« Funktion und Anwendung erklärt »
Ein automatisiertes System zur Gartenbewässerung ist sehr praktisch. Es erspart Gartenbesitzern viel Arbeit in heißen Sommern und kann die Wasserzufuhr für Pflanzen auch während der Urlaubszeit sichern. Startet das Bewässerungssystem aber einfach zu einprogrammierten Zeiten automatisch, können die Böden bei regnerischem Wetter zu feucht werden. Vermeiden lässt sich das mithilfe von Sensoren wie einem Regen- oder Bodenfeuchtigkeitssensor: Sie stoppen die Bewässerung bei Regen oder zu hoher Bodenfeuchtigkeit.
Automatische Bewässerungssysteme: der Computer als Gärtner!
Bei einer automatisierten Bewässerung kann ein Steuerungscomputer dafür sorgen, dass verschiedene Bereiche eines Gartens zu unterschiedlichen Zeiten automatisch bewässert werden. Eingebunden ist der Computer in ein System aus einer Wasserquelle, verschiedenen Rohren und Wasserverteilern, die die Pflanzen befeuchten. Als Wasserquelle eignet sich natürlich ein Trinkwasseranschluss im Garten. Oftmals besser ist aber ein Regenwassertank. Er sammelt Regenwasser zum Beispiel über einen sogenannten Regendieb, der den Regen aus der Fallrinne der Dachentwässerung in ihn leitet. Gut als Tank eignet sich ein IBC-Container. Diese in Kurzform auch einfach IBC genannten Behälter stammen aus der Industrie und Logistik. Sie bestehen aus einem Kunststofftank, der von einem Metallgitter umgeben und auf einer Palette montiert ist. Solch ein IBC-Container ist robust und existiert in verschiedenen Größen mit einem Fassungsvermögen zwischen wenigen hundert bis zu deutlich über 1.000 Litern.
Mit einer Wasserpumpe und Ventilen kann der Computer die Wasserzufuhr aus dem Container in das unterirdisch verlegte Rohrsystem steuern, um die Wasserabnehmer mit der richtigen Wassermenge zu versorgen. Wassernehmer können unter anderem eine Sprinkleranlage für die Rasenbewässerung oder Tropfschläuche sein, die Pflanzen gezielt mit einer relativ geringen Menge Feuchtigkeit versorgen.
Im Normalfall wird zur einprogrammierten Zeit bewässert
Im Bewässerungscomputer kann man auf benutzerfreundliche Weise Zeiten und Dauer einer Bewässerung einprogrammieren. Man gibt zum Beispiel Zeiten für die Rasenbewässerung ein, andere Zeiten für das Gemüsebeet und wiederum andere, um die Stauden in den Pflanzkübeln zu bewässern. Das System startet dann die Bewässerung zur jeweils einprogrammierten Zeit. Für Gartenbesitzer ist das wirklich bequem. Sie können an warmen Sommertagen im Gartenstuhl auf der Terrasse sitzen bleiben, während die Bewässerungsanlage ihre Pflanzen mit Wasser aus dem IBC-Container versorgt. Wurden in solch ein System allerdings keine Sensoren wie ein regen- oder Bodenfeuchtigkeitssensor integriert, reagiert das System in keinerlei Weise auf Umwelteinflüsse. Deshalb hat es bisweilen auch Nachteile.
Das mögliche Problem der Überwässerung von Pflanzen
Sensoren wie der Regensensor und der Bodenfeuchtigkeitssensor messen Werte aus der Umwelt und übermitteln sie an den Bewässerungscomputer. Regensensoren registrieren Niederschläge. Sie melden dabei nicht nur, ob es regnet. Zusätzlich sammeln und übermitteln sie Daten zur Niederschlagsmenge an den Computer, mit dem sie via Kabel verbunden sind. Wird eine eingestellte Maximalmenge überschritten, stoppt der Computer die Gartenbewässerung, bis die Maximalmenge wieder unterschritten ist. Das hat zwei Vorteile. Man spart Trink- oder gesammeltes Regenwasser, das das Bewässerungssystem ohne Einsatz der Sensoren zusätzlich an die Pflanzen verteilt hätte. Darüber hinaus reduziert man das Risiko eines zu feuchten Bodens, der vielen Gewächsen schaden würde. Die Regensensoren sind somit indirekt auch ein Feuchtigkeitsmesser für das Beet oder den Gemüseanbau. Bodenfeuchtigkeitssensoren sind für diese Aufgabe aber noch etwas besser geeignet.
Der Bodenfeuchtigkeitssensor misst das Wasservolumen
Ein Bodenfeuchtigkeitssensor macht genau das, was das Wort vermuten lässt: Er misst die Bodenfeuchtigkeit. Genauer gesagt geht es um den volumentrischen Wassergehalt. Er setzt das Wasservolumen im Boden ins Verhältnis zum Gesamtvolumen des Bodens (inklusive des Wassers) und kann theoretisch Werte von 0 bis 100 Prozent annehmen. Bei einem Regensensor kann es durchaus passieren, dass er eine Bewässerung aufgrund einer relativ hohen Niederschlagsmenge stoppt, obwohl der Boden noch relativ trocken ist. Der Bodenfeuchtigkeitssensor misst dagegen das Umfeld der Pflanzen, aus dem sie die von ihnen benötigte Wassermenge ziehen. Als Feuchtigkeitsmesser für Pflanzen ist solch ein Sensor deshalb oft die etwas bessere Wahl.
Der Sensor übermittelt wiederum die von ihm gemessenen Werte an das Steuerungsgerät. Die Verbindung zwischen ihm und dem Steuerungscomputer funktioniert über ein Kabel. Übersteigt der vom Bodenfeuchtigkeitssensor gemessene Wert einen eingestelltes Höchstmaß, wird eine laufende Bewässerung eingestellt. Damit dienen die Bodenfeuchtigkeitssensoren nicht alleine dem Schutz der Pflanzen vor einer Überwässerung. Wie Regensensoren helfen sie auch dabei, Wasser zu sparen. Hersteller versprechen bei manch einem Bodenfeuchtigkeitssensor eine Wasserersparnis von bis zu 40 Prozent.
Wie wird ein Bodenfeuchtigkeitssensor installiert?
Im Normalfall wird ein Bodenfeuchtigkeitssensor – anders als ein Regensensor – komplett unterirdisch installiert. Dort kann er die Bodenfeuchtigkeit am besten messen. Die Fühler des Sensors sollten sich mindestens eineinhalb Zentimeter unter der Erdoberfläche befinden. Wird er dafür genutzt, die Feuchtigkeit des Bodens für die Rasenfläche in einem Garten zu messen, empfehlen Hersteller die Installation an einem sonnigen Standort. Der Sensor sollte zudem über einen Meter weit weg vom nächsten Regner installiert werden, weil die Messung ansonsten verfälscht wird.
Empfohlen werden darüber hinaus Standorte, an denen sich nicht aus irgendeinem Grund generell viel Wasser ansammelt. Zu solchen ungeeigneten Standorten gehören Senken oder der Fuß eines Hügels. Zu nah an einem Gehweg ist ein Bodenfeuchtigkeitssensor ebenfalls nicht allzu gut aufgehoben. Eine Wagenwäsche oder über versiegelte Flächen fließendes und in angrenzenden Bereichen versickerndes Wasser können die Messung verfälschen. Beachtet man solche Regeln, sind die Feuchtigkeitsmesser für Pflanzen die perfekte Ergänzung, um eine automatisierte Gartenbewässerung sensibel für Umwelteinflüsse wie Regen und Bodenfeuchtigkeit zu machen.