Gartenbewässerung unter der Erde oder oberirdisch installieren?

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Um eine gute Anlage für eine automatische Bewässerung des Gartens zu installieren, muss man diverse wichtige Entscheidungen treffen. Ob man seinen Garten oberirdisch bewässert oder eine Gartenbewässerung unter der Erde plant, ist eine der Fragen, die man sich stellen sollte. Die oberirdische Variante lässt sich mit einem geringeren Aufwand realisieren. Allerdings entfaltet das weitgehend unter der Erde verlegte Bewässerungssystem im eigentlichen Betrieb oft die größeren Vorteile. Auf die Vorzüge beider Optionen werfen wir einen näheren Blick.

Bewässerung: Automatikanlagen steigern den Komfort

Ob die automatische Gartenbewässerung nun unter der Erde oder oberhalb installiert wird: Beide Varianten reduzieren im Automatikbetrieb den Aufwand für die Bewässerung an heißen Sommertagen. Zentrales Element solch einer Anlage ist ein Bewässerungscomputer. Mit ihm lassen sich beispielsweise Zeiten einstellen, in denen die Gartenanlage künstlich bewässert werden soll. Zusätzlich lassen sich Sensoren wie ein Regensensor oder ein Bodenfeuchtesensor ins System integrieren.

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Der Regensensor verhindert oder unterbricht bei Niederschlag eine künstliche Beregnung der Pflanzen. Dagegen liefert der Bodenfeuchtesensor Informationen zum Feuchtegehalt des Bodens, die vom Computer mit Soll-Werten verglichen werden. Ergibt sich beim Vergleich eine zu große Trockenheit des Bodens, startet die Bewässerungsanlage.

Insbesondere im Betrieb mit Sensoren können automatisierte Bewässerungssysteme sehr bedarfsorientiert arbeiten und so den Wasserverbrauch reduzieren.

Darüber hinaus lassen sich mit automatischen Bewässerungssystemen relativ einfach Lösungen für die Bewässerung in Zeiten finden, in denen der Gartenbesitzer in Urlaub ist.

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Vereinfachend kann man jede automatische Bewässerungsanlage in drei Bereiche einteilen: den Wasserlieferanten, das Verteilsystem und die Abnehmer. Als Wasserlieferant kommt zum Beispiel der Trinkwasseranschluss infrage. Eine gute Alternative kann ein IBC Container sein, der Regenwasser für die Bewässerung sammelt.

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Die praktischen Kunststofftanks wurden zwar ursprünglich für industrielle und gewerbliche Zwecke entwickelt, zunehmend sieht man sie jedoch immer häufiger im privaten Gebrauch. Das Verteilsystem einer Bewässerungsanlage kann aus Rohren und/oder Schläuchen bestehen.

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Wasserabnehmer sind zum Beispiel Regner wie Rotorsprinkler oder Sprühkopfsprinkler sowie Tropfrohre für die Tropfenbewässerung. Sie verteilen das Wasser wiederum auf unterschiedliche Weise an die zu bewässernden Pflanzen.

Unterirdische Gartenbewässerung: Was bedeutet das?

Die Frage ist nicht so banal, wie es vielleicht auf den ersten Blick scheint, weil man fast jede Komponente der Gartenbewässerung unter der Erde oder oberhalb platzieren kann.

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So lässt sich Regenwasser zur Bewässerung nicht nur im oberirdisch platzierten IBC Tank sammeln, sondern auch in einem Tank unter der Erde. Wasserabnehmer wie den Rotorsprinkler und den Sprühkopfsprinkler gibt es als ausschließlich oberirdisch platzierte Regner oder als sogenannte Versenkregner. Sie sind im inaktiven Zustand weitgehend unsichtbar im Boden verschwunden. Startet die Bewässerung, schiebt der Wasserdruck sie aus dem Boden heraus, sodass sie Wasser verteilen können. Sobald der Druck wieder nachlässt, sinken sie unter die Erdoberfläche zurück.

