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Beregnungsanlage selber bauen: Anleitung, Tipps & Materialliste

Ein sattgrüner, blühender Garten ohne ständiges Gießen? Mit einer selbstgebauten Beregnungsanlage erfüllen Sie sich den Traum eines jeden Gärtners. Dieses DIY-Projekt verbindet praktischen Nutzen mit handwerklichen Herausforderungen und spart langfristig Zeit und Wasser. In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie mit überschaubarem Budget und ohne Profi-Kenntnisse ein maßgeschneidertes Bewässerungssystem installieren, das Ihren Garten auch in Hitzephasen zuverlässig versorgt.

Beregnungsanlage selber bauen: ein DIY-Projekt mit Mehrwert

Eine Beregnungsanlage ist heute mehr Grundausstattung als Luxus für den modernen Garten. Sie nimmt Ihnen nicht nur das tägliche Gießen ab, sondern funktioniert auch perfekt als Urlaubsbewässerung, wenn Sie mal länger weg sind. Gerade bei größeren Gartenflächen macht sich der Unterschied schnell bemerkbar. Je nach Ihren Bedürfnissen können Sie zwischen einfachen Systemen und komplett selbstregulierenden Anlagen mit Sensoren wählen. Das Selber-Bauen einer solchen Anlage spart aber nicht nur Geld, sondern garantiert natürlich auch jede Menge Spaß. Doch das wichtigste Argument bleibt: Schluss mit dem Schleppen schwerer Gießkannen!

Rain Bird Bodenfeuchtesensor SMRT-Y

 

Der Eigenbau: Einfacher als Sie denken!

Lässt sich eine Beregnungsanlage wirklich selbst bauen, oder braucht man dafür Expertenwissen? Die gute Nachricht: Mit etwas handwerklichem Geschick ist das Projekt absolut machbar! Natürlich können Sie auf fertige Bausätze zurückgreifen, bei denen Sie vorgefertigte Komponenten nur noch verlegen müssen. Doch wenn Sie tiefer einsteigen möchten, können Sie die Anlage auch komplett selbst konzipieren und bauen. Mit der richtigen Anleitung und ein paar Grundkenntnissen können Sie ein System schaffen, das perfekt auf Ihren Garten zugeschnitten ist – und dabei noch Geld sparen. In den folgenden Abschnitten zeigen wir Ihnen genau, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen.

Garten-Tropfbewässerung
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Die Beregnungsanlage selber bauen in einfachen Schritten

Wollen Sie nicht nur irgendeine vorgefertigte Beregnungsanlage installieren, sondern Ihr System im DIY-Verfahren selber bauen, folgen Sie am besten den nachfolgend beschriebenen, einfachen Arbeitsschritten:

Das Material – mit einfachen Mitteln die Beregnungsanlage installieren

An erster Stelle steht selbstverständlich die Frage des Materials bzw. der Materialauswahl. Sehr gut geeignet sind Verlegerohre aus einem UV-beständigen Kunststoff. Beispielsweise eignen sich die weit verbreiteten HDPE-Verlegerohre. Sie sind beständig und lassen sich gut mit handelsüblichen Werkzeugen bearbeiten. Vermieden werden sollten dagegen Schläuche. Diese verlieren mit der Zeit ihre Flexibilität, werden spröde und damit anfällig für Risse und Brüche. Für eine langlebige Beregnungsanlage sind daher die stabileren PE-Druckrohre die bessere Wahl.

16mm (50m) PE-Rohr PN4 für Tropfbewässerung

Aus der Wahl der Leitungen ergibt sich nun die Wahl der geeigneten Verbinder, die meist von den Herstellern passend angeboten werden. Neben einfachen Verbindern zur Verlängerung sollten auch T- bzw. Y-Abzweige ausgewählt werden, da nur so ein verzweigtes Bewässerungsnetz ausgehend von einem zentralen Versorgungsstrang aufgebaut werden kann. Zuletzt benötigt man Endkappen, um an den Leitungsenden ein ungewolltes Entweichen des Wassers zu verhindern. Zuletzt ergänzt ein Übergangsstück von der gewählten Leitung auf ein am Wasserhahn vorhandenes Gewinde oder den vorhandenen Schlauchanschluss das Sortiment.

Y-Stück Steckkupplung Schlauchverbinder

An Werkzeugen reicht meist ein gut sortierter Werkzeugkasten aus. Ein Rohrschneider sollte aber auf jeden Fall vorhanden sein. Sind alle Materialien und Werkzeuge bereit, kann das DIY-Bauen beginnen.

Schritt 1: Leitungswege planen und Zuleitungen fachgerecht verlegen

Bevor Sie zum Werkzeug greifen, nehmen Sie sich Zeit für eine durchdachte Planung Ihrer Leitungswege. Eine sorgfältige Konzeption ist der Schlüssel zum Erfolg Ihrer selbstgebauten Beregnungsanlage.

Beginnen Sie mit einer Hauptleitung, die strategisch durch Ihr Grundstück führt. Der Idealfall: Die Strecken von dieser Hauptleitung zu den einzelnen Beeten sind möglichst gleichmäßig lang. Dies sorgt für einen einheitlichen Wasserdruck an allen Entnahmestellen. Bedenken Sie: je länger eine Stichleitung, desto geringer der dort ankommende Druck. Planen Sie anschließend die Versorgungsleitungen, die von der Hauptleitung zu Ihren Beeten abzweigen. Verlegen Sie diese nah an den Pflanzreihen entlang, da die Sprühreichweite im DIY-Bereich begrenzt ist.

