« Ohne Pumpe und Wasseranschluss den Garten gießen »
Nicht immer können Gärtner auf einen Anschluss an das zentrale Wasserversorgungssystem zurückgreifen. Besonders bei abgelegenen Gartenparzellen steht zudem nicht immer ein Stromanschluss zur Verfügung, sodass auch Gartenpumpen nicht ohne Generator betrieben werden können. Doch clevere Gärtner wissen sich auch in solchen Situationen zu helfen. Denn ein Bewässerungssystem lässt sich auch drucklos oder mit wenig Leitungsdruck betreiben. Wir stellen Ihnen einige Möglichkeiten vor, um die Pflanzenbewässerung in einem drucklosen System zu realisieren und verraten Ihnen, warum die Tröpfchenbewässerung in diesem Fall die ideale Lösung darstellt.
Drucklose Bewässerung – Was bedeutet das?
Üblicherweise werden Wasserleitungen, Verlegerohre oder Bewässerungsschläuche mit einem erhöhten Wasserdruck betrieben, um angebundene Verbraucher entsprechend zu versorgen und in Funktion zu setzen. Ein typisches Beispiel ist der Rasensprenger, dessen Wurfweite vom eingestellten Leitungsdruck abhängt. Quasi drucklos muss ein Bewässerungssystem dann betrieben werden, wenn keine Gartenpumpe angeschlossen werden kann und kein Anschluss an das öffentliche Leitungsnetz erfolgt. Auf solche drucklosen Lösungen zur Gartenbewässerung muss man fast zwangsläufig zurückgreifen, wenn beispielsweise auf einem abgelegenen Grundstück kein Strom für das Pumpaggregat zur Verfügung steht. In so einem Fall muss man sich zu helfen wissen. Um eine drucklose Bewässerung zu realisieren, stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Auswahl, die wir Ihnen im Folgenden genauer vorstellen wollen.
Bewässern mit dem Wasseranschluss kann jeder!
Die wohl einfachste Form für eine Bewässerung ist der Griff zum haushaltsüblichen Wasseranschluss. Je nach Versorgungslage kann der Druck variieren, reicht aber für Systeme mit geringem Druckbedarf jederzeit aus. Häufig ist sogar eine Druckreduzierung erforderlich, die schlicht und ergreifend über den Öffnungsgrad des Wasserhahns oder den Querschnitt der verwendeten Schläuche vorgenommen wird. Die Variante zeigt sich einfach, unkompliziert und sehr komfortabel, bedeutet aber auch ganz klar einen Verzicht auf das umweltfreundliche und kostengünstige Regenwasser.
Schwerkraft statt Pumpe – die Lageenergie des Wassers clever nutzen
Ein gewisser Leitungsdruck lässt sich auch ohne Pumpe und Anschluss an das öffentliche Versorgungsnetz erzeugen, indem man die natürliche Lageenergie des Wassers geschickt nutzt. Platziert man den zentralen Tankbehälter, für den sich ein robuster IBC-Container optimal eignet, des Bewässerungssystems auf einer Anhöhe, dann verfügt das darin bevorratete Wasser über Lagerenergie bzw. Staudruck. Fließt es nun in ein angeschlossenes Leitungsnetz aus Verlegerohren oder Bewässerungsschläuchen, zu einer niedriger gelegenen Stelle, dann entsteht innerhalb des Leitungsnetzes ein gewisser Druck, ganz ohne eine Pumpe einzusetzen. Letztlich kommt also auch diese Variante der drucklosen Bewässerung nicht gänzlich ohne Druck aus, aber dieses System lässt sich gänzlich ohne zusätzliche Technik betreiben.
Leitung, IBC-Container, sonstige Speicher – Woher kommt das Wasser für die drucklose Bewässerung?
