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Knoblauch, Teebaumöl und Natron ins Gießwasser?

« Hausmittel für die Gartenpflege im Test »

Viele Hobbygärtner schwören auf natürliche Hausmittel, um Pflanzen zu stärken, Schädlinge fernzuhalten oder den Boden zu verbessern. Ob Knoblauchsud, Teebaumöl oder Natron im Gießwasser – die Liste an erprobten Tipps ist lang. Doch welche Effekte lassen sich tatsächlich beobachten? Einige Hausmittel können sich positiv auf Pflanzen auswirken, doch ihre tatsächliche Wirkung hängt stark von der richtigen Anwendung und Dosierung ab. Zu viel des Guten kann Pflanzen in manchen Fällen schaden oder unerwünschte Nebenwirkungen haben. Deshalb stellen wir Ihnen in unserem Artikel vor, wie und wann der Einsatz von Natron, Knoblauch oder Teebaumöl im Garten sinnvoll sein kann.

Was bewirken Natron, Teebaumöl und Knoblauch im Gießwasser?

Gesunde Pflanzen, eine funktionierende Bewässerung und einen natürlichen Garten – das wünscht sich sicher jeder Gartenbesitzer. Dabei setzen einige auf bewährte Hausmittel anstelle von chemischen Präparaten. Knoblauch, Teebaumöl oder Natron werden oft als Geheimtipps gehandelt, um Schädlinge zu vertreiben oder das Pflanzenwachstum zu unterstützen. Doch was steckt wirklich dahinter? Im Folgenden schauen wir uns die einzelnen Mittel genauer an und klären, wie und wo sie sinnvoll eingesetzt werden können.

Natürliche Gartenpflege: Hausmittel wie Knoblauchsud oder Teebaumöl schonend auf Pflanzen aufbringen
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Knoblauch im Gießwasser

Knoblauch wird seit langem als vielseitiges Hausmittel im Garten verwendet. Seine ätherischen Öle und Schwefelverbindungen gelten als natürliche Abschreckung für einige Schädlinge, insbesondere Blattläuse, Spinnmilben und Schnecken. Zudem wird ihm nachgesagt, dass er gegen bestimmte Pilzerkrankungen helfen kann, da einige seiner Inhaltsstoffe das Wachstum von Pilzsporen hemmen oder deren Ausbreitung verlangsamen könnten. Neben seinem potenziellen Schutz gegen Schädlinge enthält Knoblauch wertvolle Mineralstoffe wie Schwefel, Kalium und Spurenelemente, die in verdünnter Form von den Gartenpflanzen aufgenommen werden können. Einige Gärtner berichten, dass regelmäßige Anwendungen das Pflanzenwachstum fördern und die Widerstandskraft gegen Krankheiten stärken können.

So wird Knoblauch im Gießwasser angewendet:

Um Knoblauch sinnvoll im Garten einzusetzen, wird er meist als Sud oder Knoblauchauszug ins Gießwasser gegeben. Dafür werden einige Knoblauchzehen zerkleinert und mit Wasser übergossen. Nach mehreren Stunden oder über Nacht kann der Sud verdünnt direkt an die Gartenpflanzen gegossen oder vorsichtig über die Blätter gesprüht werden.

Knoblauch eingelegt
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Darauf sollten Sie achten:

  • Die Mischung sollte stark verdünnt im Gießwasser werden, um mögliche Reizungen der Pflanzenwurzeln zu vermeiden.
  • Da der Geruch intensiv sein kann, ist es ratsam, den Knoblauchsud nicht zu häufig anzuwenden, besonders in kleinen Gärten oder Gewächshäusern.
  • Um herauszufinden, ob die Gartenpflanzen die Behandlung gut vertragen, empfiehlt es sich, den Sud zuerst an einer einzelnen Pflanze zu testen.

Teebaumöl im Gießwasser

Teebaumöl wird für seine antibakteriellen und antifungalen Eigenschaften geschätzt und kommt nicht nur in der Hautpflege, sondern auch im Garten als Hausmittel im Gießwasser zum Einsatz. Einige Gärtner nutzen es verdünnt im Gießwasser oder als Sprühlösung, um Pilzkrankheiten an Pflanzen zu reduzieren oder Schädlinge wie Läuse und Milben abzuschrecken.

Da Teebaumöl jedoch ein hochkonzentriertes ätherisches Öl ist, sollte es mit Vorsicht angewendet werden. In zu hoher Dosierung kann es nicht nur schädliche Mikroorganismen, sondern auch nützliche Bodenbakterien und Pilze beeinträchtigen, die für das Pflanzenwachstum wichtig sind. Zudem kann eine direkte Anwendung auf Blättern oder Wurzeln empfindlicher Nutz- oder Zierpflanzen dazu führen, dass diese Nährstoffe schlechter aufnehmen oder sogar Schäden an den Blättern auftreten.

Teebaumöl
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Wie Teebaumöl angewendet werden kann:

Wenn Teebaumöl im Garten oder im Gießwasser verwendet wird, sollte es immer stark verdünnt zum Einsatz kommen. Eine übliche Mischung besteht aus wenigen Tropfen Teebaumöl auf mehrere Liter Wasser. Noch besser eignet sich eine Kombination mit Pflanzenölen wie Raps- oder Olivenöl, die für eine gleichmäßigere Verteilung sorgen und das Risiko für Pflanzenschäden minimieren.