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Teil einer Gartenbewässerung unter der Erde können schließlich in der Erde vergrabene Rohre für den Transport des Wassers zu den Abnehmern sein. Wenn über eine unterirdische Gartenbewässerung gesprochen wird, sind damit oft derartige Lösungen gemeint. Eine Alternative sind über der Erde verlegte Schläuche und Rohre.

Die Gartenbewässerung unter der Erde hat mehrere Vorteile

Ein unterirdisch verlegtes Bewässerungssystem bringt natürlich optische Vorteile, weil jedes unterirdische Element unsichtbar bleibt und dadurch nicht den Blick auf die zumeist attraktivere Natur beeinträchtigt. Elemente einer Gartenbewässerung unter der Erde wie unterirdisch verlegte Rohre bleiben dafür dauerhaft unsichtbar. Aber auch Abnehmer wie versenkbare Gartenregner sind zumindest während ihrer inaktiven Phasen nicht zu sehen. Darüber hinaus sind sie keine potenziellen Stolperfallen während der Gartennutzung und stören auch bei Gartenarbeiten wie dem Rasenmähen nicht.

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Nicht zuletzt gilt: Die unterirdische Gartenbewässerung ist eine permanente Lösung. Einmal installiert, bewässert sie den Garten, wann immer man es möchte. Dagegen müssen zumindest einige der oberirdischen Anlagen bei Bedarf auf- und wieder abgebaut werden. Das gilt zum Beispiel für den Rasensprenger, der mit einem oberirdisch verlegten Schlauch an die Wasserzufuhr angeschlossen ist.

Wie sieht es mit der oberirdischen Bewässerung aus?

Die vielen Vorteile einer Gartenbewässerung unter der Erde dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch die oberirdische Variante ihre Vorteile besitzt. Einerseits lässt sie sich schneller und einfacher umsetzen, weil keine Erde bewegt werden muss, um solch ein System zu installieren. Das bedeutet natürlich auch, dass der Bau der oberirdischen Anlage im Vergleich zu einer Gartenbewässerung unter der Erde mit denselben Aufgaben oft weniger kostet.

Darüber hinaus erreicht man oberirdische Teile einer Bewässerungsanlage schneller und einfacher, wenn es um Fehlersuche und Reparaturen geht.

Der Nachteil, dass die Bewässerung immer wieder neu auf- und wieder abgebaut werden muss, besteht nicht bei allen Varianten einer oberirdischen Bewässerung. So lässt sich die Tropfenbewässerung eines Blumen- oder Salatbeets in der Nähe der Wasserquelle ohne große Nachteile komplett und auf Dauer oberhalb des Erdbodens realisieren.

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© Paul Maguire – stock.adobe.com

Nicht zuletzt bedeutet der Auf- und Abbau zwar mehr Aufwand beim Betrieb, bringt aber nicht nur Nachteile. Ein im Winter abgebautes Bewässerungssystem muss man nicht winterfest machen. Bei einem in der Erde verlegten System können dagegen einige Vorkehrungen nötig werden.

Manche Bewässerungssysteme sind unter- UND oberirdisch

Die hier aufgeführten Beispiele zeigen: Ein Bewässerungssystem kann sowohl unterirdische als auch oberirdische Elemente aufweisen. Dadurch kann man sich bei den jeweiligen Systemkomponenten immer neu entscheiden, ob die Vor- oder Nachteile einer unter der Erde installierten Lösung überwiegen. Dann baut man vielleicht eine oberirdische Lösung für die Tropfenbewässerung des Blumenbeetes und eine unterirdische mit Versenkregnern für den Rasen.

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Als Regensammler nutzt man eventuell den oberirdischen IBC Behälter oder doch lieber den unterirdischen Erdtank als teurere, aber unsichtbare Variante. Wichtig ist dabei stets eine gute Planung vorab, um das optimale Bewässerungssystem für den eigenen Garten zu realisieren.