Damit eine drucklose Bewässerung funktionieren kann, benötigt sie dennoch einen Antrieb für den Wasserstrom, wenn auch ohne elektrische Energie oder Pumpenaggregat. Dabei fällt jede Lösung etwas anders aus, je nachdem, wo bzw. wie der druckerzeugende Wasserstand hergestellt wird. Platziert man den Intermediate Bulk Container oder vergleichbare Tanks zur Regenwasserspeicherung auf einer Anhöhe oder einem Podest, dann entsteht der Leitungsdruck ausschließlich durch die Wassersäule im Behälter und den Niveauunterschied. Im Gegensatz zum üblichen Wasseranschluss fällt das Druckniveau in der Regel sehr viel niedriger aus und schwankt zudem mit variierendem Wasserstand. Letztlich kann bei dieser Variante denn nicht von einem drucklosen, sondern von einem druckarmen Bewässerungssystem gesprochen werden.
Welche Bewässerungsmethode für ein druckloses System?
Allerdings ist es für eine funktionierende Bewässerungsanlage noch lange nicht damit getan, das Regenwasser zu speichern und bereitzustellen. Natürlich kommt auch eine drucklose oder druckarme Bewässerung nicht ohne Verteileinrichtung aus. Diese muss auf die besonderen Herausforderungen eines geringen Wasserdrucks zugeschnitten sein, um trotzdem ein bestmögliches Bewässerungsergebnis zu erzeugen.
Die Tröpfchenbewässerung mittels Perlschlauch ideal für drucklose Leitungssysteme
Die wohl bekannteste und wirkungsvollste Form eines drucklosen Bewässerungssystems ist die Tröpfchenbewässerung. Bei dieser Bewässerungsmethode werden Tropfschläuche oder auch so genannte Perlschläuche eingesetzt. Bei Perlschläuchen sorgt eine Mikroperforierung für ein Herausperlen einzelner Wassertropfen, sodass der Wurzelbereich der Pflanzen sehr gezielt und effizient bewässert werden kann. Diese Methode ist nicht nur sehr sparsam und nachhaltig, sie kommt auch mit einem sehr geringen Wasserdruck aus. Für ein druckloses Gartenbewässerungssystem ist diese Methode also ideal geeignet. Außerdem bietet diese schonende Variante weitere Vorteile, die wir Ihnen im Folgenden etwas genauer vorstellen wollen.
Vorteile von Tropfschlauch und drucklos ausgeführter Wasserverteilung
Die Stärke einer Tröpfchenbewässerung liegt in der Art und Weise, wie das Gießwasser über Schläuche zu den einzelnen Pflanzen gebracht wird. Da nicht flächig, sondern sehr gezielt bewässert wird, lässt sich bei dieser Bewässerung jede Menge kostbares Wasser sparen. Außerdem wirkt sich das Gießen im Wurzelbereich auch positiv auf das Pflanzenwachstum aus. Da direkt am Erdreich gegossen wird, sinkt zudem der Verdunstungsanteil, was den Wasserverbrauch zusätzlich senkt. Da sich ein Schlauch genau zum gewünschten Platz führen und spezifisch mit Perllöchern versehen lässt, kann die Wasserversorgung auch individuell auf unterschiedliche Pflanzenarten angepasst werden. Insgesamt zeigt sich damit ein hocheffizientes, sparsames und sehr zielgerichtetes System mit einem hohen Nachhaltigkeitseffekt.
Die drucklose Bewässerung als optimale Lösung für abgelegenen Gartenparzellen
Ohne Strom, ohne Pumpen und ohne Anschluss an das öffentliche Leitungsnetz bewässern, das geht tatsächlich. Wer geschickt die Lageenergie eines erhöhten Wasserspeichers nutzt und auf die Tröpfchenbewässerung setzt, der kann seine Gemüsebeete und Gartenpflanzen mit einem drucklosen bzw. druckarmen Bewässerungssystem mit dem lebenswichtigen Nass versorgen. Für Besitzer einer abgelegenen Parzelle ohne Wasser- und Stromanschluss ist dies eine attraktive Lösung.