Unterschiede, Vor- und Nachteile im Überblick
Der Griff zum Gartenschlauch oder doch lieber zur Regentonne? Was auf den ersten Blick wie eine Nebensächlichkeit wirkt, beeinflusst maßgeblich die Gesundheit Ihrer Gartenpflanzen, die Höhe Ihrer Nebenkosten und die Umwelt. Die Unterschiede sind also größer, als viele Menschen denken. In unserem Ratgeber stellen wir Ihnen vor, welche Pflanzen im Garten Leitungswasser nicht vertragen, wie Sie Regenwasser optimal nutzen und welche Vor- und Nachteile beide Wasserquellen haben.
Garten mit Leitungswasser gießen: Vor- und Nachteile im Überblick
Leitungswasser hat für den Alltag im Garten einen unschlagbaren Pluspunkt: Es ist jederzeit verfügbar – unabhängig davon, ob es in den letzten Tagen geregnet hat oder nicht. Mit dem Druck aus der Leitung lässt es sich sofort über Schlauch, Sprenger oder Gießkanne einsetzen. Sie müssen keine Vorratsbehälter aufstellen und keine Technik installieren. Gerade bei spontanem Bedarf oder in kleinen Gärten ist Leitungswasser deshalb sehr praktisch.

Allerdings bringt Leitungswasser auch Schattenseiten mit sich. In vielen Regionen ist es hart, also kalkhaltig. Kalk erhöht den pH-Wert des Bodens und kann die Aufnahme wichtiger Nährstoffe behindern. Zusätzlich wird Trinkwasser zur Desinfektion mancherorts mit Chlor versetzt – ein Stoff, den empfindliche Gartenpflanzen nicht gut vertragen. Und schließlich belastet Leitungswasser auch Ihren Geldbeutel: Wer im Hochsommer täglich größere Flächen bewässert, merkt die Mehrkosten schnell auf der Wasserrechnung.
Ob Leitungswasser geeignet ist, hängt stark von der Bepflanzung ab. Empfindliche Arten wie Rhododendren, Azaleen, Hortensien oder Heidelbeeren leiden unter kalkhaltigem Wasser. Robuste Pflanzen wie Rasen, viele Ziergräser oder auch gängige Gemüsesorten wie Tomaten, Gurken und Zucchini kommen dagegen meist problemlos damit zurecht.

Garten mit Regenwasser bewässern: die wichtigsten Vor- und Nachteile
Regenwasser ist für den Garten fast ideal. Es ist weich, also kalkarm, und entspricht damit den natürlichen Bedingungen, unter denen die meisten Gartenpflanzen gedeihen. Da es kostenlos vom Himmel kommt, sparen Sie spürbar Trinkwasserkosten – gerade in heißen Sommern mit hohem Bewässerungsbedarf. Ein weiterer Vorteil: Regenwasser erwärmt sich in der Regentonne auf Umgebungstemperatur. So vermeiden Sie „Kälteschocks“, die beim Gießen mit kaltem Leitungswasser aus tiefen Leitungen entstehen können. Auch ökologisch ist Niederschlagswasser die bessere Wahl: Es muss nicht aufbereitet oder durch kilometerlange Leitungsnetze transportiert werden.

Der Nachteil von Regenwasser liegt in seiner Abhängigkeit vom Wetter. In regenarmen Sommerwochen sind Regentonnen schnell leer, und ohne Speicher mit größerem Volumen – etwa eine Zisterne oder ein IBC-Container – reicht die Menge oft nicht aus. Außerdem sollte beim Sammeln auf saubere Oberflächen geachtet werden, da Laub, Vogelkot oder Metalle von Dachrinnen das Wasser verunreinigen können.