Rekubik-Bewässerung-installieren

Ein wichtiger Tipp: Verzichten Sie auf zu komplexe Systeme mit mehrfachen Verzweigungen und Verästelungen. Solche Konstruktionen führen oft zu ungleichmäßiger Druckverteilung und beeinträchtigen die gleichmäßige Bewässerung Ihrer Pflanzen.

Schritt 2 – Regnerstandorte festlegen und Anschlüsse vorbereiten

Jetzt setzen Sie den Plan in die Praxis um: Die vorgesehenen Regnerplätze werden vorbereitet und die entsprechenden Anschlüsse im Rohrsystem eingebaut. Dafür kommen in der Regel T-Stücke mit Innengewinde zum Einsatz, die Sie an den gewünschten Stellen ins PE-Rohr integrieren. In diese Gewinde lassen sich dann die Regner oder passende Anschlussstücke eindrehen.

Rekubi-Bewässerung

Wenn Sie Versenkregner verwenden, achten Sie darauf, dass sie gerade und auf der richtigen Höhe eingebaut werden – idealerweise mit dem Erd- oder Rasenniveau bündig. Bei mobilen oder aufgesteckten Kreisregnern reicht oft ein Schlauchanschluss mit Stecksystem (z. B. mit Schnellkupplung), um die Wasserzufuhr herzustellen. Am Ende jeder Rohrleitung, an der kein weiterer Anschluss erfolgt, verschließen Sie die Öffnung mit einer Endkappe – so verhindern Sie, dass Wasser unkontrolliert austritt.

Schritt 3 – Die Wasserversorgung anschließen

Jetzt verbinden Sie Ihre DIY-Beregnungsanlage mit der Wasserquelle – denn ohne zuverlässige Versorgung bleibt es trocken. Am Ende Ihrer Hauptleitung montieren Sie ein passendes Übergangsstück, das entweder direkt an den Wasserhahn oder an eine Gartenpumpe angeschlossen wird. Achten Sie beim Bauen auf passende Gewindegrößen und dichte Verbindungen – das verhindert Leckagen und sorgt für einen konstanten Wasserdruck. Ob Hauswasseranschluss oder Regenwassernutzung über einen IBC-Container: Wichtig ist, dass die angeschlossene Pumpe genug Druck liefert – in der Regel mindestens 2–3 bar, damit die Regner gleichmäßig arbeiten.

2000l IBC Wassertank übereinander mit Rohr Tankverbindung

Für mehr Komfort lohnt es sich beim Bauen einen Bewässerungscomputers zu integrieren. Damit steuern Sie Ihre Anlage automatisch und zuverlässig – ganz ohne tägliches manuelles Eingreifen. Viele Modelle lassen sich flexibel programmieren, sind leicht zu montieren und arbeiten auch mit Regen- oder Bodenfeuchtesensoren zusammen. Wer lieber klein anfängt, kann alternativ auch eine einfache Zeitschaltuhr nutzen, um etwa eine Pumpe täglich für eine feste Zeitspanne zu aktivieren.

Rain Bird Modulares Steuergerät ESP - ME3 4 - Stationen Basismodell (WLAN-fähig)

Schritt 4 – Die Anlage in Betrieb nehmen und feinjustieren

Zum Bauen in Eigenregie gehört auch: testen, kontrollieren, nachbessern. Sobald alle Regner angeschlossen und die Leitungen verlegt sind, öffnen Sie die Wasserzufuhr und beobachten genau, was passiert. Läuft das Wasser an allen Stellen gleichmäßig aus? Werden alle Bereiche erreicht, wie geplant? Gibt es Undichtigkeiten an Verbindungsstellen? Gerade beim Bauen einer DIY-Beregnungsanlage ist der erste Testlauf ein wichtiger Moment. Prüfen Sie, ob alle Regner richtig eingestellt sind – also weder zu wenig noch zu weit sprühen. Falls bestimmte Zonen zu trocken bleiben, liegt das oft an zu geringem Wasserdruck oder ungünstig platzierten Regnern. Hier können Sie ganz einfach nachjustieren, einzelne Düsen austauschen oder bei Bedarf das System um einen weiteren Abzweig ergänzen.

Rain Bird Versenkregner 8005-SS Edelstahl

Tipp: Nehmen Sie sich nach dem Bauen bewusst Zeit für diesen ersten Testlauf. Je sorgfältiger Sie Ihre selbst gebaute Anlage jetzt einregeln, desto zuverlässiger läuft sie später im Alltag – ganz ohne Nachgießen mit der Kanne.

Eine Beregnungsanlage selber bauen lohnt sich

Eine Beregnungsanlage selber zu bauen ist kein Hexenwerk – mit etwas Planung, dem richtigen Material und handwerklichem Einsatz entsteht Schritt für Schritt ein zuverlässiges System, das Ihren Garten dauerhaft entlastet. Im Vergleich zum einfachen Verlegen eines Fertigsets bauen Sie im DIY-Verfahren eine Lösung, die genau zu Ihrem Garten passt – individuell, funktional und langfristig günstiger. Auch wenn Sie auf hochautomatisierte Technik mit Wetterdatenanbindung verzichten, lässt sich Ihre selbst gebaute Anlage problemlos mit Zeitschaltuhr oder Bewässerungscomputer steuern. Für die meisten Privatgärten reicht das vollkommen aus.