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Hydroponische Systeme zu Aquaponic-Anlagen ausbauen

« Warum sich beide Anbaumethoden sich ideal ergänzen »

Der hydroponische Anbau ist eine innovative und effektive Anbaumethode. Die Pflanzen wachsen, ohne in der Erde zu wurzeln. Als Pflanzgrundlage dienen Blähton, Substrat wie Perlite oder Kokosfasern. Die Wurzeln werden durch eine flüssige Nährlösung mit den lebenswichtigen Stoffen versorgt. Dieses Verfahren bietet eine Reihe von Vorteilen und ist optimal für Urban-Farming-Projekte geeignet. Noch effektiver und nachhaltiger wird die Methode, wenn die  Hydrokultur mit Aquakulturen zu einem Aquaponic-System mit Fisch- und Pflanzbecken sowie Glockensiphon kombiniert wird. Wir erklären Ihnen, wie diese faszinierende Anbaumethode funktioniert und warum Sie bei der Realisierung Ihres hydroponischen Gemüseanbaus auf einen IBC-Container setzten sollten.

Hydroponik – eine uralte Anbaumethode

Die Hydroponik ist kein völlig neues Verfahren, sondern blickt auf eine jahrhundertealte Tradition zurück. Ihre Wurzeln reichen mindestens zurück bis zu den sogenannten schwimmenden Gärten, die Marco Polo auf seinen legendären Reisen im 13. Jahrhundert in China entdeckte. Eingesetzt wird die hydroponische Anbaumethode damals wie heute sowohl bei Nutz- als auch bei Zierpflanzen. Jeder kennt die Zimmerpflanzen, die in einem Pflanzsubtrat aus Blähton wachsen, dabei handelt es sich um eine klassische Hydrokultur.

Blick auf die traditionelle Hydrokulturen des Inle-Sees in Myanmar
Bildquelle: von Gerd Eichmann – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66492336

Vorteile der Anbaumethode

Ein hydroponisches System hat zusätzlich zu dem vereinfachten Anbau im Hydrokulturverfahren noch weitere Vorteile. Die erforderliche Hardware für eine hydroponische Anlage lässt sich sowohl in Innenräumen als auch im Outdoorbereich aufstellen. Ein großer Pluspunkt dieser Art der Pflanzenzucht ist, dass die benötigte Wassermenge in der Regel deutlich geringer ist, als das beim klassischen Pflanzenanbau der Fall ist. Darüber hinaus lassen sich durch die hydroponische Anbaumethode oft höhere Erträge bei geringerem Platzbedarf erzielen. Zudem kann man in der Regel auf den Einsatz von Fungiziden und Insektiziden verzichten. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Wachstumsrate von Nutzpflanzen durch die Hydroponik beschleunigt wird.

Eine Pflanze wurzelt im Tongranulat einer Hydrokultur Hydroponische Systeme
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Varianten der Hydroponik

Das Grundprinzip der Hydroponik, bei dem die Pflanzen, die benötigte Nährstoffe aus einer Nährstofflösung ziehen und nicht in Erde wurzeln, lässt sich variieren. Unterschiede der einzelnen Systemvarianten offenbaren sich oft erst bei einem genaueren Blick auf die jeweilige Anbauanlage. Beim sogenannten Dochtsystem hängen die Pflanzen zum Beispiel über einer Wanne, die mit einer Nährlösung gefüllt ist. In sie taucht ein Docht ein, sein oberes Ende steht mit den Pflanzenwurzeln in Verbindung. So versorgt der Docht die Pflanzen mit Nährstoffen. Bei der sogenannten Tiefwasserkultur reichen die Wurzeln der Pflanzen dagegen direkt in die Nährstofflösung hinein. Bei der Tropfkultur wird die Lösung wiederum aus einer unteren Wanne in Tropfrohre über den Pflanzen gepumpt. Von dort erreichen die Nährstoffe die Wurzeln, die überschüssige Lösung wird in einer weiteren Wanne aufgefangen und erneut verwendet.

Weitverbreitet und besonders effektiv ist das so genannte Ebbe-Flut-System. Dieses Verfahren wird vor allem in der Aquaponic, einem Sonderfall der hydroponischen Anbaumethode, genutzt.

