ein wachsendes ökologisches Verständnis führen dazu, dass traditionelle Zucht- und Anbaumethoden für Lebensmittel heute vielfach hinterfragt werden. An Stelle etablierter Verfahren treten modernere Versuche, mit den Gegebenheiten unserer Umwelt schonend und rücksichtsvoll umzugehen und dabei gleichzeitig keine Einbußen in Sachen Qualität, Nährwert und Geschmack hinzunehmen. Nachhaltigkeit ist das große Stichwort unserer Zeit. Ein solcher Ansatz, der zugegebenermaßen noch nicht im großen Format praktiziert wird, aber bereits deutlich über das Versuchsstadium hinausgelangt ist, ist Aquaponik. In der leicht abgewandelten Form Barrelponics setzt dabei der Drang zur Vereinfachung und Systematisierung ein, schon bevor das Verfahren langjährig erprobt und in der Breite der Erzeuger etabliert ist.
Aquaponik, Barrelponics – was ist eigentlich der Unterschied?
Aquaponik als Begriff ist eine Kombination aus der Aquakultur (Fischzucht) und der Hydroponik (Pflanzenzucht im Wasser). Und genau darum geht es: Aquaponik stellt ein kombiniertes Verfahren beider Disziplinen dar. Barrelponics beschreibt denselben Prozess, allerdings unter Anwendung anderer technischer Voraussetzungen. Wie der Name bereits vermuten lässt, steht hier an Stelle allgemeiner und undefinierter Wasserbecken für die Fischzucht beim Ursprungsprozess das Fass als Symbolbild für einen abgeschlossenen Behälter. Man kann sagen, die Fortentwicklung der Produktionssystematik stellt sich in erster Linie in einer zunehmenden Abgeschlossenheit des Systems dar.
Fischzucht in Aquakultur
Das erste Element von Aquaponik bzw. Barrelponics ist die Fischzucht. Sie geschieht in Aquakultur. Das bedeutet, an Stelle eines natürlichen Lebensraumes werden abgegrenzte Becken verwendet, in denen die Lebensbedingungen der Tiere gut überwacht und gesteuert werden können. Durch die komprimierte Haltungsform fällt aus dieser Zuchtform stark mit Fäkalien, Futterresten und anderen Abfällen belastetes Abwasser an. Genau dieses Wasser ist jedoch die für den nachfolgenden, zweiten Baustein notwendige Grundlage für das Funktionieren des Nährstoffaustausches.
Ist das Beckenwasser erst einmal mit den genannten Feststoffen „verunreinigt“, muss es vor der Weiterverwendung von auch für die Pflanzen schädlichen Stoffen befreit werden. Hierfür dienen Bakterienkulturen, die am Beckenboden oder in einem zwischengeschalteten Absetzbecken für die groben Bestandteile angesiedelt sind. Sie wandeln vor allem Ammoniak aus dem Fischurin in unschädliches Nitrat, sprich Stickstoff, um. Das so bearbeitete Abwasser der Fischzucht kann nun als Nährlösung für die Pflanzenzucht verwendet werden. Denn was für die Fische als Unrat gilt, beinhaltet für Pflanzen genau das, was für ein üppiges und umfassendes Wachstum an Nähstoffen benötigt wird
Grünpflanzen in Hydrokultur
Damit das System Aquaponic als geschlossener Kreislauf funktioniert, muss auch der zweite Baustein seinen Teil beitragen. Das ist in aller Regel ein Element der Pflanzenzucht, bei dem Gemüse- und andere Pflanzen ähnlich einer Hydrokultur auf einem anorganischen Substrat angesiedelt werden. Dieses Tongranulat oder vergleichbare Substrat ist in der Lage, den Pflanzen als Wachstumsgrundlage zu dienen und gleichzeitig die aus der Fischzucht stammende Nährlösung zu speichern. Gleichzeitig gibt es keine eigenen Stoffe an die Pflanzen ab und kann somit nie aufgebraucht werden.
Die Pflanzen nutzen einerseits natürlich das Wasser, greifen aber vor allem die enthaltenen Nährstoffe ab und reinigen das Wasser auf diesem Wege. Überschüssiges Wasser wird nach einer zusätzlichen, jedoch meist minimal ausfallenden technischen Filterung an die Fischbecken zurückgeführt. Üblicherweise muss der Verbrauch der Pflanzen als zusätzliches Nutzwasser von außen zugeführt werden. Ist der Kreislauf gut eingespielt, kann jedoch auf zusätzliche Nährstoffgaben, oder einen weiteren technischen Entzug der enthaltenen Stoffe verzichtet werden.
