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Ein gesunder Rasen ist der Stolz jedes Gärtners. Doch saftig grüne Rasenflächen mit kräftigen, widerstandsfähigen Halmen sind leider keine Selbstverständlichkeit. Flecken, Verfärbungen und kahle Stellen können plötzlich auftreten und das Gesamtbild empfindlich stören. Diese auffälligen Veränderungen sind oft Symptome unterschiedlicher Rasenkrankheiten. Die gute Nachricht: Die meisten Probleme lassen sich gut behandeln, wenn Sie wissen, woran Sie erkennen, was Ihrem Rasen fehlt. In diesem Beitrag helfen wir Ihnen dabei, die wichtigsten Krankheiten von Rasenflächen zu identifizieren und erfolgreich zu behandeln.
Wie Sie Rasenkrankheiten erkennen
Die meisten Symptome von Rasenkrankheiten fallen sofort unangenehm ins Auge. Wenn statt des saftig grünen Teppichs plötzlich gelbe, braune oder graue Flecken auf der Rasenfläche erscheinen, ist das weit mehr als nur ein optischer Makel. Auch kreisförmige Muster oder mysteriöse Ringe sollten Sie aufmerksam machen.
Weitere Warnsignale sind Schimmel- oder Pilzbeläge an den einzelnen Halmen, gestörtes oder verlangsamtes Wachstum und insgesamt kraftlos wirkende Rasenflächen. All diese Anzeichen rufen nach einem beherzten Eingreifen des Hobbygärtners. Je früher Sie reagieren, desto besser. Kleine Problemstellen lassen sich meist schnell in den Griff bekommen, bevor sie sich über die gesamte Rasenfläche ausbreiten.

Die häufigsten Ursachen von Rasenkrankheiten
Symptome wie Flecken, Schimmel, Ausdünnung und Verfärbungen haben fast immer mit falscher Rasenpflege zu tun. Oft sind es kleine Fehler, die große Auswirkungen haben. Vielleicht haben Sie zu viel, zu wenig oder zum falschen Zeitpunkt gegossen. Möglicherweise ist der Rasen überdüngt oder im Gegenteil unterversorgt. Vielleicht wurde das Gras von der Sonne verbrannt oder durch winterlichen Frost geschädigt.
Staunässe bewirkt völlig andere Schädigungen auf Grasflächen als Trockenheit und Hitze. Auch die Bodenverdichtung, zu kurzes Mähen oder ein ungünstiger pH-Wert können Ihren Rasen schwächen und anfällig für Krankheiten machen. Schauen Sie sich deshalb die gesamte Rasenfläche und auch die einzelnen Grashalme möglichst genau an. Nur so können Sie die tatsächliche Ursache für Ihr Rasenproblem herausfinden.

Gute Nachricht: Rasenkrankheiten zu behandeln ist meist nicht besonders schwer. Die Voraussetzung ist allerdings, dass Sie die Ursache der Krankheit zweifelsfrei erkannt haben. Nur dann können Sie gezielt gegensteuern.
Typische Symptome und ihre Behandlung
Braune Flecken auf der Rasenfläche im Sommer
In heißen Sommern sind braune Flecken ein klassisches Symptom für Verbrennungen oder Wassermangel. Vielleicht haben Sie zur falschen Zeit gegossen – etwa in der heißen Mittagssonne – oder die Grünfläche insgesamt zu wenig bewässert. Auch zu kurz gemähtes Gras kann in der Sommerhitze schnell braun werden und verbrennen.
Wenn die Flecken kreisförmig sind und trotz sorgfältiger Pflege immer wieder an denselben Stellen auftreten, kann auch Hunde-Urin die lästige Ursache sein. Der hohe Stickstoffgehalt im Urin wirkt wie eine Überdüngung und verbrennt die Grashalme regelrecht.