Alternativen zu Teebaumöl:

Wer nach einer milderen Möglichkeit sucht, um Gartenpflanzen auf natürliche Weise zu unterstützen, kann auf Knoblauchsud, Brennnesseljauche oder Schachtelhalmbrühe zurückgreifen. Diese Mittel enthalten ebenfalls Inhaltsstoffe, die Schädlinge und Pilzkrankheiten eindämmen können, sind aber in ihrer Wirkung schonender für Boden und Pflanzen. Teebaumöl im Gießwasser kann unter bestimmten Bedingungen eine unterstützende Wirkung haben, sollte jedoch sehr gezielt und nur mit Bedacht eingesetzt werden. Wer sanftere Alternativen bevorzugt, findet mit natürlichen Pflanzenextrakten oft ebenso gute Möglichkeiten, die Gesundheit des Gartens zu fördern.

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Natron im Gießwasser – vielseitig, aber nicht für jede Pflanze geeignet

Natron, auch als Natriumhydrogencarbonat bekannt, wird immer wieder als Hausmittel für den Garten und als Zusatz für das Gießwasser empfohlen – sei es zur Bodenverbesserung oder zur Bekämpfung von Schädlingen. Es wird oft mit Backpulver gleichgesetzt, allerdings enthält dieses zusätzlich Säuerungsmittel und Stärke, die die Wirkung beeinflussen können. Daher ist es wichtig, Natron gezielt und in der richtigen Form einzusetzen.

Natron zur Bodenverbesserung – begrenzt wirksam

Ein zu saurer Boden kann für einige Pflanzen ungünstig sein, da er die Nährstoffaufnahme erschwert. Da Natronpulver mit Säuren reagiert, kann es den pH-Wert des Bodens leicht anheben und damit in bestimmten Fällen eine kurzfristige Neutralisierung bewirken. Allerdings ist die alkalische Wirkung von Natron nicht besonders stark oder nachhaltig. Wer den Boden langfristig ausgleichen möchte, sollte besser auf bewährte Alternativen wie Gesteinsmehl, Algenkalk oder Holzasche setzen, die eine stabilere Regulierung ermöglichen.

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Kann Natron die Nährstoffaufnahme verbessern?

Ein leicht erhöhter pH-Wert kann unter bestimmten Bedingungen dazu beitragen, dass manche Pflanzensorten bestimmte Nährstoffe besser aufnehmen, insbesondere Calcium und Magnesium. Allerdings hängt dieser Effekt stark von der Bodenstruktur und der vorhandenen Nährstoffzusammensetzung sowie der Bewässerung ab. Ein zu hoher pH-Wert kann auch dazu führen, dass einige Spurenelemente schwerer verfügbar werden. Daher ist es ratsam, vor der Anwendung von Natronlösungen eine pH-Bodenmessung durchzuführen, um sicherzugehen, dass eine Anpassung tatsächlich nötig ist. Auch andere Bewässerungsmethoden – etwa schonende Tröpfchenbewässerung mit Tropfern oder Perlschläuchen – kann dabei unterstützen, die Nährstoffaufnahme zu verbessern.

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Natron im Gießwasser gegen Schädlinge – nützlicher Helfer oder Risiko für Pflanzen?

Immer wieder wird Natronpulver als Hausmittel gegen Schädlinge wie Blattläuse, Milben oder Ameisen empfohlen. Es heißt, dass eine schwache Natronlösung ihre Vermehrung eindämmen und sie von den Pflanzen fernhalten kann. Doch während einige Gärtner von positiven Erfahrungen berichten, gibt es auch Risiken, die nicht außer Acht gelassen werden sollten. In hoher Konzentration kann Natronpulver nicht nur Schadinsekten beeinflussen, sondern auch die Blätter und Wurzeln empfindlicher Gartenpflanzen schädigen. Seine alkalische Wirkung kann die Blattoberfläche reizen, sodass Blätter vergilben oder vertrocknen. Zudem kann eine zu starke Natronlösung nützliche Bodenorganismen beeinträchtigen, die für ein gesundes Bodenleben wichtig sind. Besonders vorsichtig sollte man sein, wenn Natron direkt auf Blätter oder Triebe aufgetragen wird. Hier kann es – insbesondere bei intensiver Sonneneinstrahlung – dazu führen, dass die Pflanze regelrecht „verätzt“ wird. Tatsächlich wird Natron in sehr hoher Dosierung sogar als natürliches Unkrautvernichtungsmittel genutzt.

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Schonendere Alternativen zur Schädlingsbekämpfung

Wer Natron ausprobieren möchte, sollte es sehr sparsam und stark verdünnt anwenden und zunächst an einer unauffälligen Stelle testen. Noch besser ist es, auf bewährte sanfte Alternativen zu setzen, die Schädlinge ebenfalls eindämmen, aber weniger riskant für die Pflanzen sind. Seifenlauge mit Rapsöl, Brennnesseljauche oder eine verdünnte Knoblauchlösung sind gute natürliche Mittel, die oft ähnlich gut wirken, ohne die Gartenpflanzen unnötig zu belasten.

Hausmittel gezielt nutzen und den Garten natürlich unterstützen

Knoblauch, Teebaumöl und Natronpulver gehören zu den beliebtesten Hausmitteln im Garten und können unter bestimmten Bedingungen eine hilfreiche Ergänzung zur Pflanzenpflege sein. Sie bieten eine natürliche Alternative zu chemischen Mitteln und sind leicht verfügbar. Doch wie bei allen Methoden gilt: Die richtige Anwendung entscheidet über den Erfolg. Mit Bedacht eingesetzt, können Hausmittel Pflanzen stärken und Schädlinge reduzieren. Wer sie gezielt ausprobiert, an die Bedürfnisse der Gartenpflanzen anpasst und Alternativen kennt, kann seinen Garten sanft, nachhaltig und ganz natürlich unterstützen.