Sonderfall Barrelponic – geschlossene Tanks statt offener Becken
Es wird deutlich, dass außer Wasser und Fischfutter keine weiteren Stoffe in diesen Kreislauf eingebracht werden müssen. Damit dieses System funktioniert, muss der Kreislauf gut eingespielt und auf die einzelnen Bausteine abgestimmt sein. Je offener ein solches System angelegt ist, umso größer sind aber die äußeren Einflüsse, die das eingestellte Gleichgewicht stören können. Ein Ansatz, diese äußeren Einflüsse möglichst gering zu halten, ist Barrelponics. Hierbei werden die offenen Systeme insbesondere im Bereich der Fischzucht weitestgehend abgeschlossen. Wie der Name bereist vermuten lässt, funktioniert Barrelponics daher mit geschlossenen Behältern. Dabei handelt es sich zwar kaum um klassische Fässer, der Begriff verdeutlicht aber sehr gut die dahinterstehende Systematik.
Das Fass macht´s – die Vorteile von Barrelponics
Doch wo liegen die echten Vorteile von Barrelponic? Nun, diese Frage lässt sich nicht mit einem gezielten Blick auf das Fass beantworten, sondern viel mehr durch systemische Überlegungen. Die Fischzucht in einem abgeschlossenen, aber von außen jederzeit zugänglichen Becken erlaubt den unerwünschten Eintrag zusätzlicher Fremdstoffe, wie Laub, Algen, zuwandernde Lebewesen wie Insekten, oder aber auch Niederschläge. All diese Dinge können ein gut eingestelltes Gleichgewicht aus den Fugen geraten lassen. Durch den zusätzlichen Eintrag von Fremdstoffen steigt die Menge der den Pflanzen zugeführten Nährstoffe, so dass entweder zusätzlich gefiltert oder durch eine Steigerung der Pflanzenmenge verbraucht werden muss. Zwar lassen sich solche Veränderungen recht einfach beheben, sie wiedersprechen aber dem Konzept eines in sich abgeschlossenen und ohne äußere Einflussnahme funktionierenden Systems.
Zusätzliche Herausforderungen durch geschlossene Fässer
Allerdings bedeutet Barrelponics nicht nur Vorteile. Die vollständig abgeschlossenen Container führen auch an der einen oder anderen Stelle zu einem Mehraufwand. Das kann beispielsweise beim Thema der Gasentwicklung sein. Intensiv mit Nährstoffen beaufschlagtes Wasser kann Ammoniak und andere Erzeugnisse teilweise ausgasen. Wo das Gas im offenen Becken frei entfleuchen kann, muss es im geschlossenen Fass gezielt abgeleitet werden. Andernfalls drohen Schäden an Materialien, wie Dichtungen und Leitungen, aber unter Umständen auch schädliche Auswirkungen auf die Fische selbst. Darüber hinaus erschweren Fässer die Zugänglichkeit und die Kontrollmöglichkeiten, so dass die Zugänglichkeit über Deckel und Ähnliches gezielt auf die täglichen Routinen abgestimmt sein sollten.
Barrelponics meets IBC – was der Tank dem Fass voraushat
Eine guter Lösungsansatz, bei dem Barrelponics durch genormte, aber zugleich vielseitige und universell einsetzbare Fässer umgesetzt wird, sind IBC Container. Obwohl eigentlich für den industriellen Gebrauch als Lager- und Transportgebinde entwickelt, haben sich die vielseitigen Tanks heute ihren Stand in allerlei unterschiedlichen Bereichen vom Hausgarten bis eben hin zur Fischzucht erobert.
Die Stärken der Intermediate Bulk Container
In Sachen Barrelponics bzw. Aquaponik allgemein punkten die Container durch ihre hohe Stabilität und Beständigkeit, sowie die gezielt auf die spezifischen Anforderungen hin auswählbare Größe. Ein umfassendes Sortiment erlaubt die Wahl geeigneter Behälter vom handlichen Kanister bis hin zum groß dimensionierten Tank für die Nutzung als Fischbecken. In gewünschter Anzahl kombiniert lassen sich so Beckensysteme erstellen, die der angestrebten Haltungsform die optimalen Voraussetzungen bieten. Selbst Zwischenbecken als Feststoffabscheider sowie Tanks für überschüssiges Wasser, können systemintegriert umgesetzt werden. Zu guter Letzt zeigt sich der verwendete Kunststoff unempfindlich gegen mögliche Schafstoffe, allen voran Ammoniak aus den Fäkalien der gehaltenen Fische.
Weniger Wartung durch IBC Zubehör
Allerdings bürgt noch kein IBC Tank alleine für ein aus technischer Sicht funktionierendes System. Stattdessen kommt es auf geeignetes IBC Zubehör an, um die Verbindungen zwischen den Tanks, Zu- und Abläufe, Wartungsöffnungen und viele weitere Bausteine idealerweise im selben System zu realisieren. Nur so können die praktischen Behälter ihre volle Stärke ausspielen und sich vorteilhafter als klassische Fässer positionieren.