Besonders profitieren kalkempfindliche Pflanzen wie Hortensien, Rhododendren, Azaleen oder Heidelbeeren von natürlichem Niederschlagswasser. Doch auch Obst, Gemüse und Küchenkräuter gedeihen damit besonders gut, da das Wasser vom Himmel den natürlichen Niederschlägen entspricht, an die Pflanzen seit jeher angepasst sind. Damit eignet es sich als universelles Gießwasser für fast alle Kulturen im Garten.

Leitungswasser vs. Regenwasser – der direkte Vergleich
Vielleicht fragen Sie sich jetzt: „Und was ist nun besser, um meinen Garten zu gießen – Leitungswasser oder Regenwasser?“ Die Antwort ist nicht immer eindeutig, denn beide Wasserquellen haben ihre Vorteile. Wasser aus der Leitung hat den großen Komfortvorteil: Es ist immer da, wann Sie es brauchen. Drehen Sie einfach den Hahn auf, und schon läuft das Wasser mit passendem Druck durch Schlauch oder Sprenger. Gerade in heißen Sommerwochen, wenn Regentonnen längst leer sind, ist das praktisch. Allerdings kostet Trinkwasser aus der Leitung Geld – und nicht wenig, wenn Sie große Rasenflächen oder große Gemüsebeete mit Regnern oder dem Schlauch versorgen müssen. Hinzu kommt, dass es in vielen Regionen hart, also kalkreich ist. Empfindliche Zier- und Nutzpflanzen wie Rhododendren, Azaleen, Heidelbeeren oder Hortensien reagieren darauf mit gelben Blättern und Wachstumsproblemen.
Regenwasser ist das Gegenteil: Es kostet nichts, ist weich und damit ideal für fast alle Pflanzen. Viele Gartenbesitzer berichten, dass ihre Beete sichtbar kräftiger wirken, wenn sie mit Niederschlagswasser gegossen werden. Besonders Gemüsepflanzen wie Tomaten, Paprika oder Zucchini danken es Ihnen mit sattem Grün und reicher Ernte. Auch Rosen, Stauden und Zimmerpflanzen gedeihen deutlich besser, wenn sie kalkarmes Wasser bekommen. Nur sehr wenige Arten, etwa mediterrane Pflanzen wie Lavendel oder Olivenbäumchen, kommen auch mit härterem Wasser problemlos klar.
Die wichtigsten Unterschiede im Überblick:
Pflanzengruppe | Profitieren besonders von Regenwasser (kalkarm) | Kommen auch mit Leitungswasser (härter) gut klar |
Moorbeetpflanzen | Hortensien, Rhododendren, Heidelbeeren, Azaleen, Kamelien | – |
Mediterrane Gartenpflanzen | Lavendel, Rosmarin, Oliven, Oleander | können Kalk gut vertragen |
Zierpflanzen | Magnolien, Farne, Fuchsien | Rosen, Flieder, Ziergräser |
Gemüse & Obst | Tomaten, Paprika, Gurken, Erdbeeren | Bohnen, Erbsen, Kohlarten, Zwiebeln |
Küchenkräuter | Basilikum, Petersilie, Schnittlauch | Thymian, Salbei, Oregano |
Grünflächen | – | Rasen, Heckenpflanzen wie Liguster oder Thuja |
Für den typischen Garten ist Regenwasser zum Gießen also oft die bessere Wahl. Es ist weicher, schont empfindliche Pflanzen und kostet nichts. Leitungswasser bleibt dennoch eine hilfreiche Ergänzung – besonders dann, wenn längere Trockenphasen die Regentonnen leeren.