Bei diesem Verfahren wird das Pflanzbecken regelmäßig mit einer Nährstofflösung aus einem Becken geflutet, in dem Fische gezüchtet werden. Sobald der Wasserspiegel im Pflanzbecken ein bestimmtes Niveau erreicht, fließt das Wasser durch einen sogenannten Glockensiphon – wieder in das untere Becken mit den Fischen zurück. Das faszinierende Verfahren der Aquaponic wollen wir Ihnen nun etwas genauer vorstellen.

IBC Deckel Glockensiphon für KUBIKGARDEN Hydroponische Systeme

Was bedeutet Aquaponic?

Das Wort Aquaponic setzt sich aus den Wörtern Aquakultur und Hydroponik zusammen. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich dabei um ein hydroponisches Anbausystem, das Fischzucht und die Kultivierung von Pflanzen miteinander kombiniert. Im unteren Becken leben die Fische, während im oberen die Pflanzen wachsen. In den meisten Fällen sind diese hydroponischen Systemen mit einer Pumpe ausgestattet, die das nährstoffreiche Wasser aus dem unteren ins obere Becken befördert. Die Nutz- oder Zierpflanzen nehmen die Nährstoffe auf, das Wasser fließt durch einen Überlauf oder ein Glockensiphon zurück ins untere Becken. Der Clou an der Aquaponic ist, dass es sich um ein ökologisches Kreislaufsystem handelt, bei dem die Fische im unteren Becken dafür sorgen, dass das Wasser mit Nährstoffen für die Pflanzen angereichert wird. Dadurch unterscheidet sich diese Methode von anderen hydroponischen Anbaumethoden. Die Ausscheidungen der Fische, die sich im Wasser des Fischbeckens anreichern, enthalten viel Ammonium. Dieses Wasser wird durch einen Lamellen- und einen Biofilter geleitet, dabei wandeln Mikroorganismen im Biofilter das Ammonium in Nitrat um. Dieser chemische Stoff ist ein hervorragender Pflanzennährstoff, der für schnelles Pflanzenwachstum sorgt. Besonders gut geeignet für den aquaponischen Anbau sind  übrigens Paprika, Tomaten und Gurken.

Blick auf eine Aquaponic-Anlage, im Vordergrund sind Pflanzensetzlinge zu sehen, im Hintergrund das Fischbecken
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Nachhaltiges Kreislaufsystem: Fischzucht mit hydroponischem Anbau verbinden

Kombiniert man Fischzucht und hydroponisches System, dann hat man die Möglichkeit besonders nachhaltig Gemüse und Fisch zu produzieren. Wie ein hydroponisches System erzielt auch ein aquaponisches bei relativ geringen Raumbedarf einen hohen Ertrag. Praktische und kompakte Sets für den Einstieg in diese faszinierende Anbaumethode eignet sich auch für kleinere Urban-Farming-Projekte. So bietet ein Set aus einem umgebauten IBC-Container alles, was Einsteiger auf diesem Gebiet benötigen, um die eigene Aqua-Farm auch auf dem heimischen Balkon bei einem beschränkten Platzangebot zu realisieren. Bei einem IBC-Container handelt es sich übrigens um ein Großgebinde, das ursprünglich in der Logistikbranche und in der Industrie zur Lagerung und für den Transport von flüssigen und rieselfähigen Stoffen verwendet wurde. Die Abkürzung „IBC“ steht für Intermediate Bulk Container. Viele IBCs sind für Lebensmittel geeignet und lassen sich umbauen: etwa zu einem IBC-Hochbeet. Ein hydroponisches System sowie eine Kombination aus Hydro- und Aquakultur mit Ebbe-Flut-System lässt sich mit solch einem Container ebenfalls umsetzen.

600/200l IBC KUBIKGARDEN Hochbeet Modern Farming Speicher +SET Hydroponische Systeme

Platzsparend und nachhaltig

Der Pflanzenanbau und die Fischzucht lässt sich mit einem IBC-Set unkompliziert und schnell realisieren. Ausreichend Platz für das Set kann selbst ein Balkon bieten. Dachterrassen kommen als Aufstellort ebenfalls infrage. Positioniert man aber mehrere dieser Anlagen auf einem Balkon oder einer (Falch-)Dachfläche nebeneinander, dann sollte man aber sicherheitshalber das Gewicht der IBC-Beete beachten. Denn mehrere IBC-Hochbeete und die mit Wasser gefüllten Fischbecken bringen in der Summe einiges auf die Waage.