Wer Lebensmittel lagern, produzieren oder in Umlauf bringen will muss zwingend bestimmte Hygienestandards beachten. Tut er das nicht, können nicht nur erhebliche Bußgelder, sondern auch die Schließung des Betriebs drohen. Klar, dass vor allem in der Lebensmittelindustrie Lagertanks da eine ganz besonders sensible Rolle spielen. Welche Industrietanks für Lebensmittel es gibt und was es beim Lagern zu beachten gilt, können Sie hier nachlesen.
Es geht um unser aller Gesundheit
Verdorbene Lebensmittel können schnell zu erheblichen Problemen führen. Das gilt natürlich erst recht, wenn sie in großen Mengen in Umlauf geraten. Folglich müssen bei der Produktion, der Lagerung und dem Transport von Lebensmitteln höchste Hygienestandards erfüllt werden. Absolute Sauberkeit ist ein Muss. Der Gesetzgeber hat in diesem Zusammenhang sehr klare Vorschriften erlassen. Sie setzen Mindeststandards fest, die auf gar keinen Fall unterschritten werden dürfen. Durch Kontrollen wird deren Einhaltung auch überprüft. Stellen die Kontrolleure dabei Missstände fest, müssen diese umgehend abgestellt werden. Stets drohen zum Teil erhebliche Bußgelder oder auch die Schließung einer Produktionslinie bzw. eines Betriebs. Wer flüssige Lebens- bzw. Nahrungsmittel verarbeitet, der kommt dabei in der Regel nicht um den Einsatz von diesen speziellen Tanks herum – egal, ob nun als Lagertank oder als Teil des Produktionsprozesses. Es liegt in der Logik der Sache, dass diese Tanks dann auch für diesen Zweck geeignet sein müssen. Sie benötigen zwingend eine entsprechende Zulassung. Und auch sonst gilt es einiges zu beachten.

EU und Bund: Die gesetzlichen Grundlagen
Verdorbene oder verunreinigte Nahrungsmittel können schnell weite Teile der Bevölkerung betreffen. Es verwundert daher nicht, dass sich der Gesetzgeber eingehend mit der Materie beschäftigt hat. Grundlage dafür sind die diversen Verordnungen der Europäischen Union (EU) zur Lebensmittelhygiene. Diese werden dann in nationales Recht überführt. In Deutschland ist auf dieser Grundlage die „Verordnung über Anforderungen an die Hygiene beim Herstellen, Behandeln und Inverkehrbringen von Lebensmitteln“ entstanden.
Sie wird häufig nur „Lebensmittelhygiene-Verordnung“ genannt oder begegnet einem in der Abkürzung LMHV. Im Artikel 3 schreibt die LMHV vor, dass Lebensmittel nur so produziert, gelagert oder in Umlauf gebracht werden dürfen, dass sie der Gefahr einer nachteiligen Behandlung nicht ausgesetzt sind – bei Beachtung der erforderlichen Sorgfalt, versteht sich.
Es geht also schon um die Gefahr alleine. Das bedeutet dann zum Beispiel, dass Lagertanks in der Lebensmittelindustrie so gestaltet sein müssen, dass etwa Verunreinigungen von vorneherein ausgeschlossen sind. Der Grundsatz hat also gewissermaßen vorbeugenden Charakter. Die Konsequenz daraus: Nicht alle Industrieverpackungen, zu denen auch ein Lagertank gehört, dürfen verwendet werden, um darin Lebensmittel zu lagern. Sie müssen vielmehr bestimmte Standards erfüllen und dafür zugelassen sein.
Kunststofftanks – mehr und mehr im Kommen
Egal, ob Milch, Säfte, Sirups, Maische, Bier oder auch Wein – alles wird typischerweise in Tanks gelagert und auch darin transportiert. Als besonders hygienische gelten dabei Edelstahltanks. Sie waren über einen sehr langen Zeitraum hinweg das Maß aller Dinge in der Lebensmittelindustrie. Mehr und mehr kommen heute allerdings auch Kunststofftanks zum Einsatz. Sind diese aus High Density Polyethylen (HDPE) gefertigt stehen sie meist den Edelstahltanks in nichts nach, sind aber deutlich günstiger und weisen ein geringeres Gewicht auf. Beide Faktoren spielen für eine möglichst wirtschaftliche Produktion eine erhebliche Rolle. Die Tanks müssen dabei lebensmittelecht sein, dürfen also nicht mit ihrem Inhalt reagieren und benötigen zuletzt eine entsprechende Zulassung, die dies bestätigt. Diese Zulassung muss aber nicht von einem einzelnen Betrieb eingeholt werden, sondern wird schon dem Hersteller nach genauer Prüfung seines Produkts erteilt. Typischerweise handelt es sich dabei um Lagertanks bzw. Industrietanks mit einem Fassungsvermögen zwischen 1000 und 2500 Litern. Häufig werden sie mit speziellen Bandagen zusätzlich abgesichert. Diese Bandagen verhindern das ungewollte Ausdehnen der Tankblase, was beispielsweise bei Gärungsprozessen der Fall sein kann. Jeder Lagertank verfügt zudem über mehrere Einfüll- oder auch Belüftungsstutzen sowie über eine hochfunktionale Auslaufarmatur. Diese Tanks sind ideal für kleinere und mittlere Betriebe, die für ihre Produktion meist eine geringere Lagerkapazität benötigen. Ein weiterer Vorteil: Sie können nicht nur zum Lagern verwendet werden, sondern unter Umständen auch zum Transport.
Der IBC als Lagertank für flüssige Lebensmittel
Den Bereich der Industrieverpackungen hat in den letzten Jahren der Intermediate Bulk Container (IBC) erheblich aufgemischt. Er besteht aus einer Tankblase, die in einem Gitterkäfig steckt. Beides ruht wiederum auf einer Europalette. IBCs zeichnen sich vor allem durch eine enorm hohe Funktionalität aus. Durch ihre spezielle Konstruktion lassen sie sich besonders leicht transportieren. Sie sind zudem relativ günstig in der Anschaffung. Kein Wunder also, dass sie längst auch ihren Weg in die Lebensmittelindustrie gefunden haben. Durch spezielle Erweiterungen lassen sie sich im Übrigen auch mit einem Conatiner-Rührwerk, einem Thermoschutz speziell für IBCs oder einem Heizmantel versehen. Beides hat eine besondere Bedeutung, wenn es um die Konsistenz oder die Viskosität des darin gelagerten Inhalts geht. Als ebenso mobile wie robuste Lagertanks können IBCs problemlos an nahezu jeden Ort zum Einsatz kommen. Das erspart das häufig sehr sensible Umfüllen in andere Behältnisse. Wer einen IBC nutzen möchte, um Lebensmittel zu lagern, braucht dafür allerdings ebenfalls ein Produkt, das dafür zugelassen ist. Der IBC muss außerdem selbstverständlich neu sein.
Der richtige Umgang mit Lagertanks
Jeder Lagertank in der Lebensmittelindustrie muss also bestimmte hygienische Voraussetzungen erfüllen. Damit alleine ist es aber nicht getan. Der Tank muss laut LMHV auch in der richtigen Umgebung platziert werden. Wie diese auszusehen hat, ist relativ genau geregelt. Außerdem bedürfen auch Kunststofftanks der regelmäßigen Pflege. Dazu gehört insbesondere die fachgerechte Reinigung innen und außen. Schlussendlich kommt es immer auch auf ein geschultes, möglichst sorgfältig handelndes Personal an.