Was hilft gegen braune Flecken im Sommer?
Konsequentes Wässern in den frühen Morgenstunden und am späten Abend sorgt meist für eine schnelle Regeneration. Geben Sie Ihrem Rasen die Chance, sich zu erholen. Wenn die Wurzeln tatsächlich komplett vertrocknet sein sollten, hilft leider nur noch die Nachsaat der betroffenen Stellen.
In den meisten Fällen sorgt aber intensive und regelmäßige Bewässerung bereits für deutliche Besserung. Zur Vorbeugung sollten Sie die Grashalme in Hitzeperioden nicht zu kurz mähen. Eine Schnitthöhe von mindestens 4 bis 5 Zentimetern schützt den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung.
Urinflecken im Rasen können Sie verhindern, wenn Sie die entsprechende Stelle sofort nach dem Hundegang intensiv gießen. So verdünnen Sie den Hunde-Urin und verhindern Verbrennungen.
Gelbe und blassgrüne Verfärbung der Grashalme
Gelbe Spitzen und blassgrün verfärbte Grashalme deuten meist auf falsche oder fehlende Düngung der Rasenflächen hin. Ein geringer Humusgehalt und ein ungünstiger pH-Wert sind oft schuld daran, dass die Grasfläche schwach, blass und insgesamt kränklich wirkt. Die Halme wachsen langsam, wirken dünn und haben keine Kraft. Statt des satten Grüns sehen Sie nur ein mattes Gelbgrün, das wenig einladend aussieht.

Was hilft?
Mit dem geeigneten Rasendünger wächst das Gras meist schon nach wenigen Wochen wieder in sattem Grün nach. Achten Sie darauf, einen Dünger mit ausreichend Stickstoff zu verwenden, denn dieser Nährstoff ist hauptverantwortlich für das kräftige Grün.
Hilfreich kann auch das Vertikutieren der Grasnarbe sein. Dadurch wird der Boden gelockert und die notwendigen Nährstoffe können tief in die Erde eindringen. Gleichzeitig verbessert sich die Sauerstoffversorgung der Wurzeln, was das Wachstum zusätzlich fördert.
Graue oder braune Flecken nach der Schneeschmelze
Im Winter oder bei extremer Kälte in Kombination mit Nässe haben Flecken eine andere Ursache als bei Trockenheit und Hitze. Meist handelt es sich um Schneeschimmel (Microdochium nivale), einen Pilz, der durch Staunässe bei kalten Temperaturen entsteht.
Sie erkennen Schneeschimmel an grau-braunen Flecken, die oft einen weißlichen oder rosa Rand haben. Besonders häufig tritt er auf, wenn Schnee lange auf dem Rasen liegt und darunter Feuchtigkeit staut.
Was hilft gegen Schneeschimmel?
Im ersten Schritt sollten Sie die vom Pilz befallenen Stellen tief abmähen und das Schnittgut komplett entfernen. Anschließend vertikutieren Sie die Rasenfläche gründlich. Dadurch verbessern Sie die Durchlüftung des Bodens und verhindern gefährliche Staunässe, die dem Pilz ideale Bedingungen bietet. Mit einer Kaliumdüngung im Herbst können Sie Ihre Rasenflächen deutlich widerstandsfähiger gegen Pilzbefall in den Wintermonaten machen. Kalium stärkt die Zellwände und macht die Gräser robuster gegen Frost und Krankheiten. Vermeiden Sie außerdem, im Winter über gefrorenen Rasen zu laufen. Die mechanische Belastung schwächt die Grashalme zusätzlich und macht sie anfälliger für Pilzinfektionen.

Rötliche Grashalme
Die sogenannte Rotspitzigkeit entsteht meist durch einen Stickstoffmangel im Boden. Der Pilz Laetisaria fuciformis verursacht die unschöne Rotfärbung der Halmspitzen. Die betroffenen Grasspitzen sehen aus, als wären sie mit einem rosa-rötlichen Flaum überzogen.
Besonders häufig tritt diese Rasenkrankheit in den Sommermonaten bei feuchter, schwüler Witterung auf. Geschwächte Rasenflächen, die zu wenig Nährstoffe erhalten, sind besonders anfällig.
Was hilft gegen rote Spitzen an den Grashalmen?
Entfernen Sie künftig konsequent den Rasenschnitt nach jedem Mähen. Liegengebliebenes Schnittgut kann die Luftzirkulation behindern und Feuchtigkeit stauen, was Pilzkrankheiten begünstigt.
Behandeln Sie alle betroffenen Rasenflächen mit einem stickstoffhaltigen Rasendünger. Das stärkt die Gräser und macht sie widerstandsfähiger. In den meisten Fällen verschwindet die Rotspitzigkeit nach ein bis zwei Wochen wieder, wenn die Nährstoffversorgung stimmt.