Regenwasser mit dem IBC-Container unkompliziert sammeln und zum Gießen nutzen
Ein IBC-Container ist für viele Gärtner die komfortabelste Art, Regenwasser zu sammeln und jederzeit verfügbar zu haben. Die Tanks sind stabil, langlebig und lassen sich leicht im Garten platzieren. Über die große Öffnung im Deckel können sie bequem gereinigt werden, und am Auslaufhahn zapfen Sie das Wasser direkt in die Gießkanne oder leiten es über einen Schlauch zu Ihren Beeten. Besonders verbreitet sind Modelle mit 1.000 Litern Fassungsvermögen. Dieses Volumen hat sich in der Praxis als Standard bewährt: groß genug, um mehrere trockene Tage zu überbrücken, gleichzeitig aber noch gut handhabbar in Aufstellung und Pflege. Wer möchte, kann auch mehrere Container mit IBC-Tankverbindern koppeln und so die Kapazität flexibel erweitern. Für die Befüllung sorgt ein Regendieb, der ins Fallrohr der Dachrinne eingebaut wird. Er leitet einen Teil des Niederschlagswassers direkt in den Container und filtert dabei Laub und groben Schmutz heraus.
Ist der Tank voll, läuft das überschüssige Wasser automatisch im Fallrohr weiter – Überlaufen ist ausgeschlossen. So nutzen Sie den Regen effizient, ohne ständig kontrollieren zu müssen. Ein zusätzlicher Vorteil: Viele Regendiebe lassen sich einfach öffnen und reinigen. In Kombination mit einem 1.000-Liter-IBC-Container erhalten Sie so ein nahezu wartungsfreies System, das genügend Vorrat bietet, um Ihre Nutz- und Zierpflanzen zuverlässig mit weichem Wasser zu versorgen.
Pflanzengruppe | Profitieren besonders von Regenwasser (kalkarm) | Kommen auch mit Leitungswasser (härter) gut klar |
Moorbeetpflanzen | Hortensien, Rhododendren, Heidelbeeren, Azaleen, Kamelien | – |
Mediterrane Gartenpflanzen | Lavendel, Rosmarin, Oliven, Oleander | können Kalk gut vertragen |
Zierpflanzen | Magnolien, Farne, Fuchsien | Rosen, Flieder, Ziergräser |
Gemüse & Obst | Tomaten, Paprika, Gurken, Erdbeeren | Bohnen, Erbsen, Kohlarten, Zwiebeln |
Küchenkräuter | Basilikum, Petersilie, Schnittlauch | Thymian, Salbei, Oregano |
Grünflächen | – | Rasen, Heckenpflanzen wie Liguster oder Thuja |
Die richtige Wasserqualität für Ihre Zier- und Nutzpflanzen
Verschiede Pflanzenarten reagieren sehr unterschiedlich auf die Wasserqualität. Moorbeetpflanzen wie Kamelien, Farnarten oder Magnolien fühlen sich mit kalkarmem Gießwasser besonders wohl. Mediterrane Gewächse wie Oliven, Rosmarin oder Oleander kommen dagegen auch mit härterem Leitungswasser gut zurecht. Auch bei Gemüse lohnt ein genauer Blick: Gurken und Erdbeeren profitieren von weichem Wasser, während Bohnen, Erbsen oder Kohlarten weniger empfindlich sind. Darum empfiehlt es sich, die Bewässerung im Garten flexibel zu gestalten. Regenwasser eignet sich in den meisten Fällen als Standard, Leitungswasser kann aber gezielt eingesetzt werden – sei es in Trockenperioden oder für Pflanzen, die mit Kalk keine Probleme haben. Ob Sie nun Regenwasser, Trinkwasser aus der Leitung oder eine Kombination beider nutzen – entscheidend ist, dass Sie die Bedürfnisse Ihrer Gartenpflanzen im Blick behalten. Wer Wasser aus Niederschlägen sammelt, schont nicht nur die Umwelt und spart Kosten, sondern sorgt auch für kräftiges, gesundes Wachstum im Garten. Und wenn in trockenen Phasen doch einmal der Schlauch aus dem Hahn zum Einsatz kommt, ist das kein Problem. Mit dem richtigen Gespür für Ihre Zier- und Nutzpflanzen gelingt es Ihnen, Ihren Garten optimal zu versorgen – und Sie werden mit üppigem Grün, farbenfrohen Blüten und reicher Ernte belohnt.