Kleine, helle Flecken im Gras
Die sogenannten Dollarflecken sind klein, rund und haben einen Durchmesser von etwa 2 bis 5 Zentimetern. Sie sehen aus wie helle, strohfarbene Münzen im Rasen. Ursache ist meist der Pilz Sclerotinia homoeocarpa, der sich besonders bei Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit auf Rasenflächen ausbreitet.
Morgens können Sie auf den betroffenen Stellen oft ein feines, weißes Pilzgeflecht erkennen. Im Tagesverlauf verschwindet dieses meist wieder.
Was hilft gegen helle Stellen im Rasen?
Vermeiden Sie Staunässe und sorgen Sie für eine gute Drainage Ihres Rasens. Mähen Sie die betroffenen Stellen ab und entsorgen Sie das Schnittgut im Hausmüll, nicht auf dem Kompost, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.
Mit gründlichem Vertikutieren und geeignetem Rasendünger stärken Sie die Grasfläche gegen künftigen Pilzbefall. Achten Sie darauf, dass Ihr Rasen gut durchlüftet ist und nicht zu dicht wächst.
Hexenringe
Wenn Sie ringförmige Muster im Gras entdecken, auf denen manchmal sogar Pilze wachsen, haben Sie es mit sogenannten Hexenringen zu tun. Die Ursache ist meist ein Myzel – ein unterirdisches Pilzgeflecht – das sich im Boden kreisförmig ausbreitet.
Die Ringe können unterschiedlich aussehen: Manchmal wächst das Gras im Ring besonders üppig und dunkelgrün, manchmal ist es dort komplett abgestorben. Oft erscheinen auch Pilzfruchtkörper entlang des Rings.

Was hilft gegen Hexenringe?
Am besten vertikutieren Sie den Boden gründlich, entfernen alle abgestorbenen Gräser und das Pilzmyzel so weit wie möglich. Anschließend säen Sie die kahlen Stellen neu ein.
Achten Sie künftig auf eine gleichmäßige Bewässerung und vermeiden Sie sowohl Trockenheit als auch Staunässe. In hartnäckigen Fällen kann es nötig sein, den Boden großflächig auszutauschen, da das Myzel oft sehr tief reicht.
Mehltau
Wenn Sie einen weißlichen, mehlartigen Belag auf den Grashalmen erkennen, handelt es sich meist um die Pilzkrankheit Mehltau. Sie tritt vor allem in feuchten und schattigen Bereichen auf, wo die Luftzirkulation schlecht ist und die Halme nur langsam abtrocknen können.
Die betroffenen Grashalme sehen aus, als wären sie mit einer dünnen Schicht Puderzucker bestäubt. Bei starkem Befall werden die Halme gelb und sterben ab.

Was hilft gegen Mehltau?
Konsequentes Vertikutieren und eine nicht zu dichte Aussaat vermindern das Risiko für diese Rasenkrankheit deutlich. Sorgen Sie für bessere Luftzirkulation in den betroffenen Bereichen.
Vielleicht können Sie allzu dichtes Buschwerk lichten oder niedrige Äste zurückschneiden, damit mehr Licht und Sonne auf die Gräser trifft. Auch das Ausdünnen zu dicht gewachsener Rasenstellen kann helfen.
In schattigen Lagen sollten Sie über eine spezielle Schattenrasenmischung nachdenken, die mit weniger Licht zurechtkommt und resistenter gegen Mehltau ist.
Wie Sie die häufigsten Rasenkrankheiten behandeln
Nicht immer sind Krankheiten auf Rasenflächen eindeutig zu diagnostizieren. Verschiedene Symptome können ähnlich aussehen oder auch mehrere Ursachen gleichzeitig haben. Ein Faktor spielt jedoch bei fast allen Rasenkrankheiten eine zentrale Rolle: die Bewässerung.
Falsche Bewässerung ist tatsächlich der häufigste Grund für Rasenkrankheiten aller Art:
Bei zu wenig Wasser werden die Halme trocken und brüchig. Der Rasen wirkt kraftlos, matt und verliert seine satte grüne Farbe. Die Gräser können sich nicht mehr ausreichend ernähren und werden anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Bei zu viel Wasser entsteht Staunässe im Boden. Diese kann Pilzkrankheiten aller Art hervorrufen, da die meisten Schadpilze feuchte Bedingungen lieben. Außerdem ersticken die Wurzeln regelrecht, weil sie keinen Sauerstoff mehr bekommen.
Ursache erkannt, Symptom gebannt?
In vielen Fällen reicht es bereits aus, den Rasen gründlich zu vertikutieren und an den von der Krankheit betroffenen Stellen gezielt nachzusäen. Durch das Vertikutieren entfernen Sie Moos, Filz und abgestorbene Pflanzenteile, die den Boden verdichten und die Luftzirkulation behindern.
Gleichmäßige Bewässerung und die richtige Düngung zur passenden Jahreszeit sind weitere wichtige Schritte zur erfolgreichen Regeneration Ihres Rasens. Geben Sie Ihrem Rasen etwas Zeit – meist zeigen sich erste Verbesserungen schon nach zwei bis drei Wochen.
Bei hartnäckigen Problemen oder wenn Sie unsicher sind, kann es sinnvoll sein, eine Bodenprobe zu nehmen und im Gartencenter oder Labor analysieren zu lassen. So erfahren Sie genau, welche Nährstoffe fehlen und können gezielt gegensteuern.
So beugen Sie Krankheiten auf Rasenflächen vor
- Vorbeugen ist immer besser als heilen – das gilt auch für Rasenkrankheiten. Gute Rasenpflege ist dabei eigentlich gar nicht so kompliziert, wenn Sie einige grundlegende Regeln beachten.
- Die richtige Düngung zur richtigen Zeit macht den Unterschied. Bei der Rasendüngung spielt die Jahreszeit eine wichtige Rolle. Im Frühling braucht das Gras vor allem Stickstoff für kräftiges Wachstum und satte Grünfärbung. Im Herbst hingegen hilft eine Kaliumdüngung, den Rasen für frostige Winter zu wappnen und ihn widerstandsfähiger zu machen.
- Regelmäßiges Vertikutieren – idealerweise einmal im Frühjahr und einmal im Herbst – lockert die Grasnarbe und hilft effektiv gegen Vermoosung und Verdichtungen. So können Wasser, Luft und Nährstoffe besser zu den Wurzeln gelangen.
- Angepasste Bewässerung ist der Schlüssel zu einem gesunden Rasen. Gießen Sie lieber selten, aber dafür durchdringend, statt täglich nur oberflächlich. Das fördert tiefe, kräftige Wurzeln.
- Regelmäßiges, aber nicht zu kurzes Mähen ist das A und O. Mähen Sie Ihren Rasen etwa einmal pro Woche, in Wachstumsphasen auch häufiger. Die ideale Schnitthöhe liegt bei 4 bis 5 Zentimetern. Zu kurz geschnittenes Gras trocknet schneller aus und ist anfälliger für Krankheiten.

Unser Fazit
Mehr als alle anderen Maßnahmen schützt die richtige Bewässerung gegen die meisten Rasenkrankheiten. Als bewährte Faustregel gelten 10 bis 20 Liter Wasser pro Quadratmeter und Woche. Diese Menge sollte nicht auf einmal gegeben werden.
Bewässern Sie nach Möglichkeit nur ein bis zwei Mal pro Woche, dafür aber durchdringend und am besten in den frühen Morgenstunden. Im Sommer ist auch eine abendliche Bewässerung möglich, solange die Grashalme vor der Nacht noch etwas abtrocknen können.
Wenn Sie intelligente Bewässerungssysteme und gesammeltes Regenwasser aus gebrauchten IBC-Containern nutzen, können Sie vielen Rasenkrankheiten dauerhaft und effektiv vorbeugen. Moderne Systeme mit Zeitschaltuhr sorgen dafür, dass Ihr Rasen zur optimalen Zeit die richtige Wassermenge erhält – ganz automatisch.
Mit der richtigen Pflege, regelmäßiger Aufmerksamkeit und gezielten Maßnahmen bei ersten Anzeichen von Problemen bleibt Ihr Rasen gesund, kräftig und saftig grün. Rasenkrankheiten müssen kein Dauerproblem sein, wenn Sie die Ursachen kennen und konsequent handeln.
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